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Stadtmuseum

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Stadtmuseum Tübingen
Stadtmuseum Tübingen Juni 2007.jpg
Museen
AdresseKornhausstraße 10
72070 Tübingen
ÖffnungszeitenMi, Fr–So 11:00–17:00
Webhttp://www.tuebingen.de/stadtmuseum/
Stadtmuseum im Kornhaus. Blick von hinten aus der Neustadtgasse am Ammerkanal

Das Stadtmuseum befindet sich im alten Kornhaus, Kornhausstraße 10, einem früheren städtischen Speichergebäude, dessen Fachwerk freigelegt ist und das die Räumlichkeiten prägt.

Geschichte des Kornhauses[1][Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stadtmuseum Tübingen
  • 1453: Erbaut als überdachter Kornmarkt, der als Umschlagplatz von regionaler Bedeutung bis 1892 bestand
  • 1512: Erweiterung des zweigeschossigen Gebäudes durch einen Querbau
  • 1564, 1607: Aufstockung beider Gebäude mit einem Geschoss, das als "Bürgerhaus" für Feste, Tanz- und Theaterveranstaltungen diente
  • 18.-19. Jahrhundert: Nutzungen nacheinander als Deutsche Knabenschule, Mädchenschule und Realschule
  • 1892: Feuerwehr, dann Rotes Kreuz
  • 1985-1991: Umbau und Renovierung mit archäologischen und baugeschichtlichen Untersuchungen
  • 1991: Eröffnung als Stadtmuseum
  • 2002: es wird entdeckt, dass ein Mitarbeiter des Stadtmuseums 113 Objekte entwendet hatte. Davon konnten 103 Objekte sichergestellt und zurückgebracht werden.
  • 2004: Neuausrichtung des Stadtmuseums mit Fokus auf Stadtgeschichte und Lotte Reiniger
  • 2005: Dr. Karlheinz Wiegmann wird Leiter als Nachfolger von Claudine Pachnicke
  • 2011: Als neue Leiterin des Museums wird Wiebke Ratzeburg vom Gemeinderat gewählt.
  • 2019?: An der Außenwand wird ein interaktiver Monitor angebracht, der anschaulich verschiedene Gebäude der Altstadt und ergänzende Geschichten vorstellt.
Blick auf das Kornhaus als Rote-Kreuz-Rettungswache Anfang der 1960er Jahre

Sammlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Museum beherbergt auf vier Etagen - neben wechselnden Ausstellungen im Erdgeschoss - in den oberen Etagen eine Schausammlung mit Ausstellungsstücken der Städtischen Sammlungen vom 15. Jahrhundert bis heute. Daneben gibt es eine ständige Ausstellung mit Scherenschnitten und anderen Kunstwerken von Lotte Reiniger.

Nachbau der Rechenmaschine von Wilhelm Schickard

Ein besonders bedeutendes Exponat der Sammlung ist ein Nachbau der ersten mechanischen Rechenmaschine der Welt, die der Tübinger Astronom und Mathematiker Wilhelm Schickard (1592-1635) im Jahre 1623 erfand. Sie war damit älter als die noch heute viel bekanntere Maschine von Pascal. Der Rechner von Schickard war jedoch bis zum 20. Jahrhundert verloren. 1957-1960 rekonstruierte der Tübinger Philosophie-Professor und Mathematiker Bruno von Freytag-Löringhoff (1912-1996) [1] nach überlieferten Skizzen und Beschreibungen (Schickards Briefwechsel mit Kepler) eine funktionierende Replik, die heute im Museum ausgestellt ist.[2]

16 Jahre lang verwahrte das Museum der Stadt Tübingen eine Thorascheibe aus dem Nachlass des Theologieprofessors Otto Michel. Die hebräische Inschrift besagt, dass die Scheibe 1925 von Joseph Zwi Szpiro der Synagoge im polnischen Zgierz gestiftet worden war. Nach dem Angriff auf Polen zerstörten die deutschen Besatzer diese Synagoge. Die Scheibe gelangte als Beutekunst auf ungeklärte Weise nach Deutschland. In die Datenbank "Lost Art" der Koordinierungsstelle für Beutekunst in Magdeburg wurde die Scheibe im Juli 2010 vom Fachbereich Kultur der Tübinger Stadtverwaltung eingestellt. Durch die Recherchearbeit des Tübinger Historikers Hans-Joachim Lang konnte die Scheibe schließlich den Nachfahren des Stifters übergeben werden.

Museumsdepot[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die städtische Sammlung ist schon seit langem zu groß, um nur um Stadtmuseums-Gebäude Platz zu finden. Deswegen gibt es Museumsdepots, das größte davon ist im Theodor-Häring-Haus in der Neckarhalde. Im Rahmen der "Kennen-Sie-Tübingen?"-Reihe gibt es ein Video mit einer Präsentation der dort gelagerten "Schätze".

