Thiepval-Kaserne: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte <ref name="Schild">Schild auf dem Gelände in der Nähe des Fußgängertunnels zum [[Hauptbahnhof|Bahnhof]]. (Das Jahr des Friedensvertrag von Versailles wird irrtümlich mit 1914 angegeben)</ref> ==
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* [[1873]]-[[1875|75]]: Die Kaserne wird als königliche Garnisionskaserne für das 7. Württembergische Infanterieregiment gebaut. Damals bereits errichtete Nebengebäude: Lazarett, Kohleschuppen, Stallungen, Aborte.
* [[1873]]-[[1875|75]]: Die Kaserne wird als königliche Garnisionskaserne für das 7. Württembergische Infanterieregiment gebaut. Damals bereits errichtete Nebengebäude: Lazarett, Kohleschuppen, Stallungen, Aborte.
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* [[1978]]: Abzug der [[Französische Garnison|französischen Garnison]] von diesem Standort
* [[1978]]: Abzug der [[Französische Garnison|französischen Garnison]] von diesem Standort
* [[1980]]: das Stabsgebäude wird vom [[Wohnprojekt Schellingstraße]] besetzt
* [[1980]]: das Stabsgebäude wird vom [[Wohnprojekt Schellingstraße]] besetzt
* [[1981]] bis Oktober [[1989]]: Das Hauptgebäude dient als Sammellager für Asylbewerber. Danach zog eine zentrale Landesaufnahmestelle für Aussiedler aus Osteuropa dort ein.<ref>[http://www.tuebingen.de/2319/176/211.html Tübinger Stadtchronik von 1989]</ref>
* [[1981]] bis Oktober [[1989]]: Das Hauptgebäude dient als Sammellager für Asylbewerber. Danach zog eine zentrale Landesaufnahmestelle für Aussiedler aus Osteuropa dort ein.<ref>http://www.tuebingen.de/2319/176/211.html Tübinger Stadtchronik von 1989]</ref>
* [[2002]]: Umbau und Sanierung des Mannschaftsgebäudes (heute [[Finanzamt]], Rechnungsprüfungsamt und als Wohnraum) und der Nebengebäude. Mischnutzung mit privatem Wohnraum und gewerbliche Nutzung.
* [[2002]]: Umbau und Sanierung des Mannschaftsgebäudes (heute [[Finanzamt]], Rechnungsprüfungsamt und als Wohnraum) und der Nebengebäude. Mischnutzung mit privatem Wohnraum und gewerbliche Nutzung.
* [[2004]]: Sanierung des ehemaligen Stabsgebäudes
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== Architektur ==  
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Es ist ein verputzter Backsteinbau mit Werksteingliederung im barocken Schlosstyp, stilistisch an Kastell- und Palastformen der italienischen Frührenaissance angelehnt. Architekt war Alexander von Tritschler. <ref>Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. - Neubearb., Baden-Württemberg II. München, Berlin 1997. S. 723</ref> <ref>[http://deu.archinform.net/arch/20932.htm archINFORM.net zu A. v. Tritschler]</ref> und Richard Otto Bok<ref name="Schild-Aufschrift"></ref>.
Es ist ein verputzter Backsteinbau mit Werksteingliederung im barocken Schlosstyp, stilistisch an Kastell- und Palastformen der italienischen Frührenaissance angelehnt. Architekt war Alexander von Tritschler. <ref>Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. - Neubearb., Baden-Württemberg II. München, Berlin 1997. S. 723</ref> <ref>[http://deu.archinform.net/arch/20932.htm archINFORM.net zu A. v. Tritschler]</ref> und Richard Otto Bok<ref name="Schild"></ref>.




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Bemerkung: Die Wörter ''"ob der Ancre"'' sind wegen sehr schlechter Lesbarkeit vermutet.<ref>Thiepval und Ancre auf einer [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:W%C3%BCrtt._Verb%C3%A4nde_Somme-schlacht_1916.jpg&filetimestamp=20081227132857 Karte der Somme-Schlacht], - [http://de.wikipedia.org/wiki/Ancre Wikipedia zum Fluss Ancre] </ref>  
== Einzelnachweise ==
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G = Ort der o.g. Gedenktafel
G = Ort der o.g. Gedenktafel


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Ehemalige Funktion der bis 1914 gebauten Gebäude (lt. Schild auf dem Gelände in der Nähe des Fußgängertunnels zum Bahnhof):<br>
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Version vom 5. August 2012, 22:08 Uhr

Thiepval-Kaserne (hinter Hauptbahnhof)
Postkarte der Thiepval-Kaserne von 1940 mit dem Mannschaftsgebäude

Die Thiepval-Kaserne in der Nähe des Haupbahnhofes, zwischen der Hegelstraße (B 28) und der Schellingstraße gelegen, wurde als erste Tübinger Kaserne 1873 bis 1875 mit dem Geld aus französischen Kriegsreparationen gebaut.


