Geschichte: Unterschied zwischen den Versionen

Aus TUEpedia
Wechseln zu:Navigation, Suche
Zeile 12: Zeile 12:
==== Mittelalter ====
==== Mittelalter ====
* um 600 n. Chr. – Erste Siedlungsspuren der Alemannen ([[Münzgasse]]).  
* um 600 n. Chr. – Erste Siedlungsspuren der Alemannen ([[Münzgasse]]).  
* [[1078]] – Erste urkundliche Erwähnung der [[Schloss Hohentübingen|Burg Hohentübingen]] im Zusammenhang mit der Belagerung von „castrum twingia“ (= Zwingburg) durch König [[Heinrich IV. (HRR)|Heinrich IV.]].
* um [[1037]] – In dieser Zeit vermutlich Bau der ersten [[Schloss|Burg Hohentübingen]].
* [[1078]] – Erste urkundliche Erwähnung der Burg Hohentübingen im Zusammenhang mit der vergeblichen Belagerung von „castrum twingia“ (= Zwingburg) durch König [[Heinrich IV. (HRR)|Heinrich IV.]].
Von einer ländlichen Vorgänger-Siedlung ist auszugehen, die im Bereich des hochflutsicheren Sattels zwischen [[Schlossberg|Schloss-]] und [[Österberg]] zu verorten ist. Darauf gibt allein schon der [[Ortsnamen|Ortsname]] den Hinweis: der Name des Ortsgründers ''Tuwo'' in der Vorsilbe und die Namensendung auf -ingen deutet auf Gründung während der Völkerwanderungszeit hin (die Namensherkunft ist umstritten - vgl. [[Ortsnamen]]). Die erste Siedlung, das "Dorf", wird beim und nördlich vom [[Holzmarkt]] vermutet, von wo aus sie in Richtung [[Unterstadt]] wuchs. Die Oberstadt entstand erst später als Erweiterung der Burgmannensiedlung unterhalb der Burg.  
Von einer ländlichen Vorgänger-Siedlung ist auszugehen, die im Bereich des hochflutsicheren Sattels zwischen [[Schlossberg|Schloss-]] und [[Österberg]] zu verorten ist. Darauf gibt allein schon der [[Ortsnamen|Ortsname]] den Hinweis: der Name des Ortsgründers ''Tuwo'' in der Vorsilbe und die Namensendung auf -ingen deutet auf Gründung während der Völkerwanderungszeit hin (die Namensherkunft ist umstritten - vgl. [[Ortsnamen]]). Die erste Siedlung, das "Dorf", wird beim und nördlich vom [[Holzmarkt]] vermutet, von wo aus sie in Richtung [[Unterstadt]] wuchs. Die Oberstadt entstand erst später als Erweiterung der Burgmannensiedlung unterhalb der Burg.  
* um [[1081]]/[[1087]] – Die Brüder Hugo und Heinrich nennen sich von nun an Grafen von Tübingen nach dem Ort und der Burg Tübingen.  
* um [[1081]]/[[1087]] – Die Brüder Hugo und Heinrich nennen sich von nun an Grafen von Tübingen nach dem Ort und der Burg Tübingen.  
Zeile 20: Zeile 21:
* [[1180]] – Ein Siegel des Pfalzgrafen Hugo zeigt die dreilatzige Gerichts- und Lehensfahne, die das Wappen der Stadt wird.  
* [[1180]] – Ein Siegel des Pfalzgrafen Hugo zeigt die dreilatzige Gerichts- und Lehensfahne, die das Wappen der Stadt wird.  
* [[1191]] – Erstes Auftreten von Kaufleuten. Beweise für einen Marktplatz.
* [[1191]] – Erstes Auftreten von Kaufleuten. Beweise für einen Marktplatz.
* [[1231]] – Erste Erwähnung von Stadtrechten.
* [[1231]] – Erste Erwähnung von Stadtrechten.  
* [[1262]] – Von Papst [[Alexander IV. (Papst)|Alexander IV.]] wird ein Augustiner-Eremitenkloster gegründet. Die [[Stadtmauer]] wird erstmals in einer Urkunde erwähnt.  
* [[1262]] – Von Papst [[Alexander IV. (Papst)|Alexander IV.]] wird ein Augustiner-Eremitenkloster gegründet. Die [[Stadtmauer]] wird erstmals in einer Urkunde erwähnt.  
* [[1272]] – Mit einem Franziskanerkloster wird das zweite Kloster in Tübingen mit Unterstützung vom Pfalzgrafen Heinrich von Tübingen gegründet.  
* [[1272]] – Mit einem Franziskanerkloster wird das zweite Kloster in Tübingen mit Unterstützung vom Pfalzgrafen Heinrich von Tübingen gegründet.  
* [[1280]] – Stadtbrand, bei dem ungefähr 150 Häuser abbrennen.
* [[1280]] – Stadtbrand, bei dem ungefähr 150 Häuser abbrennen  
* [[1342]] – Die verarmten [[Pfalzgrafen]] von Tübingen [http://de.wikipedia.org/wiki/Pfalzgrafschaft_T%C3%BCbingen] verkaufen Burg und Stadt an die Grafen von Württemberg. Die Stadt wird bald Sitz eines Amtes.  
* [[1342]] – Die verarmten [[Pfalzgrafen]] von Tübingen [http://de.wikipedia.org/wiki/Pfalzgrafschaft_T%C3%BCbingen] verkaufen Burg und Stadt an die Grafen von Württemberg. Die Stadt wird bald Sitz eines Amtes.  
* [[1388]] – Aufzeichnung des Stadtrechts.
* [[1388]] – Aufzeichnung des Stadtrechts  
* [[1476]] – Mit Verlegung des Sindelfinger Martinsstiftes nach Tübingen wird ein Kollegiatstift gegründet, welches die wirtschaftlichen und personellen Voraussetzungen für die Gründung einer Universität bietet. Die Pfarrkirche St. Georg wird zur [[Stiftskirche]].
* [[1476]] – Mit Verlegung des Sindelfinger Martinsstiftes nach Tübingen wird ein Kollegiatstift gegründet, welches die wirtschaftlichen und personellen Voraussetzungen für die Gründung einer Universität bietet. Die Pfarrkirche St. Georg wird zur [[Stiftskirche]].
* [[1477]] – Gründung der [[Universität|Eberhard-Karls-Universität]] durch [[Graf Eberhard im Bart]].
* [[1477]] – Gründung der [[Universität|Eberhard-Karls-Universität]] durch [[Graf Eberhard im Bart]]  


