Bebenhausen
BebenhausenGeo-Cache leeren | |
---|---|
|
Bebenhausen liegt nördlich von Tübingen im Schönbuch und ist nach Einwohnern der kleinste Ortsteil und nach Fläche der größte. 1974 wurde Bebenhausen zur Stadt Tübingen eingegliedert und die Gesamtanlage im Jahr darauf unter Denkmalschutz gestellt.
Historie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In der Anfangszeit gehörte Kloster Bebenhausen, gestiftet durch Pfalzgraf Rudolph von Tübingen, nur wenige Jahre von ca. 1185 bis 1187 zum Prämonstratenser-Orden des Bistums Konstanz, von dem jedoch nichts mehr erhalten geblieben ist.[2] Schon 400 Jahre zuvor ist von einem kleinen "Flecken" (wenige Gehöfte) auszugehen. Das heutige Ortsbild wird geprägt durch die 1187 gegründete ehemalige Zisterzienserabtei, mit dreifacher Ringmauer und markantem Turm der Klosterkirche. Sie gilt als eine der besterhaltenen mittelalterlichen Klosteranlagen. Seit der Reformation (nach 1560) wurde das Kloster eine evangelische Lateinschule.[3]
Im Jahr 1807 wurde das frühere Abtshaus zum Jagdschloss der württembergischen Könige umgebaut. Legende geworden ist das "Dianenfest" König Friedrichs I. im Jahre 1812: Über 800 Stück Wild wurden vor die Gewehre getrieben und innerhalb von zwei Stunden abgeschossen.
Später wurden noch mehrere Um- und Anbauten vorgenommen, die sich im Stil behutsam in das Vorhandene einfügten.
Danach wurde das Jagdschloss Refugium des abgesetzten Königs Wilhelm II. von Württemberg und seiner Frau Charlotte, der 1918 in Bebenhausen seinen Thronverzicht verfasste. Er lebte dort bis zu seinem Tod 1921. Auch seine Frau, Herzogin Charlotte blieb in Bebenhausen bis zu ihrem Tod im Jahr 1946.
Das Dorf wurde 1823 eine eigenständige Gemeinde, woran 2023 mit einem Veranstaltungsprogramm erinnert wird. [4]
Regierungssitz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Von 1946 bis zur Gründung des Landes Baden-Württemberg 1952 war das Schloss Bebenhausen Sitz des Landtags von Württemberg-Hohenzollern. Die Abgeordneten wohnten und arbeiteten in den Mönchszellen, das einstige Winterrefektorium diente als Plenarsaal. Im Herrenhaus und im sog. Kapfschen Haus richtete sich das Oberlandesgericht (bis 1953), der Verwaltungsgerichtshof (bis 1958) und dann die Forstdirektion und ein Zweig des Stuttgarter Landesmuseums ein.[5]
Nach Sanierung und Restaurierung durch das Staatliche Hochbauamt Reutlingen wurden 1986 die wieder eingerichteten ehemaligen königlichen Repräsentations- und Wohnräume als Museum wiedereröffnet.[6]
Kloster und Schloss heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Anlage ist als Museum zu besichtigen, das Kloster mit und ohne Führung, das Schloss nur mit Führung. Im Kreuzgang oder Sommerrefektorium finden die Bebenhäuser Sommerkonzerte [7] statt. Außerdem werden Sonderausstellungen, zahlreiche Sonderführungen und weitere Veranstaltungen angeboten.
Im Schreibturm, dem großen Torturm, befindet sich seit 1997 das "Informationszentrum des Naturparks Schönbuch".[8]
Verkehrsanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Buslinien 826 und 828 ("Airportsprinter") verbinden Bebenhausen mit Tübingen und Stuttgart, der Tübinger Hauptbahnhof liegt 6,5 km entfernt. Für Besucher stehen am Ortsrand großzügige Parkmöglichkeiten zur Verfügung, die auch von Reisegesellschaften angesteuert werden müssen, da der Ortskern für Busse gesperrt ist. Parkplätze im Ort sind am Wochenende den Bewohner/innen vorbehalten.
Hotellerie und Gastronomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Schranners Waldhorn, Restaurant mit gehobener Küche
- Landhotel Hirsch, Hotel und Restaurant mit gehobener Küche
- Gasthof Sonne, Fremdenzimmer und gut-bürgerliche Küche
Wandern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Wanderwege Bebenhausen
- Wanderung Bebenhausen - Königliche Jagdhütte - Goldersbachtal (8,8 km)
- Geologischer Lehrpfad Kirnberg mit Olgahain
Film[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Von Mönchen, Jägern und Regenten. Das Schloss Bebenhausen, Dokumentarfilm von Chistopher Paul, SWR 2001
Fotogalerien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- siehe Bebenhausen Fotos
- siehe Kloster Bebenhausen Fotos
- siehe Klosterkirche Bebenhausen Fotos
- siehe Gebäude Bebenhausen Fotos
Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ www.tuebingen.de/bebenhausen
- ↑ www.praemonstatenser.de
- ↑ www.klöster-bw.de
- ↑ Dorf Bebenhausen feiert seinen 200. Geburtstag, Tagblatt 5.3.2023
- ↑ Tagblatt-Reihe Das waren noch Zeiten... in Webarchive.org
- ↑ Landeshauptstadt Tübingen - Metropole im glücklichen Wandel Bildartikel in das.magazin vom 14.Juni 2002
- ↑ konzerte-tuebingen.de
- ↑ Informationszentrum Naturpark Schönbuch (siehe Menüpunkt Besucherinformation)
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Ausführliche Darstellung der Geschichte Bebenhausens auf www.tuebingen.de
- Prominente Bewohner und Besucher in Bebenhausen auf www.tuebingen.de
- Bildmaterial bei Wikimedia Commons
- Bilder bei FlickR
- Info-Portal zu Bebenhausen, das von einem in Bebenhausen ansässigen EDV-Betrieb getragen wird
- Infoseite der Landesseite staatliche Schlösser etc.
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Bebenhausen“
- Bebenhausen bei Landeskunde-online.de
- Seite mit Weblinks zu Bebenhausen von Wolfgang G. Wettach
- Denkmalpflegerischer Werteplan Gesamtanlage Bebenhausen