Architekturstile/Bilderübersicht: Unterschied zwischen den Versionen
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Datei:Jakobuskirche- | Datei:Tübingen Jakobuskirche BW 2015-04-27 16-15-54.jpg|'''Romanik:''' Die [[Jakobuskirche]] in der [[Unterstadt]] wurde um [[1200]] erbaut (mit gotischem Chor um [[1500]]). | ||
Datei: | Datei:Johannes-Kirche.jpg|'''Gotik:''' Die spätgotische [[Stiftskirche]] wurde [[1470]]-[[1483|83]] anstelle zweier romanischer Vorgängerkirchen unter Graf [[Eberhard im Bart]] errichtet. Im Bild oben die Stiftskirche von Norden, davor die neugotische [[Johanneskirche]] ([[1878]]) | ||
Datei:Schloss Hohentuebingen.jpg|'''Renaissance:''' Das [[Schloss Hohentübingen]], hier von Osten mit dem prachtvollen [[Unteres Schlosstor|Unteren Portal]], stammt aus dem 16. | Datei:Schloss Hohentuebingen.jpg|'''Renaissance:''' Das [[Schloss Hohentübingen]], hier von Osten mit dem prachtvollen [[Unteres Schlosstor|Unteren Portal]], stammt aus dem 16. und 17. Jahrhundert und ist eine Mischung aus Residenz und Festung. | ||
File: | File:Kapelle von Ammern.JPG|'''Barock:''' Aus der Barockzeit gibt es in Tübingen nur wenig, weil die Stadt damals eine schlechte Zeit erlebte und Barock im streng-protestantischen Tübingen eher unerwünscht war. Umso wertvoller ist das kleine Juwel der kath. [[Ammerhof#Die Ammerhofkapelle|Ammerhof-Kapelle]] von [[1737]]/[[1765|65]], innen mit Fresken und Rokokostuck verziert. | ||
Datei:Neue Aula a.jpg|'''Klassizismus:''' Das Hauptgebäude der [[Neue Aula|Neuen Aula]] entstand [[1840]]-[[1845|45]] im klassizistischen Stil nach Entwürfen | Datei:Neue Aula a.jpg|'''Klassizismus:''' Das Hauptgebäude der [[Neue Aula|Neuen Aula]] entstand [[1840]]-[[1845|45]] im klassizistischen Stil nach Entwürfen des [[württemberg]]ischen Hofbaumeisters [[Gottlob Georg Barth]] und stellt eines seiner beiden Hauptwerke dar. | ||
File:TübingenHbf.JPG|'''Rundbogenstil:''' Der Tübinger [[Hauptbahnhof]] war [[1862]] ein Werk von Oberbaurat Josef Schlierholz. Der | File:TübingenHbf.JPG|'''[[Rundbogenstil]]:''' Der Tübinger [[Hauptbahnhof]] war [[1862]] ein Werk von Oberbaurat Josef Schlierholz. Der Rundbogenstil wurde neben anderen öffentlichen Gebäuden bei vielen deutschen Bahnhöfen der ersten Generation angewendet (bis ca. 1870), von denen heute nur noch wenige erhalten sind. Er war aber keine Stilrichtung mit "Alleinstellungs-<br>merkmalen", sondern nahm Elemente der byzantinischen, romanischen und Renaissancearchitektur auf und verband sie mit stilneutralen Motiven. | ||
File:Hagelloch Kirche.JPG|'''Neuromanik:''' Ein typisches Beispiel für diesen Stil ist die [[Ev. Kirche Hagelloch]] von [[1904]] (Entwurf: Baurat Theophil Frey, Stuttgart) | Die ehemalige [[Synagoge]] (1882) zeigte zumindest Verwandtschaft mit diesem Stil. | ||
File:Corpshaus Rhenania Tübingen 2007.jpg|'''Neugotik:''' Das [[ | File:Hagelloch Kirche.JPG|'''Neuromanik:''' Ein typisches Beispiel für diesen Stil, der zwischen 1891 und ca. 1920 ein bevorzugter Stil im protestantischen Kirchenbau war, ist die [[Ev. Kirche Hagelloch]] von [[1904]] (Entwurf: Baurat Theophil Frey, Stuttgart) | ||
