Tübinger Vertrag

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Am 5. Dezember 2003 wird Kofi Annan (zweiter von links) bei einem Stadtbesuch im Beisein von Oberbürgermeisterin Brigitte Russ-Scherer (dritte von links) das Original des Tübinger Vertrages im Rathaus gezeigt. Quelle: www.tuebingen.de
450 Jahre Tübinger Vertrag (1964)

Mit dem am 8. Juli 1514 zwischen den württembergischen Landständen und Herzog Ulrich geschlossene Tübinger Vertrag sicherte sich Ulrich die Unterstützung der so genannten Ehrbarkeit (Patriziat) bei der Niederschlagung des Bauernaufstands des Armen Konrad.

In dem Tübinger Vertrag verpflichtete sich Herzog Ulrich, Fragen der Steuererhebung, von Landesverteidigung und Kriegswesen sowie den Verkauf von Landesteilen nur mit Zustimmung der Landstände zu regeln. Außerdem wurde die „grundherrliche Abzugssteuer“ abgeschafft, was nun die freie Ausreise ermöglichte. Der Vertrag sicherte allen Bewohnern bei Strafprozessen ein ordnungsgemäßes Verfahren zu. Im Gegenzug verpflichteten sich die Landstände für mindestens 40 Jahre, für die Schulden des Herzogs aufzukommen. Der Vertrag sicherte im Ergebnis die Privilegien der Ehrbarkeit.

Dieser häufig als die „württembergische Magna Carta“ bezeichnete Text gilt als das wichtigste Verfassungsdokument im Herzogtum Württemberg.

Tübingen, als Ort des Vertragsschlusses, darf seither die württembergischen Geweihstangen in seinem Stadtwappen führen.

Der Vertrag wurde erst am 30. Dezember 1805 infolge des Staatsstreichs des Kurfürsten (König) Friedrich von Württemberg faktisch aufgehoben. Er eignete sich die ständischen Kassen und das Archiv der Stände gewaltsam an. Am 31. Dezember 1805 wurden die Städte und Ämter zur bedingungslosen Unterordnung unter die Organe der Regierung und zur Ablieferung der Steuern, an diese angewiesen. Damit endete die ständische Verfassung Württembergs, und es begann die 14-jährige absolute Herrschaft der Könige von Württemberg.

500-jähriges Jubiläum 2014[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rund 280 hochkarätige Exponate aus großen europäischen Museen, Archiven und Sammlungen wurden gezeigt. Die Ausstellung thematisiert das Ringen um den Vertrag zu Tübingen und beschäftigt sich mit dessen Protagonisten, wie der machtvollen Persönlichkeit Kaiser Maximilians I., dem widersprüchlichen Herzog Ulrich oder den nach Freiheiten strebenden Bürgern und Bauern. Zu sehen waren unter anderem Werke von Albrecht Dürer, Hans Burgkmair d.Ä., Albrecht Altdorfer, Lucas Cranach, Andy Warhol und Sigmar Polke.

Veranstaltungen des Schwäbischen Heimatbundes zum Thema waren hier noch zu finden.

Original-Text[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tübinger Vertrag vom 8. Juli 1514 - Faksimile-Ausgabe von 1964
Der Tübinger Vertrag von 1514, Pergamentdruck, Hauptstaatsarchiv Stuttgart

Des allerdurchleuchtigsten, grossmechtigsten fürsten und herren hern Maximilian von gots gnaden romischen kaysers zu allen zyten merers des rychs etc.

unsers allergnedigsten hern gesandt räte, mit namen wir

Jörig grave zu Montfort her zu Bregentzs,
Cristof herr zu Limppurg des hailigen rychs erbschenckh semperfry und Johann Schad baider rechten doctor und
von gottes gnaden wir Wilhälme bischofe zu Strassburg landgrafe in Elsäss,
ouch von denselben gnaden wir Hug bischof zu Costantzs,
auch wir nachbenanten Schenckh Valentin her zu Erbach, Florentz von Veningen baider rechten doctor cantzler und
Franciscus von Sickhingen von unsern gnedigsten und gnedigen hern hern Ludwig churfürsten und hern Friderichen baiden pfalntzgrafen by Reyn und hertzogen in Bayrn gebrüder,
Petter von Uffsess zu Bamberg und Wirtzburg thumbherr, propst zu Chomberg und
Ludwig von Hutten ritter von unserm gnedigen hern,
hern Lourentzen bischofen zu Wirtzburg und hertzogen zu Francken und Pleyckher Landtschade
von mins gnedigen hern hern Philipsen marggraven zu Baden und Rötteln

