Architekturstile/Bilderübersicht: Unterschied zwischen den Versionen
EMPTy (Diskussion | Beiträge) K (2010) |
(Franz Bärtle u.a.) |
||
Zeile 6: | Zeile 6: | ||
<!-- bitte Bilder von bestehenden Artikeln in chronologischer Reihenfolge der Stilrichtungen einfügen und diese später durch neue oder abgeänderte Artikel ergänzen -> | <!-- bitte Bilder von bestehenden Artikeln in chronologischer Reihenfolge der Stilrichtungen einfügen und diese später durch neue oder abgeänderte Artikel ergänzen -> | ||
Datei:Jakobuskirche-tuebingen.jpg|'''Romanik:''' Die [[Jakobuskirche]] in der [[Unterstadt]] wurde um [[1200]] erbaut (mit gotischem Chor um [[1500]]). | Datei:Jakobuskirche-tuebingen.jpg|'''Romanik:''' Die [[Jakobuskirche]] in der [[Unterstadt]] wurde um [[1200]] erbaut (mit gotischem Chor um [[1500]]). | ||
Datei:Stiftskirche3.jpg|'''Gotik:''' Die spätgotische [[Stiftskirche]] wurde [[1470]]-[[1483|83]] anstelle zweier Vorgängerkirchen unter Graf [[Eberhard im Bart]] errichtet. Im Bild die Stiftskirche von Norden, rechts im Vordergrund die neugotische [[Johanneskirche]] ([[1879]]) | Datei:Stiftskirche3.jpg|'''Gotik:''' Die spätgotische [[Stiftskirche]] wurde [[1470]]-[[1483|83]] anstelle zweier romanischer Vorgängerkirchen unter Graf [[Eberhard im Bart]] errichtet. Im Bild die Stiftskirche von Norden, rechts im Vordergrund die neugotische [[Johanneskirche]] ([[1879]]) | ||
Datei:Schloss Hohentuebingen.jpg|'''Renaissance:''' Das [[Schloss Hohentübingen]], hier von Osten mit dem prachtvollen [[Unteres Schlosstor|Unteren Portal]], stammt aus dem 16. bis frühen 17. Jahrhundert und ist eine Mischung aus Residenz und Festung. | Datei:Schloss Hohentuebingen.jpg|'''Renaissance:''' Das [[Schloss Hohentübingen]], hier von Osten mit dem prachtvollen [[Unteres Schlosstor|Unteren Portal]], stammt aus dem 16. bis frühen 17. Jahrhundert und ist eine Mischung aus Residenz und Festung. | ||
File:Ammerhofkapelle05.JPG|'''Barock:''' Aus der Barockzeit gibt es in Tübingen nur wenig, weil die Stadt damals eine schlechte Zeit erlebte. Umso wertvoller ist das kleine Juwel der kath. [[Ammerhof#Die Ammerhofkapelle|Ammerhof-Kapelle]] von [[1737]]/[[1765|65]], innen mit Fresken und Rokokostuck verziert. ''(besseres Bild erwünscht)'' | File:Ammerhofkapelle05.JPG|'''Barock:''' Aus der Barockzeit gibt es in Tübingen nur wenig, weil die Stadt damals eine schlechte Zeit erlebte. Umso wertvoller ist das kleine Juwel der kath. [[Ammerhof#Die Ammerhofkapelle|Ammerhof-Kapelle]] von [[1737]]/[[1765|65]], innen mit Fresken und Rokokostuck verziert. ''(besseres Bild erwünscht)'' | ||
Zeile 19: | Zeile 19: | ||
Datei:Haus Lange in Tübingen (kontrastreicher).png|'''Jugendstil:''' Das [[Haus Lange]] war [[1902]] das Erstlingswerk des Architekten Bernhard Pankok und verbindet Landhaus- und Jugendstil. | Datei:Haus Lange in Tübingen (kontrastreicher).png|'''Jugendstil:''' Das [[Haus Lange]] war [[1902]] das Erstlingswerk des Architekten Bernhard Pankok und verbindet Landhaus- und Jugendstil. | ||