Datei:Nervenkl. v. Sued 3204.JPG|'''Neorenaissance:''' Der schlossartige Bau der Universitäts-[[Nervenklinik]] liegt nördlich der Altstadt und wurde [[1891]]-[[1894|94]] von Albert von Bok erbaut. | File:Corpshaus Rhenania Tübingen 2007.jpg|'''Neugotik:''' Das [[Rhenania|Corpshaus Rhenania]] entstand [[1885]] als erstes speziell für eine Studentenverbindung gebaute Haus in Deutschland. Architekt des Altbaus: [[Adolf Katz]]. | ||
Datei:Suevia Tübingen 2009-11-07 bb.jpg|'''Neobarock:''' Das [[Schwabenhaus]] aus dem Jahr [[1900]] entging 1974 nur knapp dem Abriss. | Datei:Nervenkl. v. Sued 3204.JPG|'''[[Neorenaissance]]:''' Der schlossartige Bau der Universitäts-[[Nervenklinik]] liegt nördlich der Altstadt und wurde [[1891]]-[[1894|94]] von Albert von Bok erbaut. | ||
Datei:Bonatzbau-1.jpg|'''Neoklassizismus:''' [[Bonatzbau]] der Unibibliothek, [[1912]]. Ein neoklassizistischer Bau mit typischen Stilmerkmalen der Zeit vor dem 1. Weltkrieg, benannt nach seinem Erbauer [[Paul Bonatz]]. | Datei:Suevia Tübingen 2009-11-07 bb.jpg|'''[[Neobarock]]:''' Das [[Schwabenhaus]] aus dem Jahr [[1900]] von [[Eisenlohr & Weigle]] entging 1974 nur knapp dem Abriss. | ||
Datei:Alamannia-1.JPG|'''"Burgenstil":''' [[ | Datei:Bonatzbau-1.jpg|'''[[Neoklassizismus]]:''' [[Bonatzbau]] der Unibibliothek, [[1912]]. Ein neoklassizistischer Bau mit typischen Stilmerkmalen der Zeit vor dem 1. Weltkrieg, benannt nach seinem Erbauer [[Paul Bonatz]]. | ||
Datei:Haus Lange in Tübingen (kontrastreicher).png|'''Jugendstil:''' Das [[Haus Lange]] war [[1902]] das Erstlingswerk des Architekten Bernhard Pankok und verbindet Landhaus- und Jugendstil. | Datei:Alamannia-1.JPG|'''"Burgenstil":''' [[Alamannia|K.St.V. Alamannia]] ([[1904]]). Mehrere [[Verbindungshäuser]] vereinen ein burgenähnliches Aussehen mit der Behaglichkeit einer bürgerlichen Villa. | ||
Datei:Normannia.2.jpg|'''Landhaus-Stil:''' [[ | Datei:Haus Lange in Tübingen (kontrastreicher).png|'''[[Jugendstil]]:''' Das [[Haus Lange]] war [[1902]] das Erstlingswerk des Architekten [[Bernhard Pankok]] und verbindet Landhaus- und Jugendstil. | ||
Datei: | Datei:Normannia.2.jpg|'''[[Landhaus-Stil]]:''' [[Normannia|Verbindung Normannia]] ([[1905]]) von [[Richard Dollinger]]. Die Landhaus-Idee war in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts sehr beliebt. | ||
Datei:Haußerstraße.JPG|'''Klassische Moderne / Bauhausstil:''' Das [[Haus Laub]] in der [[Haußerstraße]] 42 wurde [[1930]] in kubischen Formen von Prof. [[Martin | Datei:Deutsches Institut für ärztliche Mission.jpg|'''"Posthistorismus"/"Reformarchitektur"''': Mit Posthistorismus bzw. Reformarchitektur kann, wenn auch unzureichend, die vorwiegende stilistische Tendenz der Jahre vor dem [[1. Weltkrieg]], in denen viel gebaut wurde, und z.T. darüber hinaus bezeichnet werden (ca. 1905-1920). Hier [[Nauklerstraße]] 47: heute Wirtschaftswiss., damals [[Difäm]] (1909). Eine wichtige Rolle spielte bei der Entwicklung dieses "Reformstils" der Architekt und Professor [[Theodor Fischer]] (Stuttgart/ München), der auch in Tübingen einige Bauten hinterließ. Man wandte sich gegen den strikten Historismus zugunsten vereinfachter, jedoch gediegener Gestaltung, verzichtete aber teilweise noch nicht ganz auf historisierende Elemente. Regional bedeutend ist hierbei besonders der Tübinger Architekt [[Franz Bärtle]]. In dieser Stilrichtung hatte die Stuttgarter Schule ihre Wurzeln. | ||
