Carlo Schmid: Unterschied zwischen den Versionen

Aus TUEpedia
Wechseln zu:Navigation, Suche
(Ergänzungen, Wohnhaus in Tüb. u.a.)
(Beziehung zu Tübingen ausführlicher, Fortsetz. folgt (Quelle WP))
Zeile 2: Zeile 2:
'''Carlo Schmid''' (* [[3. Dezember]] [[1896]] in Perpignan/Frankreich; † [[11. Dezember]] [[1979]] in Bad Honnef) war ein deutscher Politiker und Staatsrechtler. Er zählte zu den wichtigsten Persönlichkeiten der [[SPD]] in der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte.  
'''Carlo Schmid''' (* [[3. Dezember]] [[1896]] in Perpignan/Frankreich; † [[11. Dezember]] [[1979]] in Bad Honnef) war ein deutscher Politiker und Staatsrechtler. Er zählte zu den wichtigsten Persönlichkeiten der [[SPD]] in der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte.  


Er war als Student, Assistent und Professor an der [[Universität|Universität Tübingen]] tätig. Er trat nach dem [[2. Weltkrieg]] in die SPD ein. Er war Abgeordneter im Landtag von [[Württemberg-Hohenzollern]] und von 1949-1972 im Bundestag, wo er fast durchgehend auch dessen Vizepräsident war. Bei der Entwicklung des Grundgesetzes, am Godesberger Parteiprogramm  und in den Wahlkämpfen der [[SPD]] auf Bundesebene der [[60er Jahre]] - im Team um Willy Brandt - war Carlo Schmid maßgeblich beteiligt.  Neben Weiterem war er auch Kandidat für das Bundespräsidentenamt 1959, drei Jahre Bundesminister und langjähriger Koordinator der deutsch-französischen Beziehungen.  
Schmid war als Student, Assistent und Professor an der [[Universität|Universität Tübingen]] tätig. Er trat nach dem [[2. Weltkrieg]] in die SPD ein. Er war Abgeordneter im Landtag von [[Württemberg-Hohenzollern]] und von 1949 bis 1972 im Bundestag, wo er fast durchgehend auch dessen Vizepräsident war. Bei der Entwicklung des Grundgesetzes, am Godesberger Parteiprogramm  und in den Wahlkämpfen der [[SPD]] auf Bundesebene der [[60er Jahre]] - im Team um Willy Brandt - war Carlo Schmid maßgeblich beteiligt.  Neben Weiterem war er auch Kandidat für das Bundespräsidentenamt 1959, drei Jahre Bundesminister und langjähriger Koordinator der deutsch-französischen Beziehungen.
 
==Beziehung zu Tübingen==
 
Nach dem [[1. Weltkrieg]] absolvierte Carlo Schmid ab 1919 ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der [[Universität Tübingen]], das er 1921 mit dem ersten juristischen Staatsexamen beendete. Nach dem Referendariat legte er 1924 das zweite Staatsexamen ab. 1923 erfolgte mit der Arbeit ''Die Rechtsnatur der Betriebsvertretungen nach dem Betriebsrätegesetz '' seine Promotion zum Doktor juris.
 
Er ließ sich zunächst als Rechtsanwalt in [[Reutlingen]] nieder, trat aber schon 1925 als Gerichtsassessor in den Justizdienst des Landes [[Württemberg ein]]. Von 1927 bis 1931 war er Richter am [[Landgericht|Amtsgericht]] und später Landgerichtsrat in Tübingen.
 
Von 1927 bis 1928 war er für eine Tätigkeit als Referent am Kaiser-Wilhelm-Institut für ausländisches Öffentliches Recht und Völkerrecht in Berlin beurlaubt. 1929 erfolgte an der Universität Tübingen, wo er seit 1930 als Privatdozent tätig war, seine Habilitation mit einer Arbeit über die Rechtsprechung des Ständigen Internationalen Gerichtshofes.<ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Carlo_Schmid Artikel in Wikipedia]</ref>
 
....  