==== Frühe Neuzeit ====
==== Frühe Neuzeit ====  
* Unter [[Herzog Ulrich|Herzog Ulrich von Württemberg]] (reg. 1498–1519 und 1534–1550) Ausbau des [[Schloss]]es zur Landesfestung.
* [[1512]]-[[1518|18]] – [[Philipp Melanchthon]] studiert und lehrt an der [[Alte Burse|Burse]].  
* [[1512]]-[[1518|18]] – [[Philipp Melanchthon]] studiert und lehrt an der [[Alte Burse|Burse]].  
* [[1514]] – [[Tübinger Vertrag]]
* [[1514]] – [[Tübinger Vertrag]]
Zeile 36: Zeile 38:
* [[1536]] – Das [[Evangelisches Stift|Evangelische Stift Tübingen]] wird von [[Herzog Ulrich|Herzog Ulrich von Württemberg]] als Stipendium für evangelische Theologiestudenten gegründet, [[1547]] zieht es ins ehemalige Augustinereremitenkloster ein.
* [[1536]] – Das [[Evangelisches Stift|Evangelische Stift Tübingen]] wird von [[Herzog Ulrich|Herzog Ulrich von Württemberg]] als Stipendium für evangelische Theologiestudenten gegründet, [[1547]] zieht es ins ehemalige Augustinereremitenkloster ein.
* [[1588]]-[[1592|92]] – Errichtung eines Renaissance-Baus für das [[1559]] gegründete [[Wilhelmsstift|Collegium illustre]], ab [[1817]] katholisches [[Wilhelmsstift]],  an der Stelle des ehemaligen Franziskanerklosters   
* [[1588]]-[[1592|92]] – Errichtung eines Renaissance-Baus für das [[1559]] gegründete [[Wilhelmsstift|Collegium illustre]], ab [[1817]] katholisches [[Wilhelmsstift]],  an der Stelle des ehemaligen Franziskanerklosters   
* [[1589]] – [[Johannes Kepler]] beginnt sein Studium in Tübingen.
* [[1589]] – [[Johannes Kepler]] beginnt sein Studium in Tübingen und bleibt bis [[1594]].
* [[1618]]-[[1648|48]] – [[Dreißigjähriger Krieg]]  
* [[1618]]-[[1648|48]] – [[Dreißigjähriger Krieg]]  
* [[1622]] bis [[1625]] – Nach der Schlacht bei Wimpfen ([[6. Mai]]) besetzt die Katholische Liga das evangelische Herzogtum Württemberg.
* [[1622]] bis [[1625]] – Nach der Schlacht bei Wimpfen ([[6. Mai]]) besetzt die Katholische Liga das evangelische Herzogtum Württemberg.
Zeile 54: Zeile 56:
* [[1798]] – [[Johann Friedrich Cotta]], der Verleger deutscher Klassiker wie [[Goethe]] und [[Friedrich Schiller|Schiller]], gründet in Tübingen die [[Allgemeine Zeitung]], die in den folgenden Jahren zur führenden politischen Tageszeitung Deutschlands werden sollte. 1787 hatte er das 1659 gegründete Familienunternehmen, die „Cotta'sche Verlagsbuchhandlung“ übernommen.
* [[1798]] – [[Johann Friedrich Cotta]], der Verleger deutscher Klassiker wie [[Goethe]] und [[Friedrich Schiller|Schiller]], gründet in Tübingen die [[Allgemeine Zeitung]], die in den folgenden Jahren zur führenden politischen Tageszeitung Deutschlands werden sollte. 1787 hatte er das 1659 gegründete Familienunternehmen, die „Cotta'sche Verlagsbuchhandlung“ übernommen.


