Schnarrenberg
Der Schnarrenberg ist eine Erhebung südöstlich des Steinenbergs und nördlich der Innenstadt, die größtenteils von den Gebäuden des Universitätsklinikums-Berg dominiert wird. Hier sind unter anderem Chirurgie, Radiologie, Orthopädie, Neurologie, Anästhesiologie = CRONA, die Medizinische, Augen-, HNO- und die Kinderklinik untergebracht. Auch die BG-Klinik / Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik ist dort.
Der Südhang des Schnarrenbergs wurde bis Anfang des 20. Jahrhunderts von den Tübinger Weingärtnern, den so genannten Gôgen, für den Weinbau genutzt. Die damaligen Anbauflächen werden heute als Streuobstwiesen genutzt oder liegen wegen der schlechten Bodenqualität fast gänzlich brach. Allerdings ist die weinbaubedingte Terrassierung des Hangs noch heute sichtbar. Die relativ flach geneigte Hochfläche wurde (vermutlich) als Weidegrund genutzt. Die Bebauung mit Kliniken und Instituten begann Ende der 1950er Jahre und dauert bis heute an, wobei die verfügbare Fläche an ihre Grenzen gekommen ist.
Name[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der etymologische Ursprung des alten Flurnamens ist ungeklärt. Eine Schnarre ist vielerorts gleichbedeutend mit einer Ratsche. Das ist ein hölzernes Instrument, mit dem von den Kindern der Weinbauern während der Weinlese die Vögel aus den traubenbehangenen Weinbergen vertrieben wurden.[1]
In der Karwoche vor Ostern wurden Schnarren im katholischen Rottenburg eingesetzt, um die Gläubigen mit unterschiedlichen Sprüchen an die Gebetszeiten und Andachten zu erinnern. Der Überlieferung zufolge schweigen nämlich von Gründonnerstag nach dem Gloria den gesamten Karfreitag bis Ostern die Glocken bzw. deren Zungen, die Klöppel, da sie alle nach Rom geflogen seien. Da die Kirchenglocken zumeist eine festliche Stimmung ausdrücken, ist deren Geläute in der Zeit der Grabesruhe Jesu nicht angebracht.[2]
Öffentliche Verkehrsmittel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Kliniken auf dem Schnarrenberg werden von den Buslinien 5, 13, 14, 15, 17, 18, 19, 20, N93 und N94 angefahren.
Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Schnarre weitergeleitet auf Ratsche auf Wikipedia.
- ↑ Ratschen auf Wikipedia.