Aufarbeitung der Zeit des Nationalsozialismus: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Geschehnisse in Tübingen während der [[Nazi-Zeit]] werden auf verschiedene Weise aufgearbeitet:  
Die Geschehnisse in Tübingen während der [[Zeit des Nationalsozialismus]] werden auf verschiedene Weise aufgearbeitet:  
*kritisch, symbolisch, bildhaft, texthaft  
*kritisch, symbolisch, bildhaft, texthaft  
*in Büchern, Ausstellungen, Vorträgen, Veranstaltungen, Denkmälern, Straßen- und Platzbenennungen  
*in Büchern, Ausstellungen, Vorträgen, Veranstaltungen, Denkmälern, Straßen- und Platzbenennungen  
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== Veranstaltungsreihe 2009 ==
== Veranstaltungsreihe 2009/10 ==
*Am [[27. Oktober]] [[2009]] startete die Vortragsreihe: ''Vom braunen Hemd zur weißen Weste?''
*[[2009]]-[[2010|10]] fand eine Vortragsreihe: ''Vom braunen Hemd zur weißen Weste? Vom Umgang mit der Vergangenheit in Tübingen nach 1945'' statt (8 Abend-Termine), die anschließend in Buchform erschien.<ref>[[Hans-Otto Binder]], Martin Ulmer, Daniela Röck, Uta Rathe (Hrsg.): ''Vom braunen Hemd zur weißen Weste? Vom Umgang mit der Vergangenheit in Tübingen nach 1945'', Universitätsstadt Tübingen, 2011</ref> Angeregt wurde die Veranstaltung vom Arbeitskreis [[Moderne Tübinger Stadtgeschichte]] und der [[Geschichtswerkstatt]]<ref>[http://www.geschichtswerkstatt-tuebingen.de/ geschichtswerkstatt-tuebingen.de]</ref>, die viele weitere Veranstaltungen organisiert.  
Vom Umgang mit der Vergangenheit in Tübingen nach 1945. (9 Abend-Termine)<ref>http://www.tuebingen.de/pressemitteilungen/25_29552.html</ref> Angeregt wurde die Veranstaltung vom [[Arbeitskreis moderne Tübinger Stadtgeschichte]] und [[Geschichtswerkstatt]]. Hier gehts zum [http://www.tuebingen.de/formulardownload/355_Braunhemden_Anlage.pdf Faltblatt mit Details] der Veranstaltungsreihe.


== Veranstaltungsreihe 2015 zur Universität im Nationalsozialismus ==  
== Veranstaltungsreihe 2015 zur Universität im Nationalsozialismus ==  
Die [[Universität]] bot [[2015]] eine Reihe von Veranstaltungen zu diesem Thema (siehe auch [http://www.unimuseum.uni-tuebingen.de/ausstellungen.html Unimuseum, mit Folder zum Jahresprogramm (pdf)]. Zum Beispiel liefen die beiden Ausstellungen „In Fleischhackers Händen“ und „Forschung, Lehre, Unrecht“ parallel im [[MUT|Museum der Universität]] und begleiteten die Vorlesungen des [[Studium Generale]]. Die Ausstellung zum Anthropologen Hans Fleischhacker lief bis 28. Juni 2015, die Jahresausstellung zur Universität im Nationalsozialismus bis 13. September 2015.<ref>[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Ausstellung-zur-„Universitaet-im-Nationalsozialismus“-auf-Schloss-Hohentuebingen-_arid,303393.html  ''Reinrassiges Studium, Ausstellung zur Universität im Nationalsozialismus auf Schloss Hohentübingen'', tagblatt.de, 22. Mai 2015]</ref>
Die [[Universität]] bot [[2015]] eine Reihe von Veranstaltungen zu diesem Thema. Zum Beispiel liefen die beiden Ausstellungen „In Fleischhackers Händen“ und „Forschung, Lehre, Unrecht“ parallel im [[MUT|Museum der Universität]] und begleiteten die Vorlesungen des [[Studium Generale]]. Die Ausstellung zum Anthropologen [[Hans Fleischhacker]] lief bis 28. Juni 2015, die Jahresausstellung zur Universität im Nationalsozialismus bis 13. September 2015.<ref>[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Ausstellung-zur-„Universitaet-im-Nationalsozialismus“-auf-Schloss-Hohentuebingen-_arid,303393.html  ''Reinrassiges Studium, Ausstellung zur Universität im Nationalsozialismus auf Schloss Hohentübingen'', tagblatt.de, 22. Mai 2015]</ref>