==== 1800 - 1945 ====
==== 1800 - 1945 ====  
* [[1803]] Umbau der [[Burse]] zur ersten Klinik.
* [[1807]] bis [[1843]] lebt [[Friedrich Hölderlin]] in Pflege im [[Hölderlinturm]] am [[Neckar]].
* [[1807]] bis [[1843]] lebt [[Friedrich Hölderlin]] in Pflege im [[Hölderlinturm]] am [[Neckar]].
* [[1809]] – Eröffnung des neuen, heute [[Alter botanischer Garten|Alten Botanischen Gartens]] vor den Toren der Stadt
* [[1809]] – Eröffnung des neuen, heute [[Alter botanischer Garten|Alten Botanischen Gartens]] vor den Toren der Stadt
Zeile 66: Zeile 69:
* [[1880]]er Jahre bis [[Erster Weltkrieg]] – Verstärkte Bautätigkeit, u.a. entstehen mehrere neue Kliniken (heute Bereich [[Uni-Kliniken Tal|Talkliniken]]), viele [[Verbindungshäuser]], vorwiegend auf [[Österberg]] und [[Schlossberg]],  sowie Baugebiete in der [[Südstadt|Süd-]] und [[Weststadt]].  
* [[1880]]er Jahre bis [[Erster Weltkrieg]] – Verstärkte Bautätigkeit, u.a. entstehen mehrere neue Kliniken (heute Bereich [[Uni-Kliniken Tal|Talkliniken]]), viele [[Verbindungshäuser]], vorwiegend auf [[Österberg]] und [[Schlossberg]],  sowie Baugebiete in der [[Südstadt|Süd-]] und [[Weststadt]].  
* [[1885]] – [[Ferdinand Braun]] gründet das [[Alte Physik|Physikalische Institut]].  
* [[1885]] – [[Ferdinand Braun]] gründet das [[Alte Physik|Physikalische Institut]].  
* [[1909]]-[[1911]] – [[Neckar]]korrektion mit Bau des [[Stauwehr]]s. Die [[Neckarinsel]], der [[Anlagensee]] und der dortige [[Park am Anlagensee|Park]] entstehen.  
* [[1904]] – Offizielle Zulassung von Frauen zum Studium an der Universität.
* [[1909]]-[[1911]] – [[Neckarregulierung|Neckarkorrektion]] mit Bau des [[Stauwehr]]s. Die [[Neckarinsel]], der [[Anlagensee]] und der dortige [[Park am Anlagensee|Park]] entstehen.  
* [[1914]]-[[1918]] [[1. Weltkrieg|Erster Weltkrieg]]
* [[1914]]-[[1918]] [[1. Weltkrieg|Erster Weltkrieg]]
* [[1934]] – Eingemeindung von [[Lustnau]], [[Derendingen]] und [[Waldhausen]]  
* [[1934]] – Eingemeindung von [[Lustnau]], [[Derendingen]] und [[Waldhausen]]  
Zeile 74: Zeile 78:


