Neuordnung Zentralcampus der Universität: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 1. Juli 2011, 08:48 Uhr

(Artikel-Baustelle, noch zu erweitern)


Der mit dem ersten Preis prämierte Entwurf sieht ein Tagungshotel an der zu einem kleinen See verbreiterten Ammer, den Universitätsplatz zwischen Kupfer- und Bonatzbau, die Gebäude von Unibibliothek, Instituten und Servicebereichen zu beiden Seiten der Wilhelmstraße bis hin zu einem weiteren Platz anstelle des Lothar-Meyer-Baus vor. Für die Neuordnung des Verkehrs bedarf es dazu auch einer neuen städtischen Verkehrsplanung. Quelle Foto: [1], vba-tuebingen.de

Einen offenen städtebaulichen Ideenwettbewerb für die Neuordnung des Zentralcampus der Universität hatte das Land Baden-Württemberg über das Amt für Vermögen und Bau im Juni des Jahres 2008 ausgeschrieben. Architekten und Stadtplaner sollten ganz frei Ideen hierzu entwickeln. Hintergrund des Wettbewerbs war das Konzept des Rektorats für einen "Campus der Zukunft" vom Beginn des Jahres. Rektor Bernd Engler sieht die Notwendigkeit, den strategischen Umbau der Universität mit einer baulichen Neuorientierung aller Campusbereiche zu verbinden. Oberstes Ziel müsse es sein, die räumliche Zergliederung vieler Forschungsbereiche und die sogenannte "Zerhäuselung" der Gesamtuniversität, die in Tübingen mit einer großen Zahl von Universitätsgebäuden und Anmietungen (rund 180 Gebäude) besonders drastisch ist, zurückzuführen. Beispielsweise verteilt sich das Asien-Orient-Institut, das in Forschung und Lehre eine Einheit bilden soll, auf neun Gebäude, die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät auf fünf Gebäude. Im Konzept „Campus der Zukunft“ will die Uni die Zahl der Gebäude drastisch reduzieren, die Geisteswissenschaften sowie die Serviceeinrichtungen auf einem Zentralcampus im Talbereich, die Naturwissenschaften im Bereich Morgenstelle und die Medizin auf dem Schnarrenberg räumlich konzentrieren.

36 Büros von Architekten und Stadtplanern beteiligten sich an dem Wettbewerb, unter deren Entwürfen eine Jury im September 2008 auszuwählen hatte. Den ersten Preis gewannen die Tübinger Architekten Mathias Hähnig und Martin Gemmeke.

Zentrale Idee des Entwurfs ist ein Universitätsplatz anstelle der Gmelinstraße zwischen Kupferbau und Bonatzbau der Unibibliothek. Die klassizistischen Gebäude von Alter Archäologie und Alter Physik sollen als "Zitate" erhalten bleiben, ohne ihre Anbauten und Seitenflügel. Ein neues studentisches Servicezentrum (um das Kanzlerhaus herum) und der Neubau der Mensa sollen der Neuen Aula an diesem Platz gegenüberstehen. Die Wilhelmstraße bildet im rechten Winkel zu diesem Platz eine Achse für bestehende Unigebäude und Neubauten. Abgeschlossen würde das Campusviertel durch einen weiteren Platz anstelle des heutigen Lothar-Meyer-Baus. [1] [2]

Die Entscheidung für diesen Entwurf ist jedoch nicht bindend, es können auch Ideen der weiteren Wettbewerbsbeiträge sowie weitere Vorschläge einbezogen werden.


Würde der Entwurf eins zu eins umgesetzt, müssten folgende (z.T. erhaltenswerte) Gebäude beseitigt werden: Mensa, Clubhaus mit Garten, Wilhelmstr. 26 (Uni-Kasse u.a.), Nordflügel Haus Nr. 9 (Alte Archäologie), Hörsaalanbau Gmelinstr. 6 (Alte Physik), Gmelinstr. 6a (Uniradio), Techn. Betriebsamt (Baracke), Sigwartstr. 3 (Zoolog. Schausammlung), Wilhelmstr. 17 (Wirtshaus Unckel), Techn. Rathaus Brunnenstr. 3, Hegelbau, Lothar-Meyer-Bau.



Kritik und Alternativen

Gegenvorschlag der Bürgerinitiative: Neben der unverändert bleibenden Alten Physik (F) soll ein studentisches Service-Center (orange) gebaut werden. Die Mensa (C) soll erhalten und geringfügig (orange) erweitert werden. Die Nauklerstraße wird Sackgasse, die Sigwartstraße entfällt. Auf der Grünfläche entsteht ein Campus, der zudem die denkmalgeschützten Gebäude zur Wirkung bringt. A = Neue Aula, B = Unibibliothek, C = Mensa, D = Kanzleramtsgebäude, E = Alte Chemie (Alte Archäologie), F = Alte Physik, G = Kupferbau, H = Geowissenschaften. Plan: Bürgerinitiative, 2009

Die Planungen riefen von verschiedenen Seiten zunehmend Einwände hervor. Vor allem der geplante massive Eingriff in die vorhandene Bausubstanz stand und steht in der Kritik. Zentrale Forderungen sind ein schonender Umgang mit einem gewachsenen Viertel und mehr Transparenz. Anwohner, Architekten, Kunsthistoriker und Studierende fühlten sich von den Visionen der Universität ausgeschlossen. Darum gründeten sie 2009 die Bürgerintiative Wilhelmvorstadt-Universitätsviertel. Sie bündelt Informationen und arbeitet an Alternativen. Die reichen Denkmalbestände sollen unangetastet bleiben. Das gilt auch für Clubhaus und Mensa Wilhelmstraße als Beispiele der Nachkriegsmoderne.

Ihre ersten Alternativ-Vorschläge präsentierte die Initiative bereits Ende 2009.


Zwischenzeitlich wurde beschlossen, die Mensa Wilhelmstraße zu erhalten, allerdings mit noch ungeklärter zukünftiger Nutzung, wie ebenso das Haus Wilhelmstraße 26 (u.a. Unikasse).



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Quellen, Weblinks

  1. Tübinger Universitätsnachrichten, 24.11.2008
  2. idw.online.de, 2.9.2009