gesandt und verordnet räte bekhennen ofenlich in disem briefe und thund kund allermeniglich, nachdem sich zwischend dem

durchlenchtigen hochgebornen fürsten und hern hern Ulrichen hertzogen zu Wirttemberg und zu Teckh, grafen zu Mümppelgart etc. unserm lieben hern freund und gnedigen hern ains

und den erwürdigen und ersamen prelaten und gemainer landschaft siner lieb und gnaden fürstenthumbs verwanten und unterthanen anderstails

etlich spenn und gebrechen gehalten, derenhalb etwas ufruren under gemainer landschaft sich erwegt und begeben, aber darzwischent sovil in der gütin fürgenommen und gehandelt, das dieselbige zu gemainem siner lieb und gnaden usgeschriben landtag alher und zu ferrer handlung gebracht, ouch etwas vil tag her zwischent inen baydersyts gehandelt worden, aber zuletzst für uns zu gütlicher handlung kommen, darinn wir sovil arbait und flys fürgewent und gethon, das wir sie solicher aller und sonderlich mit ir baider tailen gutem wissen und willen in der güte entschaiden und vertragen haben, wie hernach folgt.

Nemlich und zum ersten söllent die landschaft für sich obgemeltem hertzog Ulrichen fünf jar lange die nesten ains jeden jars geben und raichen zway und zwaintzig tusend guldin, dartzu söllent im die prelaten, stift, clöster, ouch die ämpter Mümpelgart, Nürtingen, Plamont und Rychewylr ouch geben und raychen, als vil by denselben allen erraicht werden mag, und sölichs alles, so die angezögten fünf jar lang allenthalp, wie obstet, gefellt, söllent zu hertzog Ulrichs wachender schuld und zu stattlicher bezalung der gilten bewendt werden. Darnach und nach usgang der fünf jaren obgemelt söllent gemaine landschaft mit sampt den prelaten, stiften, clöstern, ouch den ämptern Mümpelgart, Nürtingen, Plawmont und Rychenwyler, so vil by denselben ämptern ouch erlangt werden mag, achtmal hundert tusend guldin houptguts zu ablösung der zins unnd gilten, damit das fürstenthumb beswert ist, uf sich nemen und bezalen, wie hernach folgt. Also das die landschaft für sich daran söllent geben zway und zwantzig tusend guldin aines yeden jars, so lang bis obangezögt summa, achtmal hundert tusend guldin bezalt und abgelöst ist. Daneben söllent die prelaten, stift, clöster und obbestimpt ämpter jedes jars geben, als vil by denselben allen erlangt werden mag. Und was also von den prelaten und ämptern jarlichs gefellt, das soll in die achtmal hundert tusent gnldin gerechnet und daran abgezogen, also was zu yeder zyt jars von solicher somm achtmal hundert tusent guldin der verschribnen gilten obbestimt abgelöst werden, dieselben söllent in hertzog Ulrichs seckel alltzyt gefallen. Und zu empfahung sölicher järlichen raychung, als nemlich der ersten fünf jaren, auch nachfolgender landsteur der achtmal hundert tusent guldin söllent sonder personen, so vormals mit ämptern ynnemens und usgebens nit beladen sind, von hertzog Ulrichen und der landschaft mit verpflichtung geordnet werden, solicher raychung der ersten fünf jare fürter zu den wachenden schulde und bezalung der gilten und nachmals die landsteuer zu ablosung der zins und gilten, damit das fürstenthumb beswert ist, und nit anders wahin trewlich zu wenden und zu keren und dernhalb alle jar gemeltem hertzog Ulrichen und der landschaft ufrichtlich redlich rechnung zu tund. Und hieruf soll hertzog Ulrich us sondern gnaden, die er zu siner landschaft tregt, den landschaden, so bisher im gebruch gewesen, yetzo abthun und nachlassen, also das der hinfüro nit mer hegert werden oder sein soll. Doch das dise nachlassung des landschadens und die bezalung der ersten zway und zwaintzig tusend guldin ains mit dem andern zugeen und beschehen.