Datei:Germania Gartenstr.jpg|'''Stuttgarter Schule''' (1919-45): [[Germania|Burschenschaft Germania]], Neubau [[1931]] von [[Paul Schmitthenner]]. Diese Stilrichtung steht zwischen Historismus und Moderne. | |||
Datei:Haußerstraße.JPG|'''Klassische Moderne / Bauhausstil:''' Das [[Haus Laub]] in der [[Haußerstraße]] 42 wurde [[1930]] in kubischen Formen von Prof. [[Martin Elsaesser]] geplant. | |||
Datei:Neuapostolische Kirche.JPG|'''Bauhaus / Neue Sachlichkeit''': Die eigenwillig gestaltete [[Neuapostolische Kirche]] von [[1931]] entwarf der Architekt Karl Weidle. | Datei:Neuapostolische Kirche.JPG|'''Bauhaus / Neue Sachlichkeit''': Die eigenwillig gestaltete [[Neuapostolische Kirche]] von [[1931]] entwarf der Architekt Karl Weidle. | ||
Datei:Chirurgische Klinik.jpg|'''Bauhaus-Stil:''' die alte [[Frauenklinik|Chirurgische Klinik]] wurde [[1931]]-[[1935|35]] als Backsteingebäude im Bauhaus-Stil erbaut. | Datei:Chirurgische Klinik.jpg|'''Bauhaus-Stil:''' die alte [[Frauenklinik|Chirurgische Klinik]] wurde [[1931]]-[[1935|35]] als Backsteingebäude im Bauhaus-Stil erbaut. | ||
Datei:Sand-Hopital Emile Roux.jpg|'''NS-Architektur:''' Standortlazarett auf dem [[Sand]], [[1937]]-[[1940|40]] | Datei:Sand-Hopital Emile Roux.jpg|'''NS-Architektur:''' Standortlazarett auf dem [[Sand]], [[1937]]-[[1940|40]] | ||
Datei:Martinskirche West.JPG|'''Nachkriegsmoderne 1950er Jahre:''' Die ev. [[Martinskirche]] wurde [[1955]] eingeweiht und stammt von Architekt Ulrich Reinhardt. | Datei:Martinskirche West.JPG|'''Nachkriegsmoderne 1950er Jahre:''' Die ev. [[Martinskirche]] wurde [[1955]] eingeweiht. Dieses Beispiel spiegelt z.T. noch die Stuttgarter Schule und stammt von Architekt und [[Paul Bonatz|Bonatz]]-Schüler Ulrich Reinhardt. | ||
Datei:Woche-13-2008.jpg|'''Moderne der 1970er Jahre, Funktionalismus:''' Die Planung für den neuen Stadtteil [[Waldhäuser-Ost]] mit mehreren Hochhäusern begann [[1968]] und kam [[1971]]-[[1976]] zur Ausführung. | Datei:Mensa Wilhelmstraße.jpg|'''Moderne der 1960er Jahre:''' Die [[Mensa Wilhelmstraße]] von 1966 stammt ebenso wie der [[Kupferbau]] (1968) von [[Paul Baumgarten]]. | ||
File:Tübingen-Pfingsten (52).JPG|'''Naturnahes Bauen:''' Wohnhaus in der [[Neckarhalde]] 43, [[ | Datei:Woche-13-2008.jpg|'''Moderne der 1970er Jahre, Funktionalismus:''' Die Planung für den neuen Stadtteil [[Waldhäuser-Ost]] mit mehreren Hochhäusern begann [[1968]] und kam [[1971]]-[[1976]] zur Ausführung. Etwa zur gleichen Zeit entstand in ähnlichem Stil der Bereich [[Morgenstelle|Uni-Morgenstelle]]. | ||
File:Tübingen-Pfingsten (52).JPG|'''Naturnahes Bauen:''' Wohnhaus in der [[Neckarhalde]] 43, [[1959]], Architekt: [[Heinrich Johann Niemeyer|Heinrich Niemeyer]]. | |||