Geschichte [1]

Stadtplanausschnitt von 1927
  • 1873-75: Die Kaserne wird als königliche Garnisionskaserne für das 7. Württembergische Infanterieregiment gebaut. Damals bereits errichtete Nebengebäude: Lazarett, Kohleschuppen, Stallungen, Aborte.
  • 1913-14: Errichtung des Stabsgebäudes
  • 1919: Nach dem Friedensvertrag von Versailles wird das deutsche Heer auf 100.000 Man verkleinert. Die nach dem Bau der Loretto-Kaserne als "alte Kaserne" bezeichnete Kaserne wird in "Thiepval-Kaserne" umbenannt. Das Mannschaftsgebäude wird zivil als 47 Wohnungen mit 155-170 qm genutzt. Andere Quellen nennen 1938 als Umbenennungs-Jahr.
  • 1919-26: Das Stabsgebäude wird von der Polizei, später als staatliche Ortspolizei bezeichnet, genutzt
  • 1934: Sitz des I. und II. Bataillon des XiV. Infanterieregiments
  • 1941-44: Sitz des Landsturm-Bataillon
  • 1944: Reservelazarett
  • 1945: Nach Kriegsende II. Kürassieregiment und XXIV. Chasseur-Regiment (service de materials) der franz. Armee. Außerdem Unterkunft für ehemalige polnische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter
  • 1978: Abzug der französischen Garnison von diesem Standort
  • 1980: das Stabsgebäude wird vom Wohnprojekt Schellingstraße besetzt
  • 1981 bis Oktober 1989: Das Hauptgebäude dient als Sammellager für Asylbewerber. Danach zog eine zentrale Landesaufnahmestelle für Aussiedler aus Osteuropa dort ein.[2]
  • 2002: Umbau und Sanierung des Mannschaftsgebäudes (heute Finanzamt, Rechnungsprüfungsamt und als Wohnraum) und der Nebengebäude. Mischnutzung mit privatem Wohnraum und gewerbliche Nutzung.
  • 2004: Sanierung des ehemaligen Stabsgebäudes
  • 2005: Der Vorplatz (früher Exerzierplatz) blieb unbebaut und wurde umgestaltet, Veranstaltungen sind dort möglich und wurden durchgeführt.


Architektur

Es ist ein verputzter Backsteinbau mit Werksteingliederung im barocken Schlosstyp, stilistisch an Kastell- und Palastformen der italienischen Frührenaissance angelehnt. Architekt war Alexander von Tritschler. [3] [4] und Richard Otto Bok[1].


Name

Der Name der ehemaligen Kaserne erinnert an die Schlacht an der Somme im Ersten Weltkrieg in Frankreich und insbesondere an das stark umkämpfte Dorf Thiepval. - Vgl. auch Loretto-Kaserne.


Gedenktafel

Gedenktafel an der Hegelstraße fotografiert 1986. Heute fast gar nicht mehr lesbar.

An einem alten Mauer-(Rest?) an der Hegelstraße ist eine steinerne Gedenktafel für die seit 1938 namensgebenden Leistungen in der Schlacht des Ersten Weltkrieges angebracht:

Thiepval-Kaserne
Zum Gedenken an die hervorragenden Leistungen
des 10. Württ. Inf. Rgts. Nr. 180.
im Weltkrieg. Insbesondere bei der heldenmutigen
Verteidigung des Dorfes Thiepval ob der Ancre
in der Sommeschlacht am 26. September 1916

Bemerkung: Die Wörter "ob der Ancre" sind wegen sehr schlechter Lesbarkeit vermutet.[5]

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Schild auf dem Gelände in der Nähe des Fußgängertunnels zum Bahnhof. (Das Jahr des Friedensvertrag von Versailles wird irrtümlich mit 1914 angegeben)
  2. http://www.tuebingen.de/2319/176/211.html Tübinger Stadtchronik von 1989]
  3. Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. - Neubearb., Baden-Württemberg II. München, Berlin 1997. S. 723
  4. archINFORM.net zu A. v. Tritschler
  5. Thiepval und Ancre auf einer Karte der Somme-Schlacht, - Wikipedia zum Fluss Ancre

(leider funktionieren Quellenangaben unterhalb eines Luftbildes in dieser Wiki-Software nicht)


So sieht's der Vogel

<googlemap version="0.9" lat="48.514350" lon="9.055880" zoom="18" width="900" height="500" selector="no" controls="small"> (G) 48.515055, 9.056999 Gedenktafel (S) 48.513712, 9.054419 Stabsgebäude (M) 48.514081, 9.056371 Mannschaftsgebäude (B) 48.514956, 9.057316 Büro (L) 48.514948, 9.05797 Lazarett (A) 48.514259, 9.057562 Abort (T) 48.514295, 9.057916 Leichenhaus (A) 48.513953, 9.055105 Abort (R) 48.514366, 9.055009 Reithalle (P) 48.514693, 9.057637 Pferdestall (abgerissen) (W) 48.514664, 9.054891 Wohngebäude </googlemap>

G = Ort der o.g. Gedenktafel

Ehemalige Funktion der bis 1914 gebauten Gebäude (lt. Schild auf dem Gelände in der Nähe des Fußgängertunnels zum Bahnhof):
A = Abort (2x)
B = Büro
L = Lazarett
M = Mannschaftsgebäude
P = Pferdestall (abgerissen)
R = Reithalle
S = Stabsgebäude
T = Leichenhaus
W= Wohngebäude


Literaturhinweise

  • Still gestanden? Die Geschichte einer alten Kaserne, hrsg. von Matthias Möller 2009 - Shop auf www.tübingen.de - ISBN 978-3-910090-93-4


Weblinks