Beim "Landschaden" handelte es sich um eine außerordentliche Steuer, die sich sehr drückend auswirkte, weil Steuergrund und Steuerhöhe der Ermessensfreiheit des Herzogs überlassen waren.

Der houptkrieg halben, so die zu rettung land, leut und siner herzog Ulrichs verwandten, zu handhabung siner ober- und herlicheit, ouch gerechtigkait, hilf und haltung siner aynung bisher angenomen und beschlossen, und der ihenen, so er fürter seins gefallens dem fürstenthumb zu gut annemen und thun mag, fürgenomen wölten werden, so soll das geschehen mit rat und wissen gemeiner landschaft. Würde aber hertzog Ulrich usserhalb der obgemelten stück ainich krieg fürnemen und yemand us freundschaft oder sunst fürschub oder hilf thun, so soll dasselbig geschehen mit rat, wissen und willen gemainer landschaft, sover anders hertzog Ulrich von inen hilf haben wölt. Und sol in allen stücken hertzog Ulrich wie sine voreltern die liferung geben, desglychen die landschaft mit iren lyben, fürung und anderm dienen, wie von alter herkomen und by hertzog Ulrichs voreltern ouch geschehen ist, alles ungevarlich.

Und ob ain landskrieg obgemelter mass angenomen und man hilf darzu thun müste, das dann dieselbig zyt dise yetzige angenomne hilf ainen stillstand haben soll, doch unabbrüchlich disem zusagen bis zu end der kriegshilf. Dergestalt soll es ouch gehalten werden, wa ein regierender fürst, das got verhüt, gefangen würde, und soll die landschafft alsdann zu erledigung irs regierenden landsfürsten treuwlich helfen und soliche hilf mit irem rat und wissen fürgenotnen werden, wie dann by hertzog Ulrichs voreltern geschehen ist.

Damit ouch der gemain man den last so viel lydenlicher und williger tragen, so soll inen hertzog Ulrich ainen fryen zug gnediglich vergönden und zulassen, doch also das in den nesten fünf ,jaren niemands von der landschaft us dem land ziehen. Wöllt aber ,jemands in sölcher zyte sine kind us solichen verhyraten, der soll des macht haben mit abzug des zehenden pfennings aller hab, die das usgestürt kind hinus nimpt und solicher abzug des zehenden pfennings soll hertzog Ulrichen in den fünf jaren in sinen seekel gefallen. Wölicher aber nach usgang sölicher fünf jaren in den andern nestfolgenden fünf jaren hinus ziehen oder sine kind hinus hyraten wölt, der soll das zu thun macht haben mit abzug des zehenden pfennings, wie obsteet. Wölicher aber nach usgang yetz gemelter zehen jar in nestfolgenden zehen jaren hinus ziehen wölt, der soll den zwaintzigsten pfenning zu abzug geben, und fürous wer nach den zwainzig jaren hinus zühet, der soll für den abzug zu geben nichtz schuldig, sonnder alsdann fry sein. Und was also nach verschynung der ersten fünf jaren von abzug gefallet, soll der landschaft zu hilf der zway und zwaintzig tusend guldin zufallen und komen.

Und hieruf söllent land, leut, schloss, stett und dörfer one rat, wissen und willen gemainer landschaft nit mer versetzt oder verendert, aber doch ob sich erschainten eehefig not und ursachen, söllent in sölicher bewilligung ouch betracht und angesenhen werden, ouch gemaine landschaft nit schuldig sein sich fürter mer als mitschuldner zu verschryben und zu besiglen. Derglychen soll ouch ainich schatzung oder sunst ander unordenlich hilf oder beschwerde, wie die namen haben mügen, fürter uf prelaten oder landschaft nit mer gelegt werden. Wie aber die töchtern von Wirtemberg usgestürt und was inen in erbfals wyse zusteen, soll sich hertzog Ulrich mit siner landschaft deshalb underreden und veraynigen.