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==Weitere Ausstellungen==  
==Weitere Ausstellungen==  
*[https://tos.info/veranstaltungen/angebote/ausstellung-nie-wieder-schweigen/ "Nie wieder schweigen"], Dauerausstellung im Kellergewölbe der [[TOS]]-Gemeinde, [[Marktplatz]]. Die Ausstellung befasst sich mit der Rolle Tübingens im Nationalsozialismus und dessen Auswirkung auf Europa sowie mit der Geschichte der Juden in Tübingen. Weiter erzählt sie von der Versöhnungsarbeit durch den "Marsch des Lebens", bei dem Nachfahren der Täter ihr Schweigen brechen.  
*[https://tos.info/veranstaltungen/angebote/ausstellung-nie-wieder-schweigen/ "Nie wieder schweigen"], Dauerausstellung im Kellergewölbe der [[TOS]]-Gemeinde, [[Marktplatz]]. Die Ausstellung befasst sich mit der Rolle Tübingens im Nationalsozialismus und dessen Auswirkung auf Europa sowie mit der Geschichte der Juden in Tübingen. Weiter erzählt sie von der Versöhnungsarbeit durch den "Marsch des Lebens", bei dem Nachfahren der Täter ihr Schweigen brechen.  
*[https://www.kreis-tuebingen.de/,Lde/14827572.html "Jugend im Gleichschritt? Die Hitlerjugend zwischen Anspruch und Wirklichkeit"], Wanderausstellung im [[Landratsamt]], 17.1.-22.3.2018 (siehe auch PDF unter Weblinks), ergänzt durch eine Fotodokumentation des [[Stadtarchiv]]s zur Hitlerjugend in Tübingen im [[Rathaus]]  
*[https://www.google.com/url?url=https://www.tuebingen.de/Dateien/184_Was_damals_Recht_war_Anlage_Programm_Tuebingen.pdf&rct=j&q=&esrc=s&sa=U&ved=0ahUKEwjg-vLXjL3lAhXE1qQKHV4pCZ4QFggUMAA&usg=AOvVaw2_G9UFXE9ryfM1eY6TPtdI "Was damals Recht war... - Soldaten und Zivilisten vor Gerichten der Wehrmacht"], Wanderausstellung cim [[Landratsamt]], mit Begleitprogramm (PDF), Frühjahr 2017
*[https://www.rtf1.de/news.php?id=18443 "Jugend im Gleichschritt? Die Hitlerjugend zwischen Anspruch und Wirklichkeit"], Wanderausstellung im Landratsamt, 17.1.-22.3.2018, ergänzt durch eine [https://www.google.com/url?url=https://www.tuebingen.de/Dateien/jugend_im_gleichschritt.pdf&rct=j&q=&esrc=s&sa=U&ved=0ahUKEwj-io33j73lAhWFbFAKHU3FDGwQFggYMAE&usg=AOvVaw3EJJzmybgh80MClAT0g1sH Fotodokumentation] des [[Stadtarchiv]]s zur Hitlerjugend in Tübingen im [[Rathaus]] (PDF)
*[https://www.kreis-tuebingen.de/16381795.html "Kurt Gerstein - Widerstand in SS-Uniform?"], Wanderausstellung mit Ergänzungen zu Gersteins Tübinger Bezügen, 8.11.2019 - 12.2.2020 in der Glashalle des Landratsamts, mit Führungen durch Jugendguides
*[https://www.unimuseum.uni-tuebingen.de/de/ausstellungen/sonderausstellungen/entgrenzte-anatomie "Entgrenzte Anatomie. Eine Tübinger Wissenschaft im Nationalsozialismus"], 17.04. - 30.09.2023 in der Alten [[Anatomie]], mit Begleitprogramm


== Benennungen (Straßen, Plätze, Kirche) ==
== Benennungen (Straßen, Plätze, Kirche) ==
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* [[2017]]: [[Hanna-Bernheim-Straße]], [[Josef-Wochenmark-Weg]] und [[Max-Löwenstein-Weg]]
* [[2017]]: [[Hanna-Bernheim-Straße]], [[Josef-Wochenmark-Weg]] und [[Max-Löwenstein-Weg]]


Viele Straßennamen, die im Zusammenhang mit der Nazi-Zeit standen, wurden gleich nach [[1945]] geändert. Andere Umbenennungen erfolgten etwa ab den 1990er Jahren. Siehe auch [[Umbenannte Straßen und Plätze]]. [[2013]] wurden drei  [[Ehrenbürger]]schaften aberkannt.
Viele Straßennamen, die im Zusammenhang mit der Nazi-Zeit standen, wurden gleich nach [[1945]] geändert. Andere Umbenennungen erfolgten etwa ab den 1990er Jahren. Siehe auch [[Umbenannte Straßen und Plätze]].  
 