Datei:WHO-pictures015.jpg|'''Anthroposophisches Bauen:''' Die [[Waldorfschule|Freie Waldorfschule]] wurde nach den Grundsätzen Rudolf Steiners [[1979]]/[[1985|85]] gestaltet. | Datei:WHO-pictures015.jpg|'''Anthroposophisches Bauen:''' Die [[Waldorfschule|Freie Waldorfschule]] wurde nach den Grundsätzen Rudolf Steiners [[1979]]/[[1985|85]] gestaltet. | ||
Datei:.jpg|'''"Ökomoderne":''' Die baubiologische Siedlung [[Schafbrühl]] | Datei:Schafbruehl.jpg|'''"Ökomoderne":''' Die baubiologische Siedlung [[Schafbrühl]] wurde als erste ihrer Art in Deutschland [[1982]]-[[1985|85]] errichtet (Luftbild). | ||
Datei: | Datei:Franz Viertel.JPG|'''1990er/2000er Jahre:''' In dieser Zeit entstanden auf ehemaligen Kasernen- bzw. Firmengeländen die Neubaugebiete [[Französisches Viertel]] (siehe hier), [[Loretto]] und [[Mühlenviertel]] | ||
Datei:Tübingen Morgenstelle ZMBP01 2013-05-28.jpg|'''Gegenwartsmoderne:''' [[Zentrum für Molekularbiologie der Pflanzen]] auf der [[Morgenstelle]], 2013 | |||
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Aktuelle Version vom 11. Juli 2020, 00:11 Uhr
Übersicht mit Beispielen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Eine Übersicht über in Tübingen vertretene Stilrichtungen mit je einem Beispiel und Kurz-Erläuterungen:
Romanik: Die Jakobuskirche in der Unterstadt wurde um 1200 erbaut (mit gotischem Chor um 1500).
Gotik: Die spätgotische Stiftskirche wurde 1470-83 anstelle zweier romanischer Vorgängerkirchen unter Graf Eberhard im Bart errichtet. Im Bild oben die Stiftskirche von Norden, davor die neugotische Johanneskirche (1878)
Renaissance: Das Schloss Hohentübingen, hier von Osten mit dem prachtvollen Unteren Portal, stammt aus dem 16. und 17. Jahrhundert und ist eine Mischung aus Residenz und Festung.
Barock: Aus der Barockzeit gibt es in Tübingen nur wenig, weil die Stadt damals eine schlechte Zeit erlebte und Barock im streng-protestantischen Tübingen eher unerwünscht war. Umso wertvoller ist das kleine Juwel der kath. Ammerhof-Kapelle von 1737/65, innen mit Fresken und Rokokostuck verziert.
Klassizismus: Das Hauptgebäude der Neuen Aula entstand 1840-45 im klassizistischen Stil nach Entwürfen des württembergischen Hofbaumeisters Gottlob Georg Barth und stellt eines seiner beiden Hauptwerke dar.
Rundbogenstil: Der Tübinger Hauptbahnhof war 1862 ein Werk von Oberbaurat Josef Schlierholz. Der Rundbogenstil wurde neben anderen öffentlichen Gebäuden bei vielen deutschen Bahnhöfen der ersten Generation angewendet (bis ca. 1870), von denen heute nur noch wenige erhalten sind. Er war aber keine Stilrichtung mit "Alleinstellungs-
merkmalen", sondern nahm Elemente der byzantinischen, romanischen und Renaissancearchitektur auf und verband sie mit stilneutralen Motiven.Neuromanik: Ein typisches Beispiel für diesen Stil, der zwischen 1891 und ca. 1920 ein bevorzugter Stil im protestantischen Kirchenbau war, ist die Ev. Kirche Hagelloch von 1904 (Entwurf: Baurat Theophil Frey, Stuttgart)
Neugotik: Das Corpshaus Rhenania entstand 1885 als erstes speziell für eine Studentenverbindung gebaute Haus in Deutschland. Architekt des Altbaus: Adolf Katz.
Neorenaissance: Der schlossartige Bau der Universitäts-Nervenklinik liegt nördlich der Altstadt und wurde 1891-94 von Albert von Bok erbaut.