Datei:Normannia.2.jpg|'''Landhaus-Stil:''' [[Verbindung Normannia Tübingen|Verbindung Normannia]] ([[1905]]). Die Landhaus-Idee war in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts sehr beliebt. | Datei:Normannia.2.jpg|'''Landhaus-Stil:''' [[Verbindung Normannia Tübingen|Verbindung Normannia]] ([[1905]]). Die Landhaus-Idee war in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts sehr beliebt. | ||
Datei:Deutsches Institut für ärztliche Mission.jpg|'''"Posthistorismus"''': Post- oder nachhistoristisch kann (wenn auch unzureichend) die vorwiegende stilistische Tendenz der Jahre vor dem [[1. Weltkrieg]], (in denen viel gebaut wurde) und z.T. darüber hinaus bezeichnet werden (ca. 1905-1920). Hier [[Nauklerstraße]] 47: heute Wirtschaftswiss., damals [[ | Datei:Deutsches Institut für ärztliche Mission.jpg|'''"Posthistorismus"''': Post- oder nachhistoristisch kann (wenn auch unzureichend) die vorwiegende stilistische Tendenz der Jahre vor dem [[1. Weltkrieg]], (in denen viel gebaut wurde) und z.T. darüber hinaus bezeichnet werden (ca. 1905-1920). Hier [[Nauklerstraße]] 47: heute Wirtschaftswiss., damals [[DIFÄM]] (1909). Eine wichtige Rolle spielte bei der Entwicklung dieses "Reformstils" der Architekt und Professor [[Theodor Fischer]] (Stuttgart/München), der auch in Tübingen einige Bauten hinterließ. Man wandte sich gegen den strikten Historismus zugunsten einfacherer, jedoch gediegener Gestaltung, verzichtete aber teilweise noch nicht ganz auf historisierende Elemente. (Regional bedeutend ist hierbei besonders der Tübinger Architekt [[Franz Bärtle]].) In dieser Stilrichtung hatte die Stuttgarter Schule ihre Wurzeln. | ||
Datei:Haus Germania Tübingen.JPG|'''Stuttgarter Schule'''(1918-45): [[Burschenschaft Germania Tübingen|Burschenschaft Germania]], Neubau [[1931]] von Paul Schmitthenner. Diese Stilrichtung steht zwischen Historismus und Moderne. ''(ein besseres Bild gewünscht)'' | Datei:Haus Germania Tübingen.JPG|'''Stuttgarter Schule'''(1918-45): [[Burschenschaft Germania Tübingen|Burschenschaft Germania]], Neubau [[1931]] von Paul Schmitthenner. Diese Stilrichtung steht zwischen Historismus und Moderne. ''(ein besseres Bild gewünscht)'' | ||
Datei:Haußerstraße.JPG|'''Klassische Moderne / Bauhausstil:''' Das [[Haus Laub]] in der [[Haußerstraße]] 42 wurde [[1930]] in kubischen Formen von Prof. [[Martin Elsässer|Martin Elsaesser]] geplant. | Datei:Haußerstraße.JPG|'''Klassische Moderne / Bauhausstil:''' Das [[Haus Laub]] in der [[Haußerstraße]] 42 wurde [[1930]] in kubischen Formen von Prof. [[Martin Elsässer|Martin Elsaesser]] geplant. | ||
Zeile 25: | Zeile 25: | ||
Datei:Chirurgische Klinik.jpg|'''Bauhaus-Stil:''' die alte [[Frauenklinik|Chirurgische Klinik]] wurde [[1931]]-[[1935|35]] als Backsteingebäude im Bauhaus-Stil erbaut. | Datei:Chirurgische Klinik.jpg|'''Bauhaus-Stil:''' die alte [[Frauenklinik|Chirurgische Klinik]] wurde [[1931]]-[[1935|35]] als Backsteingebäude im Bauhaus-Stil erbaut. | ||
Datei:Sand-Hopital Emile Roux.jpg|'''NS-Architektur:''' Standortlazarett auf dem [[Sand]], [[1937]]-[[1940|40]] | Datei:Sand-Hopital Emile Roux.jpg|'''NS-Architektur:''' Standortlazarett auf dem [[Sand]], [[1937]]-[[1940|40]] | ||