==Aberkannte Ehrenbürgerschaften==
[[2013]] wurden die [[Ehrenbürger]]schaften von [[Theodor Haering]] (Universitätsprofessor), [[Adolf Scheef]] (Oberbürgermeister) und Reichspräsident Paul von Hindenburg aberkannt. [[2018]] erfolgte dies auch bei [[Hans Gmelin]] (Oberbürgermeister).


== Stolpersteine ==
== Stolpersteine ==
[[Datei:Stolpersteine in der Tübinger Fürststraße 7 - Familie Erlanger.JPG|mini|Stolpersteine in der Tübinger [[Fürststraße]] 7: Familie Erlanger]]
[[Datei:Stolpersteine in der Tübinger Fürststraße 7 - Familie Erlanger.JPG|mini|Stolpersteine in der Tübinger [[Fürststraße]] 7: Familie Erlanger]]


Mit [https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_T%C3%BCbingen Stolpersteinen in Tübingen] erinnert der Künstler Gunter Demnig an das Schicksal der Menschen, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden:<ref name="elk-wue">Peter Steinle: [http://www.elk-wue.de/landeskirche/meldungen-landeskirche/detail/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=32905&tx_ttnews%5BbackPid%5D=68168&no_cache=1 "26 Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus in Tübingens Südstadt. Gunter Demnigs Kunst gilt als weltgrößtes dezentrales Mahnmal.''] Pressemitteilung der Evangelischen Landeskirche Württemberg vom 25. November 2011.</ref>
Mit [[Stolpersteine|Stolpersteinen]] erinnert der Künstler Gunter Demnig in vielen Städten an das Schicksal der Menschen, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden:<ref name="elk-wue">Peter Steinle: [http://www.elk-wue.de/landeskirche/meldungen-landeskirche/detail/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=32905&tx_ttnews%5BbackPid%5D=68168&no_cache=1 ''26 Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus in Tübingens Südstadt. Gunter Demnigs Kunst gilt als weltgrößtes dezentrales Mahnmal.''] Pressemitteilung der Evangelischen Landeskirche Württemberg vom 25. November 2011.</ref>
 
*[[Breuningstraße]] 30: Josef, Eugenie, Else und Ruth Zivi
*[[Christophstraße#Stolpersteine|Christophstraße 1]]: Dr. Ludwig, Elfriede, Edwin, Hans und Liselotte Spiro
*[[Christophstraße#Stolpersteine|Christophstraße 15]]: Emil und Karoline Löwenstein
*[[Fürststraße]] 7: Martin, Fanny, Dr. Helmut und Walter Erlanger
*[[Fürststraße]] 17: Kurt Tichauer
*[[Hechinger Straße#Stolpersteine|Hechinger Straße 9]]: Max, Sophie, Siegfried, Elfriede, Walter und  Ilse Löwenstein sowie Marga, Victor und [[Ruth-Marx-Straße#Der_Straßenname|Ruth Marx]]
*[[Schönbergstraße]] 1: Walter Löwenstein
*[[Stiftskirche]]: In der Vorhalle weist ein "Stolperstein" darauf hin, dass der [[Wankheim]]er Pfarrer [[Gölzstraße|Richard Gölz]], der mit seiner Frau Juden Asyl gewährt hatte,  hier am [[23. Dezember]] [[1944]] verhaftet und ins KZ Welzheim gebracht wurde.


==Weiteres==  
==Weiteres==  
Seit Anfang der 1990er Jahre werden regelmäßig Gedenkveranstaltungen zur "Reichspogromnacht" am 9. November bei der ehemaligen [[Synagoge]] veranstaltet.  
Seit Anfang der 1990er Jahre werden regelmäßig Gedenkveranstaltungen zur "Reichspogromnacht" am 9. November bei der ehemaligen [[Synagoge]] veranstaltet.  