==== 1945 - heute ====
==== 1945 - heute ====
* [[1946]] – Tübingen wird Hauptstadt des Landes (ab 1949: Bundeslandes) [[Württemberg-Hohenzollern]], bis dieses 1952 im neuen Land Baden-Württemberg aufgeht. Die Stadt ist „unmittelbare Kreisstadt“.
* [[1946]] – Tübingen wird Hauptstadt des Landes (ab 1949: Bundeslandes) [[Württemberg-Hohenzollern]], bis dieses 1952 im neuen Land [[Baden-Württemberg]] aufgeht. Die Stadt ist „unmittelbare Kreisstadt“.
* [[1952]] – Tübingen wird Sitz des [[Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern|Regierungsbezirks Südwürttemberg-Hohenzollern]], der bei der Gebietsreform zum 1. Januar 1973 in den [[Regierungsbezirk Tübingen]] überführt wird.
* [[1952]] – Tübingen wird Sitz des [[Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern|Regierungsbezirks Südwürttemberg-Hohenzollern]], der bei der Gebietsreform zum 1. Januar 1973 in den [[Regierungsbezirk Tübingen]] überführt wird.
* 1950er-70er Jahre – Große Neubauviertel vor allem in der [[Nordstadt]]  
* 1950er-70er Jahre – Große Neubauviertel vor allem in der [[Nordstadt]]  

Version vom 8. Februar 2013, 00:18 Uhr

Tübingen 1643 mit Schloss, Stiftskirche und Stadtmauer, von Weingärten umgeben. Kupferstich von Merian.
(Bild mehrfach vergrößerbar)

Chronologie

Vor- und Frühgeschichte, Antike

Hauptartikel: Vor- und Frühgeschichte von Tübingen
  • um ca. 12.000 v. Chr. – Mittelsteinzeit: Früheste Spuren vorgeschichtlicher Besiedlung in und um Tübingen. Vereinzelte Artefakte auf dem Spitzberg.
  • seit ca. 4000 v Chr. – Einzelfunde aus der Jungsteinzeit auf dem Spitzberg. Bandkeramische Siedlungsreste östlich des Ammerhofs. Stelen in Kilchberg.
  • 2000-800 v. Chr. – Menhir von Weilheim. Fund eines Randleistenbeils unterhalb des Stauwehrs im Neckar. Brandgrab in der Südstadt, Funde im Geigerle und Burgholz.
  • 800-500 v. Chr. – Aus der Hallstattzeit belegen mehrere Grabhügelfelder-Siedlungen im heutigen Stadtgebiet: Hallstattstraße, Waldhäuser-Ost, Lustnau, Keltengrab in Kilchberg.
  • um 85 n. Chr. – Errichtung des Neckar-Limes durch die Römer. Die Römerstraße Rottenburg-Köngen zieht auf dem linken Ammerufer durchs heutige Stadtgebiet.

