A.V. Guestfalia Tübingen

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Akademische Verbindung Guestfalia
Guestfalia in Tübingen.JPG
Studentenverbindung Vereinigung
AdresseStauffenbergstraße 25
72074 Tübingen
Telefon07071.22462
Webhttp://www.avgu.de
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Die Akademische Verbindung Guestfalia in der Stauffenbergstraße 25 ist eine 1859 gegründete nichtschlagende, katholische Studentenverbindung, die dem größten Akademikerverband Deutschlands, dem Cartellverband (CV) angehört. Die A.V. Guestfalia ist die einzige Verbindung im CV, die das Reiten als Verbindungssport betreibt. "Guestfalia" ist die latinisierte Form des Namens "Westfalen".

Die Verbindung trägt die Farben grün-weiß-schwarz. Die Fuxenfarben sind grün-weiß. Kopfcouleur ist eine grüne Tellermütze. Der Wahlspruch der Guestfalia ist In amicitia fortes et hilares (in der Freundschaft stark und froh).

Wappen der Guestfalia Tübingen
Guestfalenhaus
Haus 1905 von Südwesten
Haus 1911 von Südosten
Fassaden-Detail

Ziele und Prinzipien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Guestfalia beruht auf den Prinzipien religio, scientia, amicitia.

  • Religio bedeutet das Bekenntnis zum römisch-katholischen Glauben.
  • Scientia beinhaltet das Streben nach Wissenschaft und Bildung, und zwar auch über den eigenen Fachbereich hinaus.
  • Amicitia bedeutet eine Freundschaft, welche über das Studium hinaus besteht und sich auf diese Weise zum Lebensbund zwischen Studenten und Alten Herren entwickelt.[1]


Haus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Haus wurde 1902 in der Gestalt eines kleinen Landschlosses erbaut. 1959 fand ein vergrößernder und in damals zeitgenössischem Stil stark vereinfachender Umbau statt. Die beiden Seitentrakte mit den Sälen wurden neu gebaut, der mittlere Teil und seine Fassade mit dem Eingang blieb erhalten (vgl. die alten Bilder).

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

"Sehr stattliches, zweigeschossiges, massiv gemauertes und verputztes Verbindungshaus. Nach Westen ein eingeschossiger Saalanbau. Die straßenseitige Südfassade mit Werksteingliederungen, korb- und schulterbogenförmigen Fenstergewänden, plastischen Bildhauerarbeiten und neogotischen Zierelementen sowie Wappenschild sehr reich verziert. Markant ist neben dem Portikus, der geschweifte Giebel sowie der mit Welscher Haube versehene Turm. Nach oben schließt das Haupthaus mit einem Walmdach, der Saalanbau mit einem Satteldach ab. 1902 wurde das Gebäude im Stil der deutschen Frührenaissance errichtet. Architekt war der Regierungsbaumeister Franz Cloos aus Stuttgart. 1959 wurde das Haus erweitert und stark vereinfacht. Jüngere Veränderungen. Erhaltenswerte historische Grünfläche."[2] Der geschweifte Giebel mit Eck-Erker und die geschwungene Fensterform am Westflügel, das Zierfachwerk am Obergeschoss des Ostflügels, die höhere Turmhaube und die ausgeschmückten Deckengewölbe der Säle sind bei der Modernisierung 1959 entfallen. Wertvolle Möbel wie Schrank und verzierte Stühle sind erhalten. In jüngerer Zeit wurden Teile der alten bunten Glasfenster wiederhergestellt. Jm 1. Stock ist ein Bibliotheks- und Arbeitsraum eingerichtet.


Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den bekanntesten Mitgliedern zählen

  • Eugen Bolz (1881–1945), Staatspräsident von Württemberg und NS-Widerstandskämpfer, hingerichtet
  • Klaus Kinkel (1936-2019), Bundesaußenminister und Vizekanzler
  • Claus Kleber (* 1955), Jurist, Journalist, Moderator des ZDF-heute-journals, seit 2015 Honorarprofessor der Uni Tübingen
  • Franz Karl Maier (1910–1984), Verleger des Tagesspiegels
  • Rupert Mayer (1876–1945), Jesuitenpater und NS-Widerstandskämpfer, Seliger der Katholischen Kirche
  • Gebhard Müller (1900–1990), Ministerpräsident von Baden-Württemberg und Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Ehrenmitglied
  • Georg von Sachsen (1893–1943), letzter Kronprinz von Sachsen, Priester und Jesuit
  • Hermann Schaufler (* 1947), Minister für Wirtschaft und Verkehr von Baden-Württemberg
  • Anselm Schott (1843–1896), Benediktinerpater, Herausgeber des Messbuchs für Laien
  • Wolfgang Schuster (* 1949), Oberbürgermeister von Stuttgart


Vor dem Haus befinden sich Büsten von Eugen Bolz und Rupert Mayer.


Weitere Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Martin Biastoch: Tübinger Studenten im Kaiserreich. Eine sozialgeschichtliche Untersuchung. Contubernium - Tübinger Beiträge zur Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte Bd. 44. Sigmaringen 1996 ISBN 3-51508-022-8

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]