== Stimmen zur Nazizeit ==
2016 richtete die [[Geschichtswerkstatt]] e.V. den [[Geschichtspfad zum Nationalsozialismus]]<ref>[http://www.geschichtswerkstatt-tuebingen.de/geschichtspfad-zum-nationalsozialismus Geschichtspfad zum Nationalsozialismus], mit Link zum Flyer</ref> mit 16 Stationen in Text und Bild ein. Die Stadt bietet einen "Stadtrundgang zu den Spuren jüdischen Lebens".<ref>[https://www.tuebingen.de/19.html tuebingen.de/19.html] </ref>
''Die große Chance eines Stadtwikis ist es, für die Nachwelt Stimmen online zu bewahren. Wenn Sie z.B. als Zeitzeuge ihren Erfahrungsbericht - z.B. mit der [[Nazi-Zeit]] - jüngeren Tübingern hinterlassen wollen, können Sie das hier machen. Auch ohne Namen, mit anonymisierten Angaben wie z.B. (Tübinger, geboren [[1924]], Verwaltungsangestellter, wohnte in Tübingen von ... bis ...., Nordstadt)''
 
In einem Online-Projekt, das mit Beteiligung der Geschichtswerkstatt entwickelt wurde, werden Biographien von Akteuren und Akteurinnen der NS-Zeit in Tübingen vorgestellt.  
[https://www.ns-akteure-in-tuebingen.de/ Onlineportal NS-Akteure in Tübingen]


== Stimmen zur NS-Zeit ==
''Die große Chance eines Stadtwikis ist es, für die Nachwelt Stimmen online zu bewahren. Wenn Sie z.B. als Zeitzeuge ihren Erfahrungsbericht - z.B. mit der [[NS-Zeit]] - jüngeren Tübingern hinterlassen wollen, können Sie das hier machen. Auch ohne Namen, mit anonymisierten Angaben wie z.B. (Tübinger, geboren [[1924]], Verwaltungsangestellter, wohnte in Tübingen von ... bis ...., Nordstadt)''


==Weitere Literatur==  
==Weitere Literatur==  
*''Ausstellungsprojekt Nationalsozialismus in Tübingen - vorbei und vergessen'', Hrsg.: Benigna Schönhagen, Tübingen: Stadtmuseum, 1994
*''Ausstellungsprojekt Nationalsozialismus in Tübingen - vorbei und vergessen'', Hrsg.: [[Benigna Schönhagen]], Tübingen: [[Stadtmuseum]], 1994
*Benigna Schönhagen: ''Nationalsozialismus in Tübingen - vorbei und vergessen'', Univ.-Stadt Tübingen, Kulturamt, 1992
*Benigna Schönhagen: ''Nationalsozialismus in Tübingen - vorbei und vergessen'', Univ.-Stadt Tübingen, [[Kulturamt]], 1992
*Benigna Schönhagen: ''Tübingen unterm Hakenkreuz'',  Stuttgart: Theiss, 1991
*Benigna Schönhagen: ''Tübingen unterm Hakenkreuz'',  Stuttgart: Theiss, 1991
*Benigna Schönhagen: ''Das Gräberfeld X'' [auf dem Tübinger [[Stadtfriedhof]]],  Tübingen: Kulturamt, 1987  
*Benigna Schönhagen: ''Das Gräberfeld X'' [auf dem Tübinger [[Stadtfriedhof]]],  Tübingen: Kulturamt, 1987  
*Uwe-Dietrich Adam, [[Wilfried Setzler]]: ''Hochschule und Nationalsozialismus. Die Universität Tübingen im Dritten Reich.''  Tübingen: Mohr Siebeck, 1984
*Uwe-Dietrich Adam, [[Wilfried Setzler]]: ''Hochschule und Nationalsozialismus. Die Universität Tübingen im Dritten Reich.''  Tübingen: Mohr Siebeck, 1984
*Wilhelm Triebold: [http://www.tagblatt.de/Nachrichten/Eine-Tuebinger-Initiative-moechte-in-der-Innenstadt-an-die-vertriebenen-und-ermordeten-Juden-erinnern-343245.html Gedenken: Die größten Stolpersteine sind im Rathaus. Eine Tübinger Initiative möchte in der Innenstadt an die vertriebenen und ermordeten Juden erinnern.] Tagblatt vom 19. August 2017.
*Wilhelm Triebold: [http://www.tagblatt.de/Nachrichten/Eine-Tuebinger-Initiative-moechte-in-der-Innenstadt-an-die-vertriebenen-und-ermordeten-Juden-erinnern-343245.html ''Gedenken: Die größten Stolpersteine sind im Rathaus. Eine Tübinger Initiative möchte in der Innenstadt an die vertriebenen und ermordeten Juden erinnern.''] Tagblatt vom 19. August 2017.