Mittelalter

  • um 600 n. Chr. – Erste Siedlungsspuren der Alemannen (Münzgasse).
  • um 1037 – In dieser Zeit vermutlich Bau der ersten Burg Hohentübingen.
  • 1078 – Erste urkundliche Erwähnung der Burg Hohentübingen im Zusammenhang mit der vergeblichen Belagerung von „castrum twingia“ (= Zwingburg) durch König Heinrich IV..

Von einer ländlichen Vorgänger-Siedlung ist auszugehen, die im Bereich des hochflutsicheren Sattels zwischen Schloss- und Österberg zu verorten ist. Darauf gibt allein schon der Ortsname den Hinweis: der Name des Ortsgründers Tuwo in der Vorsilbe und die Namensendung auf -ingen deutet auf Gründung während der Völkerwanderungszeit hin (die Namensherkunft ist umstritten - vgl. Ortsnamen). Die erste Siedlung, das "Dorf", wird beim und nördlich vom Holzmarkt vermutet, von wo aus sie in Richtung Unterstadt wuchs. Die Oberstadt entstand erst später als Erweiterung der Burgmannensiedlung unterhalb der Burg.

  • um 1081/1087 – Die Brüder Hugo und Heinrich nennen sich von nun an Grafen von Tübingen nach dem Ort und der Burg Tübingen.
  • 1146 – Die Grafschaft Tübingen wird zur Pfalzgrafschaft erhoben.
  • um 1150 – Von nun an mehren sich Belege, dass der "Tübinger Pfennig" im Herrschaftsbereich der Grafen im Umlauf war.
  • 1175 – Nachweis eines ersten Ammerkanals, der heutige Verlauf besteht seit 1455/1493.
  • 1180 – Ein Siegel des Pfalzgrafen Hugo zeigt die dreilatzige Gerichts- und Lehensfahne, die das Wappen der Stadt wird.
  • 1191 – Erstes Auftreten von Kaufleuten. Beweise für einen Marktplatz.
  • 1231 – Erste Erwähnung von Stadtrechten.
  • 1262 – Von Papst Alexander IV. wird ein Augustiner-Eremitenkloster gegründet. Die Stadtmauer wird erstmals in einer Urkunde erwähnt.
  • 1272 – Mit einem Franziskanerkloster wird das zweite Kloster in Tübingen mit Unterstützung vom Pfalzgrafen Heinrich von Tübingen gegründet.
  • 1280 – Stadtbrand, bei dem ungefähr 150 Häuser abbrennen
  • 1342 – Die verarmten Pfalzgrafen von Tübingen [1] verkaufen Burg und Stadt an die Grafen von Württemberg. Die Stadt wird bald Sitz eines Amtes.
  • 1388 – Aufzeichnung des Stadtrechts
  • 1476 – Mit Verlegung des Sindelfinger Martinsstiftes nach Tübingen wird ein Kollegiatstift gegründet, welches die wirtschaftlichen und personellen Voraussetzungen für die Gründung einer Universität bietet. Die Pfarrkirche St. Georg wird zur Stiftskirche.
  • 1477 – Gründung der Eberhard-Karls-Universität durch Graf Eberhard im Bart

Frühe Neuzeit

1800 - 1945

1945 - heute

Quellen, Weblinks

  • Zunächst aus der Wikipedia-Seite zu Tübingen (Version 2007) übernommen - Dank an die Autoren - und erheblich ergänzt.