Wechselnde Ausstellungen, Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2019/20:
    • November bis 22. März: Doppelausstellung Neuanfang?! über Kunst und Kulturpolitik der 1950er Jahre
  • 2018:
  • 2016/17: Burschen und Bürger - 200 Jahre Tübinger Studentenverbindungen: PDF
  • 2011:
    • 26. März bis 22. Mai: Paul Bonatz - Leben und Bauen zwischen Neckar und Bosporus
    • 11. Juni bis 11. September: Schwelle zur Moderne. 150 Jahre Eisenbahn in Tübingen
    • 24. September bis 27. November: Tübinger Dinge
  • 2010:

Siehe auch Stadtmuseum: aktuelle Ausstellungen und Archiv

Eintritt, Führungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Eintritt ist seit April 2018 stets frei.
  • Sonntagsführung: Das Museum bietet jeden Sonntag um 15 Uhr eine einstündige Führung durch die Dauerausstellung "Stadthistorischer Spaziergang" mit wechselnden Themen oder die Ausstellung "Lotte Reiniger" an. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich. Führung: Erwachsene 5,00 €, ermäßigt 3,00 €, Kinder bis 12 Jahre kostenlos. (Stand: August 2025)[3]

Unterstützung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Stadtmuseum kooperiert mit vielen städtischen und anders getragenen Einrichtungen und wird auch vom Verein der Freunde des Stadtmuseums unterstützt.

Stimmen zum Stadtmuseum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ausstellung

bitte ergänzen


Die Sanierung

Ungewöhnliche Detailausführung, die alte Balken zerstörte (zum Vergrößern bitte anklicken. Rote Kreise markieren die Stellen)

Leider erfolgten Erhaltung, Sanierung und Umbau des Kornhauses mit einer gehörigen Portion Dilettantismus. So wurde das Fachwerk mit einem zementhaltigen Mörtel und Kalksandsteinen ausgemauert. Von beiden Stoffen weiß man seit vielen Jahren, dass sie sich nicht mit Fachwerkhölzern, insbesondere mit Eiche, vertragen. Die in die Fensteröffnungen vor den Scheiben eingesetzten Stützen sind Geschmacksache, aber dass man zum Einbau die Stürze teilweise unwiederbringlich ausgeklinkt hat, ist Frevel an der historischen Substanz. Dieses Haus ist aus Sicht eines Restaurators ein Negativbeispiel einer Fachwerksanierung.

Zum Glück haben die städtischen Verantwortlichen daraus gelernt und den Fehler bei anderen, später sanierten Gebäuden in Tübingen nicht wiederholt. Bei der Restaurierung des ehemaligen Fruchtkastens (heute Bürgeramt) wurde z.B. sehr schonend und langfristig erhaltend mit der historischen Baumasse umgegangen.

Zitat eines Tübinger Zimmermeisters zur Sanierung des Stadtmuseums: Hier wurde mehr kaputt gemacht, als in den letzten 100 Jahren durch Wind, Wetter und aufsteigende Feuchtigkeit. (im November 2009)

Zur baulichen Umgestaltung des Hauses gingen bzw. gehen die Meinungen sehr auseinander. Z.B. wurde von einer Seite gelobt, dass Altsubstanz und neue Einbauten bewusst sichtbar und kenntlich voneinander unterscheidbar sind, von anderer Seite wird u.a. die Art des Einbaus von Beton, der zudem weder verkleidet noch verputzt oder gestrichen ist, und anderer Materialien als zu brutal und unschön kritisiert.

Das mittlere Fenster ist das Musterfenster mit Metallstreben - nach einer Debatte wegen der Frage "Holz- oder Metallfensterstreben im alten Fachwerkhaus?" entschied man sich für Holz - das Musterfenster durfte bleiben

Für den Umbau bekam des Haus, d.h. die Verantwortlichen, kurz nach Fertigstellung einen Preis von der Baden-Württembergischen Architektenkammer (also aus der eigenen Zunft). Inzwischen ist das entsprechende Schild wieder abgehängt.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Stadtmuseum bietet jährlich eine Stelle im Freiwilligendienst (FSJ) an.[4]

Kontakt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Universitätsstadt Tübingen
Stadtmuseum im Kornhaus
Kornhausstraße 10
D-72070 Tübingen

Webseiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • www.stadtmuseum.de, neue Stadtmuseum-Webseite unabhängig von tuebingen.de (Start Sommer 2024)

Tel.: 07071 204-1711
Fax: 07071 204-1797
Öffnungszeiten: Dienstag - Sonntag, 11 - 17 Uhr

Weitere Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]