Stadtmauer

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Tübingen 1643 von Süden, Kupferstich von Merian. Die doppelte Stadtmauer ist gut zu erkennen. An die große Mauer sind schon damals viele Häuser angebaut. Die niedrigere Zwingermauer mit den Türmchen verläuft davor. - Bild durch Anklicken mehrfach vergrößerbar

Die Stadtmauer aus dem Mittelalter ist in Tübingen nur noch in Teilen erhalten - sie zog sich um die Altstadt, so auch zum Neckar hin.

Stadtmauer von Norden in einer Radierung von J. Pfister um 1620

Sie wurde in einer Urkunde von 1262 erstmals erwähnt. Der Beginn ihres Baus wird um 1140 angenommen. Sie hatte fünf Stadttore. Anfang des 19. Jahrhunderts war die Notwendigkeit einer Stadtmauer nicht mehr gegeben, und sie wurde, zusammen mit allen Toren in den 1820er und -30er Jahren größtenteils abgetragen. Man bezweckte damit eine Durchlüftung der Stadt und bessere Zufahrtswege, da die Tore sehr eng gewesen sind. Teile der Mauer blieben vor allem dort erhalten, wo sie als Wände von angebauten Häusern dienten, wie nördlich des Haagtores (Im Zwinger), entlang der Neckarseite und beim Markt am Nonnenhaus, außerdem an den Hängen zum Schloss. Ein vollständiger Abschnitt mit vier Schießscharten steht noch am südlichen Ende der Mühlstraße. Weitere Reste sind innerhalb der Neuen Silcherschule zu sehen.


Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Diebsturm am Hirschauer Tor in der Neckarhalde war früher wesentlich höher

Die Karte zeigt den Verlauf der Stadtmauer mit ihren Tortürmen, wie sie zum größten Teil noch im Katasterplan von 1819 zu sehen ist. Der (rot eingezeichneten) Hauptmauer vorgelagert war, außer im Osten (am engen Mühlgraben) und am Schlossberghang, noch eine niedrigere Zwingermauer, z.B. am Neckar mit drei Rundtürmen, dem "Diebsturm" am Hirschauer Tor, dem späteren Hölderlinturm und dem Turm am heutigen Eckhaus am Neckartor. An der Ecke nordwestlich des Haagtors gab es den wohl niedrigen "Gaisturm". Nach Süden durchbrochen wurde die Stadtmauer schon Anfang des 16. Jahrhunderts durch eine Erweiterung des Klosters/späteren Ev. Stifts, das selber auf einer starken Mauer sitzt. An den flachen Seiten im Westen und Norden verlief außerhalb der Zwingermauer ein Graben, der von einem Abzweig des Ammerkanals bewässert wurde. Die Grabenstraße (heute Am Stadtgraben) lag nördlich des Grabens, die heutige Hintere Grabenstraße entstand später südlich davon. Der Grund für die kleine Einbuchtung der Stadtmauer an der nordwestlichen Ecke, der die Zwingermauer nicht folgte, ist bis heute nicht geklärt.

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Katasterplan 1819

Stadttore: Haagtor, Hirschauer Tor, Lustnauer Tor, Neckartor, Schmiedtor


Vgl. Katasterplan 1819 (siehe rechts, bzw. vergrößerbar: [1]).

Weitere Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]