Datei:Martinskirche West.JPG|'''Nachkriegsmoderne 1950er Jahre:''' Die ev. [[Martinskirche]] wurde [[1955]] eingeweiht und stammt von Architekt Ulrich Reinhardt. | Datei:Martinskirche West.JPG|'''Nachkriegsmoderne 1950er Jahre:''' Die ev. [[Martinskirche]] wurde [[1955]] eingeweiht. Dieses Beispiel spiegelt z.T. noch die Stuttgarter Schule und stammt von Architekt und Bonatz-Schüler Ulrich Reinhardt. | ||
Datei:Woche-13-2008.jpg|'''Moderne der 1970er Jahre, Funktionalismus:''' Die Planung für den neuen Stadtteil [[Waldhäuser-Ost]] mit mehreren Hochhäusern begann [[1968]] und kam [[1971]]-[[1976]] zur Ausführung. | Datei:Woche-13-2008.jpg|'''Moderne der 1970er Jahre, Funktionalismus:''' Die Planung für den neuen Stadtteil [[Waldhäuser-Ost]] mit mehreren Hochhäusern begann [[1968]] und kam [[1971]]-[[1976]] zur Ausführung. | ||
File:Tübingen-Pfingsten (52).JPG|'''Naturnahes Bauen:''' Wohnhaus in der [[Neckarhalde]] 43, [[1969]], Architekt: [[Heinrich Johann Niemeyer]]. | File:Tübingen-Pfingsten (52).JPG|'''Naturnahes Bauen:''' Wohnhaus in der [[Neckarhalde]] 43, [[1969]], Architekt: [[Heinrich Johann Niemeyer]]. |
Version vom 4. Juni 2013, 22:58 Uhr
Übersicht mit Beispielen
Eine Übersicht über in Tübingen vertretene Stilrichtungen mit Beispielen:
Romanik: Die Jakobuskirche in der Unterstadt wurde um 1200 erbaut (mit gotischem Chor um 1500).
Gotik: Die spätgotische Stiftskirche wurde 1470-83 anstelle zweier romanischer Vorgängerkirchen unter Graf Eberhard im Bart errichtet. Im Bild die Stiftskirche von Norden, rechts im Vordergrund die neugotische Johanneskirche (1879)
Renaissance: Das Schloss Hohentübingen, hier von Osten mit dem prachtvollen Unteren Portal, stammt aus dem 16. bis frühen 17. Jahrhundert und ist eine Mischung aus Residenz und Festung.
Barock: Aus der Barockzeit gibt es in Tübingen nur wenig, weil die Stadt damals eine schlechte Zeit erlebte. Umso wertvoller ist das kleine Juwel der kath. Ammerhof-Kapelle von 1737/65, innen mit Fresken und Rokokostuck verziert. (besseres Bild erwünscht)
Klassizismus: Das Hauptgebäude der Neuen Aula entstand 1840-45 im klassizistischen Stil nach Entwürfen des württembergischen Hofbaumeisters Gottlob Georg Barth und stellt eines seiner beiden Hauptwerke dar.
Rundbogenstil: Der Tübinger Hauptbahnhof war 1862 ein Werk von Oberbaurat Josef Schlierholz. Der "Rundbogenstil" wurde u.a. bei vielen deutschen Bahnhöfen der ersten Generation angewendet (bis ca. 1870), von denen heute nur noch wenige erhalten sind. Er ist aber keine Stilrichtung mit "Alleinstellungsmerkmalen", sondern kann zumeist auch dem Klassizismus, der Neuromanik oder byzantinischen Stilformen zugeordnet werden.
Neuromanik: Ein typisches Beispiel für diesen Stil, der zwischen 1891 und ca. 1920 ein bevorzugter Stil im protestantischen Kirchenbau war, ist die Ev. Kirche Hagelloch von 1904 (Entwurf: Baurat Theophil Frey, Stuttgart)
Neugotik: Das Corpshaus Rhenania entstand 1885 als erstes speziell für eine Studentenverbindung gebaute Haus in Deutschland.