In Tübingen wohnte er in seinem Haus in der [[Goethestraße]] 17, Ecke [[Untere Schillerstraße]], das 1925 von den Architekten [[Wägenbaur & Weidle]] im Bauhausstil entworfen wurde.<ref>[[Udo Rauch]], Antje Zacharias (Hg.): ''Sieben Jahre Landeshauptstadt. Tübingen und [[Württemberg-Hohenzollern]] 1945 bis 1952''. Universitätsstadt Tübingen, Kulturamt, 2002</ref>  
In Tübingen wohnte er in seinem Haus in der [[Goethestraße]] 17, Ecke [[Untere Schillerstraße]], das 1925 von den Architekten [[Wägenbaur & Weidle]] im Bauhausstil entworfen wurde.<ref>[[Udo Rauch]], Antje Zacharias (Hg.): ''Sieben Jahre Landeshauptstadt. Tübingen und [[Württemberg-Hohenzollern]] 1945 bis 1952''. Universitätsstadt Tübingen, Kulturamt, 2002</ref>  

Version vom 7. Februar 2016, 17:11 Uhr

Carlo Schmid 1958, Quelle

Carlo Schmid (* 3. Dezember 1896 in Perpignan/Frankreich; † 11. Dezember 1979 in Bad Honnef) war ein deutscher Politiker und Staatsrechtler. Er zählte zu den wichtigsten Persönlichkeiten der SPD in der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte.

Schmid war als Student, Assistent und Professor an der Universität Tübingen tätig. Er trat nach dem 2. Weltkrieg in die SPD ein. Er war Abgeordneter im Landtag von Württemberg-Hohenzollern und von 1949 bis 1972 im Bundestag, wo er fast durchgehend auch dessen Vizepräsident war. Bei der Entwicklung des Grundgesetzes, am Godesberger Parteiprogramm und in den Wahlkämpfen der SPD auf Bundesebene der 60er Jahre - im Team um Willy Brandt - war Carlo Schmid maßgeblich beteiligt. Neben Weiterem war er auch Kandidat für das Bundespräsidentenamt 1959, drei Jahre Bundesminister und langjähriger Koordinator der deutsch-französischen Beziehungen.

Beziehung zu Tübingen

Nach dem 1. Weltkrieg absolvierte Carlo Schmid ab 1919 ein Studium der Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität Tübingen, das er 1921 mit dem ersten juristischen Staatsexamen beendete. Nach dem Referendariat legte er 1924 das zweite Staatsexamen ab. 1923 erfolgte mit der Arbeit Die Rechtsnatur der Betriebsvertretungen nach dem Betriebsrätegesetz seine Promotion zum Doktor juris.

Er ließ sich zunächst als Rechtsanwalt in Reutlingen nieder, trat aber schon 1925 als Gerichtsassessor in den Justizdienst des Landes Württemberg ein. Von 1927 bis 1931 war er Richter am Amtsgericht und später Landgerichtsrat in Tübingen.

Von 1927 bis 1928 war er für eine Tätigkeit als Referent am Kaiser-Wilhelm-Institut für ausländisches Öffentliches Recht und Völkerrecht in Berlin beurlaubt. 1929 erfolgte an der Universität Tübingen, wo er seit 1930 als Privatdozent tätig war, seine Habilitation mit einer Arbeit über die Rechtsprechung des Ständigen Internationalen Gerichtshofes.[1]

....

In Tübingen wohnte er in seinem Haus in der Goethestraße 17, Ecke Untere Schillerstraße, das 1925 von den Architekten Wägenbaur & Weidle im Bauhausstil entworfen wurde.[2]

Am 8. Januar 1977 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Tübingen ernannt. [3]

In Tübingen gibt es ein Carlo-Schmid-Gymnasium. Er selbst ruht auf dem Stadtfriedhof.

Quellen

  1. Artikel in Wikipedia
  2. Udo Rauch, Antje Zacharias (Hg.): Sieben Jahre Landeshauptstadt. Tübingen und Württemberg-Hohenzollern 1945 bis 1952. Universitätsstadt Tübingen, Kulturamt, 2002
  3. www.tuebingen.de/11/1336.html

Weblinks:


Quellen