== Quellen ==
== Quellen ==
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*[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Die-Nazis-und-Netzwerker-_arid,81155.html ''Die Nazis und Netzwerker''] in: [[Schwäbisches Tagblatt]], 21.10.2009  
*[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Die-Nazis-und-Netzwerker-_arid,81155.html ''Die Nazis und Netzwerker''] in: [[Schwäbisches Tagblatt]], 21.10.2009  
*[http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/unis-in-der-ns-zeit-bei-der-antisemitischen-hetze-ganz-vorn-a-395106.html ''Unis in der NS-Zeit - Bei der antisemitischen Hetze ganz vorn'', spiegel-online.de, 19.1.2006]  
*[http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/unis-in-der-ns-zeit-bei-der-antisemitischen-hetze-ganz-vorn-a-395106.html ''Unis in der NS-Zeit - Bei der antisemitischen Hetze ganz vorn'', spiegel-online.de, 19.1.2006]  
*[https://www.kreis-tuebingen.de/site/LRA-Tuebingen-Internet-Root/get/params_E1239823328/14827582/Flyer_Jugend%20im%20Gleichschritt.pdf ''Jugend im Gleichschritt? Die Hitlerjugend zwischen Anspruch und Wirklichkeit''], Flyer zur Ausstellung mit Begleitprogramm (PDF), 2018
*[https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Doch-nicht-alle-im-Gleichschritt-360494.html ''Doch nicht alle im Gleichschritt''], zur Ausstellung Hitlerjugend, tagblatt.de 18.1.2018  
*[https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Doch-nicht-alle-im-Gleichschritt-360494.html ''Doch nicht alle im Gleichschritt''], zur Ausstellung Hitlerjugend, tagblatt.de 18.1.2018  
*[https://www.ns-akteure-in-tuebingen.de/ Internet-Projekt der Geschichtswerkstatt zur Dokumentation von Lebensläufen Tübinger NS-Akteure]


[[Kategorie:Geschichte]][[Kategorie:20. Jahrhundert]][[Kategorie:Literatur]][[Kategorie:Ausstellung]][[Kategorie:Veranstaltungen]]
[[Kategorie:Geschichte]][[Kategorie:20. Jahrhundert]][[Kategorie:Literatur]][[Kategorie:Ausstellung]][[Kategorie:Veranstaltungen]]

Aktuelle Version vom 28. August 2023, 15:34 Uhr

Vorbeimarsch von SA-Studenten an der Neuen Aula

Die Geschehnisse in Tübingen während der Zeit des Nationalsozialismus werden auf verschiedene Weise aufgearbeitet:

  • kritisch, symbolisch, bildhaft, texthaft
  • in Büchern, Ausstellungen, Vorträgen, Veranstaltungen, Denkmälern, Straßen- und Platzbenennungen

und anderem.


Veranstaltungsreihe 2009/10[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2009-10 fand eine Vortragsreihe: Vom braunen Hemd zur weißen Weste? Vom Umgang mit der Vergangenheit in Tübingen nach 1945 statt (8 Abend-Termine), die anschließend in Buchform erschien.[1] Angeregt wurde die Veranstaltung vom Arbeitskreis Moderne Tübinger Stadtgeschichte und der Geschichtswerkstatt[2], die viele weitere Veranstaltungen organisiert.