Neorenaissance: Der schlossartige Bau der Universitäts-Nervenklinik liegt nördlich der Altstadt und wurde 1891-94 von Albert von Bok erbaut.
Neobarock: Das Schwabenhaus aus dem Jahr 1900 entging 1974 nur knapp dem Abriss.
Neoklassizismus: Bonatzbau der Unibibliothek, 1912. Ein neoklassizistischer Bau mit typischen Stilmerkmalen der Zeit vor dem 1. Weltkrieg, benannt nach seinem Erbauer Paul Bonatz.
"Burgenstil": K.St.V. Alamannia (1904). Mehrere Verbindungshäuser vereinen ein burgenähnliches Aussehen mit der Behaglichkeit einer bürgerlichen Villa.
Jugendstil: Das Haus Lange war 1902 das Erstlingswerk des Architekten Bernhard Pankok und verbindet Landhaus- und Jugendstil.
Landhaus-Stil: Verbindung Normannia (1905). Die Landhaus-Idee war in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts sehr beliebt.
"Posthistorismus": Post- oder nachhistoristisch kann (wenn auch unzureichend) die vorwiegende stilistische Tendenz der Jahre vor dem 1. Weltkrieg, (in denen viel gebaut wurde) und z.T. darüber hinaus bezeichnet werden (ca. 1905-1920). Hier Nauklerstraße 47: heute Wirtschaftswiss., damals DIFÄM (1909). Eine wichtige Rolle spielte bei der Entwicklung dieses "Reformstils" der Architekt und Professor Theodor Fischer (Stuttgart/München), der auch in Tübingen einige Bauten hinterließ. Man wandte sich gegen den strikten Historismus zugunsten einfacherer, jedoch gediegener Gestaltung, verzichtete aber teilweise noch nicht ganz auf historisierende Elemente. (Regional bedeutend ist hierbei besonders der Tübinger Architekt Franz Bärtle.) In dieser Stilrichtung hatte die Stuttgarter Schule ihre Wurzeln.
Stuttgarter Schule(1918-45): Burschenschaft Germania, Neubau 1931 von Paul Schmitthenner. Diese Stilrichtung steht zwischen Historismus und Moderne. (ein besseres Bild gewünscht)
Klassische Moderne / Bauhausstil: Das Haus Laub in der Haußerstraße 42 wurde 1930 in kubischen Formen von Prof. Martin Elsaesser geplant.
Bauhaus / Neue Sachlichkeit: Die eigenwillig gestaltete Neuapostolische Kirche von 1931 entwarf der Architekt Karl Weidle.
Bauhaus-Stil: die alte Chirurgische Klinik wurde 1931-35 als Backsteingebäude im Bauhaus-Stil erbaut.
Nachkriegsmoderne 1950er Jahre: Die ev. Martinskirche wurde 1955 eingeweiht. Dieses Beispiel spiegelt z.T. noch die Stuttgarter Schule und stammt von Architekt und Bonatz-Schüler Ulrich Reinhardt.
Moderne der 1970er Jahre, Funktionalismus: Die Planung für den neuen Stadtteil Waldhäuser-Ost mit mehreren Hochhäusern begann 1968 und kam 1971-1976 zur Ausführung.
Naturnahes Bauen: Wohnhaus in der Neckarhalde 43, 1969, Architekt: Heinrich Johann Niemeyer.
Anthroposophisches Bauen: Die Freie Waldorfschule wurde nach den Grundsätzen Rudolf Steiners 1979/85 gestaltet.
- .jpg
"Ökomoderne": Die baubiologische Siedlung Schafbrühl entstand in den 1980er Jahren. (bitte ein Bild)
Gegenwartsmoderne: Wohnhäuserzeile im Mühlenviertel, 2008-10 (hier im Bau)
Neu- und Neostile werden auch unter dem Oberbegriff Historismus zusammengefasst.
Diese Seite ist aus dem Projekt des Monats August 2012 und dem Portal:Architektur & Städtebau hervorgegangen - zu den Autoren siehe dort.