Stadt-Wappen

Universität

Tübingen ist - vielleicht vor allem anderen - eine Universitätsstadt - und das seit 1477. Es stellt sich die Frage:

Ist Tübingen eine Universität mit einer Stadt daneben?

Stimmen zu der Frage =

Nein, denn die Existenz als Stadt ist noch deutlich älter als die Universität, und dank dem glücklichen Nahezu-Vollständig-Verschontwerden von den Kriegszerstörungen im 2. Weltkrieg hat Tübingen noch eine intakte Altstadt und macht mit seinen Vorstellungen von Stadt - siehe Stadtplanung im Französischen Viertel und Mühlenviertel - auch außeruniversitär von sich reden. Außerdem sind die Neckarfront und der Hölderlinturm aus meiner Sicht eher Wahrzeichen für Tübingen als die Gebäude der Universität als da wären: Alte Burse, Alte Aula, Neue Aula, Bonatzbau, Mensa Wilhelmstraße, Verbindungshäuser, Morgenstelle. --Abilus 10:25, 11. Feb. 2010 (CET)

In den 50er Jahren hoffte man mit der Schaffung der neuen Unigebäude auf der Morgenstelle, die Uni von der Stadt abtrennen zu können - nach Vorbild der amerikanischen und modernen britischen Campus-Universitäten. Aber die Universität blieb, was sie immer war: eine "Stadtuniversität", wie Oberbürgermeister Eugen Schmid es so treffend formulierte.[1]
Er sorgte später für Aufregung, als er in den 90er Jahren den Titel "Universitätsstadt" im städtischen Briefkopf entfernen ließ. Er erhoffte sich davon eine 'mentale Emanzipation' der Tübinger kommunalen Denkweisen. Die Reaktionen zeigten ihm allerdings, dass Teile der Universität empfindlich auf die neue Briefbogen-Gestaltung "Stadt Tübingen" reagierten. Auch musste er erfahren, dass die Änderung bei Gemeinderäten ebenso wie bei manchen Bürgern ähnliche Emotionen auslöste.[1]--EMPTy 21:52, 19. Nov. 2010 (CET)


Weinbau in Tübingen

Über Jahrhunderte war der Weinbau in Tübingen der wirtschaftlich bedeutendste Erwerbszweig der Bevölkerung. Die damaligen Weingärtner wurden als Gôgen bezeichnet und verspottet. Noch heute erzählt man sich sogenannte Gôgen-Witze, die besonders derb sind und das harte und beschwerliche Leben der damaligen Bevölkerung ausdrücken. Heute spielt der Weinbau in Tübingen nur noch eine geringe Rolle. Die Tübinger Weinlage Sonnenhalde zählt zum Bereich Oberer Neckar des Weinbaugebietes Württemberg. Seit 2004 gibt es wieder ein privates Weingut in der Stadt.

Garnison

Von 1875 bis 1991 war Tübingen Garnisonsstadt, ab 1945 durch französisches Militär. Die französischen Soldaten prägten das Stadtbild mit. Die Kasernen beanspruchten größere Teile des Stadtgebietes.

Weblinks

Literatur

  • Tubingensia: Impulse zur Stadt- und Universitätsgeschichte. Festschrift für Wilfried Setzler zum 65. Geburtstag. Herausgegeben von Sönke Lorenz und Volker [Karl] Schäfer in Verbindung mit dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Universität Tübingen. Redaktion: Susanne Borgards. (Ostfildern:) Jan Thorbecke Verlag, 2008 (Tübinger Bausteine zur Landesgeschichte, 10). - 655, [I] S. - ISBN 978-3-7995-5510-4.
  • Setzler, Wilfried: Kleine Tübinger Stadtgeschichte - 1. Aufl. - Tübingen: Silberburg, 2006
  • Sydow, Jürgen: Geschichte der Stadt Tübingen, Band I, Tübingen: Laupp 1974
  • Sydow, Jürgen: " , - Band II: Bilder zur Geschichte der Stadt Tübingen, Tübingen: Laupp 1974, 1980

Quellen