Veranstaltungsreihe 2015 zur Universität im Nationalsozialismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Universität bot 2015 eine Reihe von Veranstaltungen zu diesem Thema. Zum Beispiel liefen die beiden Ausstellungen „In Fleischhackers Händen“ und „Forschung, Lehre, Unrecht“ parallel im Museum der Universität und begleiteten die Vorlesungen des Studium Generale. Die Ausstellung zum Anthropologen Hans Fleischhacker lief bis 28. Juni 2015, die Jahresausstellung zur Universität im Nationalsozialismus bis 13. September 2015.[3]

Sammelband zur Universität Tübingen im Nationalsozialismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter dem Titel „Universität Tübingen im Nationalsozialismus“ ist im Juli 2010 ein umfangreicher Sammelband mit neuen Detailstudien über Täter, Opfer, geistige Drahtzieher und Mitläufer auf 1136 Seiten erschienen. Er gibt den gegenwärtigen Forschungsstand zum Thema wieder und enthält zahlreiche neue Details und neue Perspektiven zur Geschichte der Universität während der nationalsozialistischen Diktatur. Der Band umfasst Studien zum Alltag an der Universität, zu Verbrechen und zu Personen, zu einschlägigen Themen des Nationalsozialismus sowie Studien der Aufarbeitung dieser Zeit nach 1945.[4] [5]

Weitere Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Benennungen (Straßen, Plätze, Kirche)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Viele Straßennamen, die im Zusammenhang mit der Nazi-Zeit standen, wurden gleich nach 1945 geändert. Andere Umbenennungen erfolgten etwa ab den 1990er Jahren. Siehe auch Umbenannte Straßen und Plätze.

Aberkannte Ehrenbürgerschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2013 wurden die Ehrenbürgerschaften von Theodor Haering (Universitätsprofessor), Adolf Scheef (Oberbürgermeister) und Reichspräsident Paul von Hindenburg aberkannt. 2018 erfolgte dies auch bei Hans Gmelin (Oberbürgermeister).

Stolpersteine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stolpersteine in der Tübinger Fürststraße 7: Familie Erlanger

Mit Stolpersteinen erinnert der Künstler Gunter Demnig in vielen Städten an das Schicksal der Menschen, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden:[6]

Weiteres[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit Anfang der 1990er Jahre werden regelmäßig Gedenkveranstaltungen zur "Reichspogromnacht" am 9. November bei der ehemaligen Synagoge veranstaltet.

2016 richtete die Geschichtswerkstatt e.V. den Geschichtspfad zum Nationalsozialismus[7] mit 16 Stationen in Text und Bild ein. Die Stadt bietet einen "Stadtrundgang zu den Spuren jüdischen Lebens".[8]

In einem Online-Projekt, das mit Beteiligung der Geschichtswerkstatt entwickelt wurde, werden Biographien von Akteuren und Akteurinnen der NS-Zeit in Tübingen vorgestellt. Onlineportal NS-Akteure in Tübingen

Stimmen zur NS-Zeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die große Chance eines Stadtwikis ist es, für die Nachwelt Stimmen online zu bewahren. Wenn Sie z.B. als Zeitzeuge ihren Erfahrungsbericht - z.B. mit der NS-Zeit - jüngeren Tübingern hinterlassen wollen, können Sie das hier machen. Auch ohne Namen, mit anonymisierten Angaben wie z.B. (Tübinger, geboren 1924, Verwaltungsangestellter, wohnte in Tübingen von ... bis ...., Nordstadt)

Weitere Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hans-Otto Binder, Martin Ulmer, Daniela Röck, Uta Rathe (Hrsg.): Vom braunen Hemd zur weißen Weste? Vom Umgang mit der Vergangenheit in Tübingen nach 1945, Universitätsstadt Tübingen, 2011
  2. geschichtswerkstatt-tuebingen.de
  3. Reinrassiges Studium, Ausstellung zur Universität im Nationalsozialismus auf Schloss Hohentübingen, tagblatt.de, 22. Mai 2015
  4. Arbeitskreis "Universität Tübingen im Nationalsozialismus"
  5. Urban Wiesing, Klaus-Rainer Brintzinger, Bernd Grün, Horst Junginger, Susanne Michl (Herausgeber): Die Universität Tübingen im Nationalsozialismus. Franz Steiner Verlag, 2010 (Contubernium – Tübinger Beiträge zur Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte 73). 1136 S. € 99, ISBN 978-3-515-09706-2. - Der Franz Steiner Verlag dazu
  6. Peter Steinle: 26 Stolpersteine für Opfer des Nationalsozialismus in Tübingens Südstadt. Gunter Demnigs Kunst gilt als weltgrößtes dezentrales Mahnmal. Pressemitteilung der Evangelischen Landeskirche Württemberg vom 25. November 2011.
  7. Geschichtspfad zum Nationalsozialismus, mit Link zum Flyer
  8. tuebingen.de/19.html

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]