Neorenaissance: Unterschied zwischen den Versionen

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(Berghaus Hügel, Deutsches Haus mit Bildern)
 
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'''Neorenaissance''' oder '''Neurenaissance''' ist eine Richtung des Historismus im 19. Jahrhundert, in der auf die Baukunst der Renaissance zurückgegriffen wird. Je nach Einzelfall stammen die Formen schwerpunktmäßig aus dem Repertoire der italienischen Renaissance oder hauptsächlich aus der deutschen Renaissance bzw. Nordischen Renaissance des 16. Jahrhunderts.
'''Neorenaissance''' oder '''Neurenaissance''' ist eine Richtung des Historismus im 19. Jahrhundert, in der auf die Baukunst der Renaissance zurückgegriffen wird. Je nach Einzelfall stammen die Formen schwerpunktmäßig aus dem Repertoire der italienischen Renaissance oder hauptsächlich aus der deutschen Renaissance bzw. Nordischen Renaissance des 16. Jahrhunderts.




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*[[Nervenklinik]] (1894) 
*[[Nervenklinik]] (1894) 
*[[Conradin Walther|Berghaus Hügel]] (1899)
*[[Deutsches Haus]] (1900) und [[Mühlstraße]] 10-20 (1900-1903)


*[[Villa Bruns]], heute Johanneum-Konvikt  (1901)
*[[Villa Bruns]], heute Johanneum-Konvikt  (1901)
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Datei:Frauenklinik Tübingen.jpg|Alte Frauenklinik, mit Anbau von 1911  
Datei:Frauenklinik Tübingen.jpg|Alte Frauenklinik, mit Anbau von 1911  
File:Ansichten der Gartenstraße in Tübingen 03.jpg|Olgastraße 3  
File:Ansichten der Gartenstraße in Tübingen 03.jpg|Olgastraße 3  
Datei:Edith-Stein-Karmel Berghaus Hügel.jpg|Berghaus Hügel in der Neckarhalde
Datei:Deutsches Haus Tübingen Lustnauer Tor 4 von C. Walther vor 1914.png|Deutsches Haus
Datei:Villa Bruns.JPG|Villa Bruns  
Datei:Villa Bruns.JPG|Villa Bruns  
Datei:Herzog Ulrich von der Christophstraße (2016).jpg|Gaststätte Herzog Ulrich 
Datei:Herzog Ulrich von der Christophstraße (2016).jpg|Gaststätte Herzog Ulrich 

Aktuelle Version vom 22. Februar 2021, 14:35 Uhr

Frankenhaus, Südfront

 

Thiepval-Kaserne

 


Neorenaissance oder Neurenaissance ist eine Richtung des Historismus im 19. Jahrhundert, in der auf die Baukunst der Renaissance zurückgegriffen wird. Je nach Einzelfall stammen die Formen schwerpunktmäßig aus dem Repertoire der italienischen Renaissance oder hauptsächlich aus der deutschen Renaissance bzw. Nordischen Renaissance des 16. Jahrhunderts.


Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab 1830 wurde der vorherrschende klassizistische Baustil allmählich durch Neugotik und Neorenaissance abgelöst. Da die Architektur der Neorenaissance im Prinzip auf derselben antiken Formensprache beruht wie der Klassizismus, ist die Trennlinie zwischen den beiden Stilen nicht immer eindeutig zu ziehen. Als die ersten Neorenaissance-Gebäude gelten in Deutschland Klenzes Palais Leuchtenberg von 1821 und der Königsbau der Münchner Residenz. In Frankreich greift bereits die Architektur der Zeit Napoleons I. teils auf Renaissance-Vorbilder zurück. Der Stil setzte sich unter dem „Bürgerkönig“ Louis-Philippe I. (ab 1830) bei der Restaurierung und Innenausstattung diverser Schlösser durch. Hierbei wird besonders die französische Ausprägung der Renaissance seit König François I. zum Vorbild genommen. So entstehen nationale Zweige der Neorenaissance, die die landeseigenen Stilvarianten nachahmen, wie die „Deutsche  Renaissance“ oder die Architektur des Tudor-England. Andere Architekten wie Gottfried Semper halten stärker am Vorbild der italienischen Renaissance fest. Die Neorenaissance hatte ihre größte Wirkung zwischen 1870 und 1885, als ihre Formen im strengen Historismus als vorbildlich galten. Dieser löste dabei den romantischen Historismus ab, bei dem die subjektive Interpretation des Architekten den Stil des Gebäudes bestimmte. Propagiert wurden ihre Formen von Gottfried Semper und Hermann Nicolai (Semper-Nicolai-Schule), von Rudolf Eitelberger, dem Gründer der Wiener Kunstgewerbeschule, sowie von anderen wichtigen Architekten der Zeit. Vor allem in Wien sind ganze Straßenzüge in Bauformen der Neorenaissance gehalten, nicht zuletzt an der Wiener Ringstraße.

Nach der im Historismus üblichen Zuteilung bestimmter Stile für bestimmte Bauaufgaben war die Neorenaissance vor allem für Banken, Bürgerhäuser und auch Bildungseinrichtungen bestimmt. 

Ungefähr gleichzeitig entwickelte sich der Neobarock, der ab 1885 begann, die Hegemonie der Neorenaissance abzulösen. Ausprägung fand die Neorenaissance auch in Innenräumen, bei Kirchenausstattungen und im Möbelbau. Sie endete – mit einigen wenigen Ausnahmen bei Möbeln – um 1900. [1] 



Beispiele der Neorenaissance in Tübingen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wirtshaus Unckel (Datum?), der größere zweier geschwungener Giebel wurde später entfernt


Weitere Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 


Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Neorenaissance (Wikipedia)