Nordtangente: Unterschied zwischen den Versionen
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Die '''Nordtangente''' war eine Straßenplanung der 1960er bis 70er Jahre. Es sollte eine in beiden Richtungen verlaufende und durchgehend mindestens vierspurige Strecke die nördliche [[Innenstadt]] durchziehen bzw. umgehen und dadurch vor allem den Durchgangsverkehr aus der vorderen [[Wilhelmstraße]] und der eng bebauten [[Wilhelmvorstadt]] mit dem Univiertel herausnehmen. | Die '''Nordtangente''' war eine Straßenplanung der 1960er bis 70er Jahre. Es sollte eine in beiden Richtungen verlaufende und durchgehend mindestens vierspurige Strecke die nördliche [[Innenstadt]] durchziehen bzw. umgehen und dadurch vor allem den Durchgangsverkehr aus der vorderen [[Wilhelmstraße]] und der eng bebauten [[Wilhelmvorstadt]] mit dem Univiertel herausnehmen. | ||
Streckenverlauf mit zwei Tunneln von West nach Ost: [[Westbahnhofstraße]] - [[Kelternstraße]] - [[Schmiedtorbrücke|Schmiedtorkreuzung]]/[[Rümelinstraße]] - Tunnel bis zur [[Liebermeisterstraße]] - oberirdischer Anschluss an die [[Gmelinstraße]] - zweiter Tunnel ab [[Sigwartstraße]] unter der [[Brunsstraße]] bis zur [[Mohlstraße]] - dann oberirdisch zur [[Wilhelmstraße]]. Das 1968 gebaute Hörsaalgebäude [[Kupferbau]] wurde bereits so platziert, dass nordwestlich davon die neue Fahrbahn vorbeigeführt werden könnte. Ebenso wurde an der Ecke [[Mohlstraße]]/[[Haußerstraße]] vor dem späteren Neubau (heute [[REWE]]-Markt u.a.) der entsprechende Raum freigehalten. | Streckenverlauf mit zwei Tunneln von West nach Ost: [[Westbahnhofstraße]] - [[Kelternstraße]] - [[Schmiedtorbrücke|Schmiedtorkreuzung]]/[[Rümelinstraße]] - Tunnel bis zur [[Liebermeisterstraße]] - oberirdischer Anschluss an die [[Gmelinstraße]] - zweiter Tunnel ab [[Sigwartstraße]] unter der [[Brunsstraße]] bis zur [[Mohlstraße]] - dann oberirdisch zur [[Wilhelmstraße]]. Das [[1968]] gebaute Hörsaalgebäude [[Kupferbau]] wurde bereits so platziert, dass nordwestlich davon die neue Fahrbahn vorbeigeführt werden könnte. Ebenso wurde an der Ecke [[Mohlstraße]]/[[Haußerstraße]] vor dem späteren Neubau (heute [[REWE]]-Markt u.a.) der entsprechende Raum freigehalten. | ||
Am Schmiedtor war ein Verkehrsknoten geplant, dreimal größer als der Tübinger Marktplatz. 24 Straßenspuren hätte es dort gegeben. Für das Projekt waren 70 Millionen DM veranschlagt.<ref>Andrea Bachmann: [https://www.tagblatt-anzeiger.de/Nachrichten/Ein-Buergerentscheid-kippte-die-Nordtangente-325129.html ''Großspurig geplant: Ein Bürgerentscheid kippte die Nordtangente.''] Tagblatt Anzeiger, 22. März 2017.</ref> Gleichzeitig war der Abriss des [[Schimpfhaus]]es zugunsten eines Busbahnhofs geplant. | Am Schmiedtor war ein Verkehrsknoten geplant, dreimal größer als der Tübinger Marktplatz. 24 Straßenspuren hätte es dort gegeben. Für das Projekt waren 70 Millionen DM veranschlagt.<ref>Andrea Bachmann: [https://www.tagblatt-anzeiger.de/Nachrichten/Ein-Buergerentscheid-kippte-die-Nordtangente-325129.html ''Großspurig geplant: Ein Bürgerentscheid kippte die Nordtangente.''] Tagblatt Anzeiger, 22. März 2017.</ref> Gleichzeitig war der Abriss des [[Schimpfhaus]]es zugunsten eines Busbahnhofs geplant. |
Version vom 30. Oktober 2019, 23:51 Uhr
Die Nordtangente war eine Straßenplanung der 1960er bis 70er Jahre. Es sollte eine in beiden Richtungen verlaufende und durchgehend mindestens vierspurige Strecke die nördliche Innenstadt durchziehen bzw. umgehen und dadurch vor allem den Durchgangsverkehr aus der vorderen Wilhelmstraße und der eng bebauten Wilhelmvorstadt mit dem Univiertel herausnehmen.
Streckenverlauf mit zwei Tunneln von West nach Ost: Westbahnhofstraße - Kelternstraße - Schmiedtorkreuzung/Rümelinstraße - Tunnel bis zur Liebermeisterstraße - oberirdischer Anschluss an die Gmelinstraße - zweiter Tunnel ab Sigwartstraße unter der Brunsstraße bis zur Mohlstraße - dann oberirdisch zur Wilhelmstraße. Das 1968 gebaute Hörsaalgebäude Kupferbau wurde bereits so platziert, dass nordwestlich davon die neue Fahrbahn vorbeigeführt werden könnte. Ebenso wurde an der Ecke Mohlstraße/Haußerstraße vor dem späteren Neubau (heute REWE-Markt u.a.) der entsprechende Raum freigehalten.
Am Schmiedtor war ein Verkehrsknoten geplant, dreimal größer als der Tübinger Marktplatz. 24 Straßenspuren hätte es dort gegeben. Für das Projekt waren 70 Millionen DM veranschlagt.[1] Gleichzeitig war der Abriss des Schimpfhauses zugunsten eines Busbahnhofs geplant.
Die Baumaßnahmen hätten u.a. erhebliche Eingriffe in die Bausubstanz und ins Stadtbild bedeutet. Eine in den siebziger Jahren in der Bevölkerung wachsende Skepsis bis Gegnerschaft gegenüber als allzu "großspurig" empfundenen Bauplanungen führte zu Protesten einer Bürgerintiative "Nordtangente/Schimpfeck" und schließlich am 8. Juli 1979 zu einem spektakulären Bürgerentscheid, in dem das Projekt mehrheitlich abgelehnt wurde. Am 22. März 1982 stimmte der Gemeinderat dem Bebauungsplan Ost-West-Tangente zu, womit das Thema Nordtangente beendet war.
Luftbild-Karte
Blau = ehemals geplante Trasse (eine Variante), Bild bitte vergrößern
Hinweis: Das Bild zeigt (noch) nicht die geplante Trasse mit zwei Tunneln, sondern eine "bescheidenere" Variante. Siehe auch Diskussionsseite.
Links
http://www.tuebingen.de/2319.html#176.176.204
Quellen
- ↑ Andrea Bachmann: Großspurig geplant: Ein Bürgerentscheid kippte die Nordtangente. Tagblatt Anzeiger, 22. März 2017.