Französisches Viertel
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Bezeichnung für einen Teil der Tübinger Südstadt. 1991 zog die französische Garnison aus Tübingen ab, die Flächen mit den Kasernen- und Wohngebäuden wurden von der Stadt Tübingen übernommen und beplant. Das seitdem neu entstandene Viertel wurde nach den hier lange Jahre stationierten Franzosen "Französisches Viertel" genannt.

Im Sprachgebrauch hat sich die Bezeichnung Französisches Viertel im engeren Sinne für das Areal der ehemaligen Hindenburgkaserne durchgesetzt. Darauf bezieht sich dieser Artikel. Das Viertel auf dem Areal der früheren Lorettokaserne wird Loretto genannt.
Städtebauliche Besonderheiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Besondere Kennzeichen des Viertels sind
- die großzügig gestalteten öffentlichen Räume einerseits,
- die hohe bauliche Dichte (über 2300 Bewohner auf einer Fläche von 300 x 550 m) andererseits,
- das Verkehrskonzept Französisches Viertel mit Verkehrsberuhigung, Zonenhalteverbot und Parkhäusern
- die Mischung aus Alt- und Neubauten
- das Bauen in Baugemeinschaften
- die kleinteilige Mischung von Wohnen und Arbeiten. Die Stadt bewarb dieses Konzept mit dem Slogan "Stadt der kurzen Wege".
Als Teil der Tübinger Südstadtentwicklung hat das Französische Viertel einige Auszeichnungen erhalten, darunter den deutschen Städtebaupreis 2001[1] und 2021 den Sonderpreis "Städtebau - revisited"[2]. Es wird als gutes Beispiel für nachhaltige Stadtentwicklung in deutschen Geographie-Schulbüchern vorgestellt.[3]
Initiativen, Vereine, Bürgerschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Ansprechpartner für die Stadt und Diskussionsplattform für die Bürger ist das Forum Französisches Viertel.
- Im Werkstadthaus gibt es Räumlichkeiten für Feste, Treffen, Flohmärkte etc. und vielfältige Angebote, besonders auch dank der Möglichkeiten in den Werkstatt-Bereichen für Holz, Metall, Fahrrad, Ton, Nähen etc..
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Straßen im Französischen Viertel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bei der Benennung der Straßen im Französischen Viertel wurden alte Flurnamen und französische Namen gewählt.
- Drei größere Straßen verlaufen ziemlich genau von Ost nach West, die parallel zur Reutlinger Straße (B28) verlaufende Allee des Chasseurs, die Hauptdurchfahrtsstraße Aixer Straße und dazwischen die Französische Allee.
- Quer dazu verlaufen entsprechend dem schachbrettartigen Kasernen-Grundriss von Ost nach West folgende Straßen Landkutschersweg, Wankheimer Täle, Mömpelgarder Weg, Provenceweg und Cezanneweg.
- Im westlichen Teil liegen die zu Wohnungen und Ateliers im Französischen Viertel ausgebauten ehemaligen Pferdeställe der früheren Hindenburgkaserne. Die umlaufende Straße heißt Bei den Pferdeställen.
- Im östlichen Teil gibt es einige kleinere Wege: Henriettenweg, Mirabeauweg und Mistralweg.
- Aixer Straße
- Allee des Chasseurs
- Am Schützenhaus
- Bei den Pferdeställen
- Cezanneweg
- Eisenhutstraße
- Französische Allee
- Französischer Platz
- Henriettenweg
- Landkutschersweg
- Lärchenweg
- Mirabeauweg
- Mistralweg
- Mömpelgarder Weg
- Provenceweg
- Reutlinger Straße
- Schindhaubasistunnel
- Wankheimer Täle
- Wennfelder Garten
Plätze im Französischen Viertel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Plätze im Französischen Viertel spielen eine große Rolle im Viertel, dienen als Treff- und Aufenthaltsbereiche innerhalb der verdichteten Bebauung. Der Hauptplatz des Französischen Viertels heißt Französischer Platz und liegt an der Hauptkreuzung Aixer Straße/Wennfelder Garten. An ihm liegt die Panzerhalle, die als überdachte Sport-, Flohmarkt- und Veranstaltungshalle genutzt wird. Im östlichen Teil des Viertels befindet sich ein quadratisch angelegter Platz an der Ecke Wankheimer Täle und Mirabeauweg. Nach einer Gruppe von jungen Soldaten, die am Ende des Zweiten Weltkrieges im nahegelegenen Wald als Deserteure (vgl. Artikel Fahnenflucht) hingerichtet wurden, wird der Platz offiziell "Platz des unbekannten Deserteurs" genannt.
Gewerbe im Viertel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ärzte, Gaststätten, Gewerbebetriebe, Bäcker etc. für die Basics, vielfältige Dienstleister - darunter viele Gesundheits-Angebote - und vieles mehr gibt es hier. Der Verein Freiberufler und Gewerbetreibende im Französischen Viertel e.V. [1], ein eigenständiger Gewerbeverein für das Französische Viertel wirkte bis September 2020 als Verband z.B. beim Stadtteilfest mit, organisierte eine Beschilderung mit Viertels-Plan (nur zur privaten Nutzung) und führte erfolgreiche Gespräche mit den Stadtwerken über Parkhaus-Gutscheine für Gewerbetreibende zur Weitergabe an Kunden.
Eine Liste findet man hier.
Bäume im Viertel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Es gibt viele schöne, alte, große Bäume im Viertel. Teilweise sind sie knorrig, viele tragen Nüsse im Herbst, manche haben richtige Charaktergesichter. Die großen Bäume sorgen für ein heimeliges Ambiente und gute Luft. Sie lassen vergessen, dass das Viertel zum großen Teil vor Kurzem noch ein Neubaugebiet gewesen ist. Eine besonders sehenswerte Baumgruppe (siehe Bild) findet sich an der Aixer Straße zwischen den beiden ehemaligen Mannschaftsgebäuden Wankheimer Täle 1 und Mömpelgarder Weg 4.
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Es existiert ein kleines Infoportal zum Französischen Viertel in Tübingen incl. Informationen zum Viertelfest
- Seite beim virtuellen Stadtrundgang "Franzosen in Tübingen"
- Bei Wikipedia
- Seite der Stadt Tübingen: Preise und Auszeichnungen
- Artikel Stadt mit Eigenschaften von Uwe Rada
- Da wächst was, Artikel zum Thema Ökorepublik und Französisches Viertel, taz.de, 2011
- https://siedlungen.eu/db/franzoesisches-viertel-tuebingen
- https://www.brandeins.de/corporate-publishing/b-o-city-of-wood/mach-nur-einen-plan
- Gabriele Steffen: Urbanität und nachhaltige Stadtentwicklung - Stadtumbau am Beispiel der Tübinger Südstadt
- Führungen durch das Viertel - für Gruppen wie Einzelpersonen bietet http://www.franzoesisches-viertel.com/
Kartierungen und Luftbilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Fuhrhop, Daniel; Feldtkeller, Andreas; Steffen, Gabriele; Gütschow, Matthias; Thöne, Günther; Wulfrath, Uwe; Soehlke, Cord:
Tübingen - Französisches Viertel ISBN: 9783867112284, Verlag: Stadtwandel 2015
Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weitere Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
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