Geschichte

Aus TUEpedia
Wechseln zu:Navigation, Suche
Tübingen um 1650, umgeben von Weingärten, Kupferstich von Merian

Aus der Wikipedia-Seite zu Tübingen übernommen - Danke an die Autoren.

Ausführliche Jahrestafel(n) finden sie in der Stadtchronik auf der Stadt-Homepage.

  • um ca. 12.000 v. Chr. – Erste Besiedlung
  • um 85 n. Chr. – Errichtung des Neckar-Limes durch die Römer
  • 1078 – Erste urkundliche Erwähnung von Schloss Hohentübingen im Zusammenhang mit der Belagerung von „castrum twingia“ (= Zwingburg) durch König Heinrich IV..

Von einer ländlichen Vorgänger-Siedlung ist auszugehen, die im Bereich des hochflutsicheren Sattels zwischen Schloss- und Österberg zu verorten ist. Darauf gibt allein schon der Ortsnamen den Hinweis: der Name des Ortsgründers Tuwo in der Vorsilbe und die Namensendung auf -ingen deutet auf Gründung während der Völkerwanderungszeit hin (die Namensherkunft ist umstritten - vgl. Ortsnamen). Die Tübinger Unterstadt hat dort ihren Ursprung. Die Oberstadt entstand erst später als Erweiterung der Burgmannensiedlung unterhalb der Burg.

  • 1191 – Erstes Auftreten von Kaufleuten. Beweise für einen Marktplatz
  • 1231 – Erste Erwähnung von Stadtrechten
  • 1262 – von Papst Alexander IV. wird ein Augustinereremitenkloster gegründet.
  • 1272 – mit einem Franziskanerkloster wird das zweite Kloster in Tübingen mit Unterstützung vom Pfalzgrafen Heinrich von Tübingen gegründet
  • 1342 – Die Pfalzgrafen von Tübingen verkaufen Burg und Stadt an die Grafen von Württemberg. Die Stadt wird bald Sitz eines Amtes.
  • 1476 – mit Verlegung des Sindelfinger Martinsstiftes nach Tübingen wird ein Kollegiatstift gegründet, welches die wirtschaftlichen und personellen Voraussetzungen für die Gründung einer Universität bietet. Die Pfarrkirche St. Georg wird zur Stiftskirche.
  • 1477 – Gründung der Eberhard-Karls-Universität
  • 1514Tübinger Vertrag
  • 1534/35 – mit der Einführung der Reformation endet die Geschichte der Klöster der Stadt
  • 1535Leonhart Fuchs nimmt einen Ruf an die Universität an
  • 1536 – das Evangelische Stift Tübingen wird von Herzog Ulrich von Württemberg als Stipendium für evangelische Theologiestudenten gegründet, 1547 zieht es ins ehemalige Augustinereremitenkloster ein.
  • 1589 – Johannes Kepler beginnt sein Studium in Tübingen
  • 1622 bis 1625 – Nach der Schlacht bei Wimpfen (6. Mai) besetzt die Katholische Liga das evangelische Herzogtum Württemberg
  • 1629 – Das Restitutionsedikt tritt in Kraft
  • 1631 – „Kirschenkrieg“ (28. Juni bis 11. Juli)
  • 1634 – (September) Kommandant Johann Georg von Tübingen übergibt das von 70 Bürgern besetzte Schloss Hohentübingen an die Kaiserlichen. Tübingen anschließend meist von bayerischen Truppen besetzt
  • 1635 und 1636 – Großes Sterben (1485 Menschen in der Stadt allein)
  • 1638 – Die Schwedische Armee in Tübingen
  • 1647Belagerung von Schloss Hohentübingen durch die Franzosen. Am 14. März wird der Südostturm mit Hilfe einer Mine gesprengt. Die bayerische Besatzung gibt auf und erhält ehrenvollen Abzug. Franzosen in Tübingen bis 1649
  • 1789 – Ein Stadtbrand vernichtet große Teile der Altstadt im Bereich der heutigen Neuen Gasse
  • 1798Johann Friedrich Cotta gründete die Allgemeine Zeitung in Tübingen
  • 1807 bis 1843 lebt Friedrich Hölderlin in Pflege im Hölderlinturm am Neckar
  • 1935 – Durch die Deutsche Gemeindeordnung wird Tübingen zum Stadtkreis erklärt, bleibt aber innerhalb des Landkreises Tübingen, dessen Gebiet 1938 erheblich vergrößert wird.
  • 1945 - Kriegsende - die Franzosen wählen Tübingen als Hauptquartier ihrer Besatzungszone.
  • 1946 – Tübingen wird Hauptstadt des Landes (ab 1949: Bundesland (Deutschland)) Württemberg-Hohenzollern, bis dieses im neuen Land Baden-Württemberg aufgeht. Die Stadt ist „unmittelbare Kreisstadt“.
  • 1952 – Tübingen wird Sitz des Regierungsbezirks Südwürttemberg-Hohenzollern, der bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 in den Regierungsbezirk Tübingen überführt wird.
  • 1956 – Tübingen wird Große Kreisstadt
  • 1965 – Tübingen wird mit dem Europapreis für die hervorragenden Bemühungen um den europäischen Integrationsgedanken ausgezeichnet.
  • 1971 bis 1974 – Durch die Eingliederung von acht Gemeinden erreicht das Stadtgebiet seine heutige Ausdehnung. Bei der 1973 durchgeführten Kreisreform erhält der Landkreis Tübingen ebenfalls seine heutige Ausdehnung.


Weinbau in Tübingen

Über Jahrhunderte war der Weinbau in Tübingen der wirtschaftlich bedeutendste Erwerbszweig der Bevölkerung. Die damaligen Weingärtner wurden als Gôgen (siehe auch Gogen-Witz) bezeichnet und verspottet. Noch heute erzählt man sich sogenannte Gôgenwitze, die besonders derb sind und das harte und beschwerliche Leben der damaligen Bevölkerung ausdrücken. Heute spielt der Weinbau in Tübingen nur noch eine geringe Rolle. Die die Tübinger Weinlage Sonnenhalde zählt zum Bereich Oberer Neckar des Weinbaugebietes Württemberg . Seit 2004 gibt es wieder ein privates Weingut in der Stadt. Bis in die 1990er Jahre bleibt Tübingen französische Garnisonsstadt. Die französischen Soldaten prägen das Stadtbild mit. Die Kasernen beanspruchen größere Teile des Stadtgebietes.

Literatur

  • Tubingensia: Impulse zur Stadt- und Universitätsgeschichte. Festschrift für Wilfried Setzler zum 65. Geburtstag. Herausgegeben von Sönke Lorenz und Volker [Karl] Schäfer in Verbindung mit dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften der Universität Tübingen. Redaktion: Susanne Borgards. (Ostfildern:) Jan Thorbecke Verlag, 2008 (Tübinger Bausteine zur Landesgeschichte, 10). - 655, [I] S. - ISBN 978-3-7995-5510-4.