Es soll ouch niemands in pynlichen sachen, wa es eer, lyb oder leben antrifft, anders dann mit urtail und recht gestraft oder getötet, sonder ainem yeden nach sinem verschulden rechts gestattet werden, es were dann in fellen, darin die kayserlichen recht anders zu thond zulassen, und mit gefengnus und frag soll es, wie von alter herkomen ist, gehalten werden. Damit aber hertzog Ulrich von Wirttemberg by land und leuten und herwiderumb land und leut by sinen fürstlichen gnaden in fryden und gehorsami, ouch ain yeder biderman by hüslichen eeren, wyb und kinden, ouch hy recht und gerechtigkait belyben, desglychcn sein fürstlich gnad und die erberkait sieh vor ungehorsami, schmach und niderdruckung der ungehorsamen und böfels ufenthalten mögen, so haben genannter hertzog Ulrich, ouch getnaine landschaft, der nachfolgenden satzung sich miteinander beratenlich veraint und entschlossen. Ob sich begebe fürohin, das jemands, wer der were, ainich uflöff und embörung machen oder fürnemen würde wider die herschafft, irer fürstlichen gnaden rät, amptleut, diener, prelaten, gaistlichait, burgermaister, gericht, rat oder sunst wider die erberkait, die niderzudrücken, desglychen wölicher in ainem feldleger oder in besatzungen den houptleuten ainich frevelich ungehorsami erzögten, onch ob yemands ain geboten oder glopten friden frevelich brechen würden, an wölichem deren jetweder übeltat erfunden und usgefürt oder solichs offenlich am tag lege, der soll sein lyb und leben verwirckt haben und ime daruf sein verschulte straf ufgelegt und an ihm vollstreckt werden, es sy mit viertaylen, radbrechen, ertrencken, enthoupten, mit dem strick richten, die hend abhowen und derglychen, wie sich das alles nach grössen und gelegenhait der übeltat zu thund gebürt. Hieruf so söllent zusampt der erbhuldung alle amptleut, gericht, rat, und gantz gemainden mit sampt allen dienstknechten lyplich ayde zu got und den hailigen schweren in dem, als oblut, ainander getreuwen hilf und bystand zu ton und nit zu verlassen, sonder sölich ubelteter und böfel als niderdrücker der gerechtigkait und erberkait, so die notdurft und gegenwere das erfordert, niderzuschlahen und zu demmen oder fenglich anzunemen und der oberkait mit guter gewarsami zu überantwurten, darin ain yeder dem andern, sobald er des gewar oder erfordert wirdet, trostlich zutreten, damit also die frommen und erbern sich by dem iren, ouch by friden und gerechtigkait, behalten und vor dem böfel plyben mügen. Zu diser trostlichen und notdürftigen erbern handlungen gibt hertzog Ulrich yetzo und allweg befelh und gwalt, hierin also mögen fürgeen und volstreckung thun, wie sein fürstlich gnad des in kraft siner empfangen regalien und fürstlichen oberkait zu thun gwalt und macht hat. Darzu ouch sein fürstlich gnad gnedig trostlich und getreuw hilf und bystand allezyt thun und darin die erberkait nit verlassen will. Wa ouch yemand, vor und ee solich uflöuf, embörung und ungehorsami sich offenlich erzögte, erfaren oder gewar würde ainichen argwon, anschlag, zusamenschlupfung oder rottieren, es sy mit worten oder wercken, das zu solichem bösen fürnemen dienen mag, das soll ain jeder by obgemeltem sinem geswornen aide von stund an dem, so also etwas zu ungutem widerfaren sollt, ouch der oberkait, es sy tag oder nacht, fürbringen und ain getreuwe warnung thun, die das einem jeden biderman gebürt und zu thund schuldig ist. In welchen hüsern und wonungen man ouch erfindet, das wissentlich darin solich bös fürnemen geratschlagt, davon anschleg gemacht und abgeredt sint, in oder us desselben behusung zu thun, soliche häuser und wonung söllent abgebrochen oder verprennt und uf dieselbig hofstatt zu öwiger gedechtnus nymer mer gebuwen, ouch zu des manns erlitten straf, als oblut, sein wyb und kinden des fürstenthumbs verwysen werden. Und ob in vergangen handlungen jemand zu dem andern einigen verspruch, glübd, aide oder zusagen geton hetten, ainander hilf ztt thun und nit zu verlassen, das alles soll hiemit toud, ab, kraftlous, unbindig, gantz ufgehept und kain tail dem andern darin nichtzit verbunden sein, aber fürohin sollent derglychen verpundnussen by obgemelten geswornen ayde nymer mer geschehen, by vermydung der straf hie oben geschriben.

