Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus: Unterschied zwischen den Versionen
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Vom Umgang mit der Vergangenheit in Tübingen nach 1945. (9 Abend-Termine)<ref>http://www.tuebingen.de/pressemitteilungen/25_29552.html</ref> Angeregt wurde die Veranstaltung vom [[Arbeitskreis moderne Tübinger Stadtgeschichte]] und [[Geschichtswerkstatt]]. Hier gehts zum [http://www.tuebingen.de/formulardownload/355_Braunhemden_Anlage.pdf Faltblatt mit Details] der Veranstaltungsreihe. | Vom Umgang mit der Vergangenheit in Tübingen nach 1945. (9 Abend-Termine)<ref>http://www.tuebingen.de/pressemitteilungen/25_29552.html</ref> Angeregt wurde die Veranstaltung vom [[Arbeitskreis moderne Tübinger Stadtgeschichte]] und [[Geschichtswerkstatt]]. Hier gehts zum [http://www.tuebingen.de/formulardownload/355_Braunhemden_Anlage.pdf Faltblatt mit Details] der Veranstaltungsreihe. | ||
Version vom 23. Dezember 2014, 13:14 Uhr
Damit die Geschehnisse in Tübingen während der Nazi-Zeit verdaulicher werden, begreifbar werden, geklärt werden, werden die Geschehnisse der Nazi-Zeit in Tübingen aufgearbeitet:
- Kritisch, symbolisch, bildhaft, texthaft
- in Büchern, Ausstellungen, Vorträgen, Veranstaltungen, Denkmälern, Straßen- und Platzbenennungen
und anderem.
Veranstaltungsreihe
- Am 27. Oktober 2009 startete die Vortragsreihe: Vom braunen Hemd zur weißen Weste?
Vom Umgang mit der Vergangenheit in Tübingen nach 1945. (9 Abend-Termine)[1] Angeregt wurde die Veranstaltung vom Arbeitskreis moderne Tübinger Stadtgeschichte und Geschichtswerkstatt. Hier gehts zum Faltblatt mit Details der Veranstaltungsreihe.
Straßen- und Platzbenennungen
- 1945: Geschwister-Scholl-Platz (studentische Widerstandskämpfer, 1943 in München hingerichtet)
- 1976: Eugen-Bolz-Straße in Bühl (Rottenburger Zentrumspolitiker, württembergischer Staatspräsident, Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime, 1945 in Berlin hingerichtet)
- 1992: Jakob-van-Hoddis-Staffel (Schriftsteller, 1922-27 in Tübingen, 1942 im KZ ermordet)
- 1995: Moltkestraße (Umwidmung von dem Feldmarschall des 19. Jahrhunderts auf den gleichnamigen Widerstandskämpfer gegen das Nazi-Regime, 1945 in Berlin hingerichtet)
- 1996: Ruth-Marx-Straße (jüngstes Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung in Tübingen)
- 1996: Lilli-Zapf-Straße (Autorin des ersten Buches zur Geschichte der Tübinger Juden)
- 1996: Gölzstraße (Hildegard und Richard Gölz, Wankheimer Pfarrersleute, die Juden Schutz und Asyl vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten gewährten.)
- 1998: Synagogenplatz
- 2002: Paul-Schneider-Straße (Pfarrer der "Bekennenden Kirche", 1939 im KZ Buchenwald ermordet)
- 2008: Platz des unbekannten Deserteurs
- 2009: Simon-Hayum-Straße (Rechtsanwalt und Politiker, 1939 emigriert)
Stolpersteine
Mit Stolpersteinen in Tübingen erinnert der Künstler Gunter Demnig an das Schicksal der Menschen, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden:[2]
- Breuningstraße 30: Josef, Eugenie, Else und Ruth Zivi
- Christophstraße 1: Dr. Ludwig, Elfriede, Edwin, Hans und Liselotte Spiro
- Christophstraße 15: Emil und Karoline Löwenstein
- Fürststraße 7: Martin, Fanny, Dr. Helmut und Walter Erlanger
- Fürststraße 17: Kurt Tichauer
- Hechinger Straße 9: Max, Sophie, Siegfried, Elfriede, Walter und Ilse Löwenstein sowie Marga, Victor und Ruth Marx
- Schönbergstraße 1: Walter Löwenstein
- Stiftskirche: In der Vorhalle weist ein "Stolperstein" darauf hin, dass der Wankheimer Pfarrer Richard Gölz, der mit seiner Frau Juden Asyl gewährt hatte, hier am 23. Dezember 1944 verhaftet und ins KZ Welzheim gebracht wurde.
Stimmen zur Nazizeit
Die große Chance eines Stadtwikis ist es, für die Nachwelt Stimmen online zu bewahren. Wenn Sie z.B. als Zeitzeuge ihren Erfahrungsbericht - z.B. mit der Nazi-Zeit - jüngeren Tübingern hinterlassen wollen, können Sie das hier machen. Auch ohne Namen, mit anonymisierten Angaben wie z.B. (Tübinger, geboren 1924, Verwaltungsangestellter, wohnte in Tübingen von ... bis ...., Nordstadt)
Sammelband zur Universität Tübingen im Nationalsozialismus
Unter dem Titel „Universität Tübingen im Nationalsozialismus“ ist im Juli 2010 ein umfangreicher Sammelband mit neuen Detailstudien über Täter, Opfer, geistige Drahtzieher und Mitläufer auf 1136 Seiten erschienen. Er gibt den gegenwärtigen Forschungsstand zum Thema wieder und enthält zahlreiche neue Details und neue Perspektiven zur Geschichte der Universität während der nationalsozialistischen Diktatur. Der Band umfasst Studien zum Alltag an der Universität, zu Verbrechen und zu Personen, zu einschlägigen Themen des Nationalsozialismus sowie Studien der Aufarbeitung dieser Zeit nach 1945.[3]
Quellen
- ↑ http://www.tuebingen.de/pressemitteilungen/25_29552.html
- ↑ Peter Steinle: "26 Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus in Tübingens Südstadt. Gunter Demnigs Kunst gilt als weltgrößtes dezentrales Mahnmal. Pressemitteilung der Evangelischen Landeskirche Württemberg vom 25. November 2011.
- ↑ Urban Wiesing, Klaus-Rainer Brintzinger, Bernd Grün, Horst Junginger, Susanne Michl (Herausgeber): Die Universität Tübingen im Nationalsozialismus. Franz Steiner Verlag, 2010 (Contubernium – Tübinger Beiträge zur Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte 73). 1136 S. € 99, ISBN 978-3-515-09706-2.
Weblinks
- Das späte Ende der Verdrängung (23.10.2009) in: Reutlinger General-Anzeiger
- Die Nazis und Netzwerker (21.10.2009) in: Schwäbisches Tagblatt