Neobarock: Das Schwabenhaus aus dem Jahr 1900 von Eisenlohr & Weigle entging 1974 nur knapp dem Abriss.
Neoklassizismus: Bonatzbau der Unibibliothek, 1912. Ein neoklassizistischer Bau mit typischen Stilmerkmalen der Zeit vor dem 1. Weltkrieg, benannt nach seinem Erbauer Paul Bonatz.
"Burgenstil": K.St.V. Alamannia (1904). Mehrere Verbindungshäuser vereinen ein burgenähnliches Aussehen mit der Behaglichkeit einer bürgerlichen Villa.
Jugendstil: Das Haus Lange war 1902 das Erstlingswerk des Architekten Bernhard Pankok und verbindet Landhaus- und Jugendstil.
Landhaus-Stil: Verbindung Normannia (1905) von Richard Dollinger. Die Landhaus-Idee war in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts sehr beliebt.
"Posthistorismus"/"Reformarchitektur": Mit Posthistorismus bzw. Reformarchitektur kann, wenn auch unzureichend, die vorwiegende stilistische Tendenz der Jahre vor dem 1. Weltkrieg, in denen viel gebaut wurde, und z.T. darüber hinaus bezeichnet werden (ca. 1905-1920). Hier Nauklerstraße 47: heute Wirtschaftswiss., damals Difäm (1909). Eine wichtige Rolle spielte bei der Entwicklung dieses "Reformstils" der Architekt und Professor Theodor Fischer (Stuttgart/ München), der auch in Tübingen einige Bauten hinterließ. Man wandte sich gegen den strikten Historismus zugunsten vereinfachter, jedoch gediegener Gestaltung, verzichtete aber teilweise noch nicht ganz auf historisierende Elemente. Regional bedeutend ist hierbei besonders der Tübinger Architekt Franz Bärtle. In dieser Stilrichtung hatte die Stuttgarter Schule ihre Wurzeln.
Stuttgarter Schule (1919-45): Burschenschaft Germania, Neubau 1931 von Paul Schmitthenner. Diese Stilrichtung steht zwischen Historismus und Moderne.
Klassische Moderne / Bauhausstil: Das Haus Laub in der Haußerstraße 42 wurde 1930 in kubischen Formen von Prof. Martin Elsaesser geplant.
Bauhaus / Neue Sachlichkeit: Die eigenwillig gestaltete Neuapostolische Kirche von 1931 entwarf der Architekt Karl Weidle.
Bauhaus-Stil: die alte Chirurgische Klinik wurde 1931-35 als Backsteingebäude im Bauhaus-Stil erbaut.
Nachkriegsmoderne 1950er Jahre: Die ev. Martinskirche wurde 1955 eingeweiht. Dieses Beispiel spiegelt z.T. noch die Stuttgarter Schule und stammt von Architekt und Bonatz-Schüler Ulrich Reinhardt.
Moderne der 1960er Jahre: Die Mensa Wilhelmstraße von 1966 stammt ebenso wie der Kupferbau (1968) von Paul Baumgarten.
Moderne der 1970er Jahre, Funktionalismus: Die Planung für den neuen Stadtteil Waldhäuser-Ost mit mehreren Hochhäusern begann 1968 und kam 1971-1976 zur Ausführung. Etwa zur gleichen Zeit entstand in ähnlichem Stil der Bereich Uni-Morgenstelle.
Naturnahes Bauen: Wohnhaus in der Neckarhalde 43, 1959, Architekt: Heinrich Niemeyer.
Anthroposophisches Bauen: Die Freie Waldorfschule wurde nach den Grundsätzen Rudolf Steiners 1979/85 gestaltet.
"Ökomoderne": Die baubiologische Siedlung Schafbrühl wurde als erste ihrer Art in Deutschland 1982-85 errichtet (Luftbild).
1990er/2000er Jahre: In dieser Zeit entstanden auf ehemaligen Kasernen- bzw. Firmengeländen die Neubaugebiete Französisches Viertel (siehe hier), Loretto und Mühlenviertel
Gegenwartsmoderne: Zentrum für Molekularbiologie der Pflanzen auf der Morgenstelle, 2013
Neu- und Neostile werden auch unter dem Oberbegriff Historismus zusammengefasst.
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