Und ob hertzog Ulrich und sein bruder on manlich eeliche lybserben mit toud abgieng, so soll alsdann die obgemelt hilf toud und ab sein, aber nit destweniger die obbestimpten fryhaiten in allweg beständig sein und plyben, doch das die schulden und gilten uf dem fürstenthumb steen, ouch die, so hertzog Ulrich und des bruder hinter inen verlassen würden, vor allen dingen von den gefellen und nutzungen des fürstenthumbs usgericht und bezalt werden.

Und sollent die obangezögt fryhait von hertzog Ulrichen und darnach für und für von aller herschaft allweg in anfang irs regimentz zu halten, des ir brief und sigel, darinnen sie sich by iren fürstlichen wirden im wort der wahrheit dieselben fryhait zu halten verpflichten sollen, gemainer landschaft übergeben werden und davor sie ynzulassen oder inen gehorsami zu laisten nit schuldig sein. Dagegen söllen gemaine landschaft gemeltem hertzog Ulrichen, sin erben und nachkhomen regierenden globen und schweren, wie inen fürgehalten wirdet von worten zu worten also lutende: Ihr werdent schweren aide zu got und den hailigen, unserm gnedigen fürsten und herren, siner fürstlichen gnaden erben und nachkommen des herzogthumbs zu Wirtemberg trew und hold zu sind, siner gnaden, dero räten und verordneten amptleuten geboten und verboten von siner gnaden wegen gehorsam und gewertig zu sein, sinen fürstlichen gnaden fromen und nutz zu schaffen, dero schaden zu warnen und zu wenden nach uwerm besten vermügen, euch erzögen und halten, wie from gehorsam underthan sich gegen ir naturlichen herschaft erzögen und halten sol, ouch üch, uwer lyb und gut, wyb und kind, so lybaigen sind, nit zu verendern on bemelts unsers gnedigen fürsten und hern oder siner fürstlichen amptleut wissen und erloben, alles nach vermüg der gegeben fryhait, darzu sein fürstlichen gnaden und deren erben hertzogen zu Wirttemberg und iren nachkomen die hilf zu thun und zu geben, ouch die handhabung der gehorsami und oberkait sein fürstlichen gnaden zugesagt und verschrieben, wie hievor in dem artickel die straf der pinlichen sachen betreffent aigentlich anzögt, usdruckt und begrifen stet, treuwlichen zu volziehen und zu halten, wie sich nach inhalt sölicher verschrybung, ouch der vertrege zwischend unser gnedigen herschaft und gemainer landschaft ufgericht und gemacht zu thund gebürt, alles erberlich, trewlich und ungevarlich. Ouch wo hie oben hertzog Ulrich benennt, söllent sin erben als fürsten zu Wirtemberg, derglych wo die landschaft benennt werden, alle ire nachkommen hiemit gemaint, verstanden und allem dem so hierin geschriben stet folg zu thun verpflicht, ouch uf solichs alle und yede gebrechen, ouch darus folgend ungnad, widerwertigkait und strafe, was derselben zwischent bemelten tailen bisher empfangen, geschenhen und sich darunder begeben und verloffen haben in gemain und sonderhait, hiemit gentzlich ufgehept und nachgelassen sein und plyben, alles getreuwlich und ungevärlich. Und söllent hieruf hertzog Ulrich und gemaine landschaft römisch kayserlich majestat unsern allergnedigsten hern sollicher aller obgeschribner vertreg und fryhaiten gnugsam berichten und ir majestat daruf in undertenigkait bitten gnediglich zu confirmiern und bestetigen.

Das alles zu warem urkund haben wir dises unsers gütlichen vertrags und spruchs zwen briefe glychs luts ufrichten, mit unsern Cristofeln hern zu Limpburg als kayserlicher majestat mitgesandter rate, Wilhalm bischof zu Strassburg, Hugen bischofen zu Costantzs, Schenck Valentin herr zu Erbach, Pettern von Ufsess thombhern, Plyckhern Landtschaden anhangenden insigeln, mangelshalp diser zyt unser andern insigeln, jedem tail deren ainen ubergeben lassen zu Tüwingen uf sampstag sankt Kylian des hailigen bischofs und marterers tag nach der geburt Cristi unsers lieben herren im fünfzehen hundertsten und vierzehenden jaren.[1]


Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]