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Das '''Schimpfhaus''' ist das Gebäude [[Am Lustnauer Tor]] 1, am sogenannten [[Schimpfeck]]. Der Name kommt von dem Geschäft für Bürobedarf [[Fritz Schimpf]], das hier seit [[1880]] ansässig ist. Das Haus wurde [[1903]] von Schimpf gebaut.  
Das '''Schimpfhaus''' ist das Gebäude [[Am Lustnauer Tor]] 1, am sogenannten [[Schimpfeck]]. Der Name kommt von dem Geschäft für Papier und Bürobedarf [[Fritz Schimpf]], das in diesem Gebäude seit [[1903]] ansässig ist. Unmittelbar davor wurde das Haus im Auftrag von von Schimpf umgebaut. Die Firma existierte in unmittelbaren Nähe, nämlich im Haus an der Ecke der Pfleghofstraße und der Hafengasse bereits seit [[1880]].


==Architektur==   
==Architektur==   

Version vom 6. Juni 2022, 20:19 Uhr



Schimpfhaus
Schimpf-Haus in Tübingen 2019.jpg
AdresseAm Lustnauer Tor 1
72074 Tübingen
ArchitektJosef Hennings
Schimpfhaus im Herbst 2018

Das Schimpfhaus ist das Gebäude Am Lustnauer Tor 1, am sogenannten Schimpfeck. Der Name kommt von dem Geschäft für Papier und Bürobedarf Fritz Schimpf, das in diesem Gebäude seit 1903 ansässig ist. Unmittelbar davor wurde das Haus im Auftrag von von Schimpf umgebaut. Die Firma existierte in unmittelbaren Nähe, nämlich im Haus an der Ecke der Pfleghofstraße und der Hafengasse bereits seit 1880.

Architektur

Der Vorgängerbau war das nach dem Abriss des Lustnauer Tors 1829 gebaute klassizistische Haus des Medizinprofessors Autenrieth, in dessen Beletage einmal der junge Kronprinz Karl einquartiert wurde. 1861 zog hier das Gymnasium ein. 1901 wurde es teilweise abgerissen, und bis 1903 wurde von dem Stuttgarter Architekten Josef Hennings das heutige Schimpfhaus um- und neuerbaut, das seinen Vorgängerbau im Kern beibehielt, aber davon so gut wie nichts mehr erkennen ließ und nun in Tübingen neben dem Haus Lange (1902) und der Melanchthonstraße 16 wohl am deutlichsten charakteristische Merkmale des Jugendstils aufweist. An der Westseite befindet sich eine mehrstöckige hölzerne Veranda. Gegen einen Abriss aus Verkehrsgründen wehrte sich Ende der 1970er Jahre erfolgreich eine Bürgerinitiative. Der bekannte Tübinger Architekt Heinrich Niemeyer baute in seiner unverkennbaren Handschrift das Bürobedarfsgeschäft um, einschließlich des zeltdachartigen Anbaus, der die Anbindung der frei gewordenen, aber ursprünglich nicht als Schauseite gedachten hohen Rückwand an den öffentlichen Raum geschickt gestaltet. Um eine Abbiegespur einrichten zu können, baute man gleichzeitig an der Platzseite einen Arkadengang, der den Bürgersteig aufnehmen konnte. Die dominierende Innenfarbe ist, wie oft bei Niemeyer, braun an Wand, Boden und Metallgeländern. In früheren Zeiten entfernte Jugendstil-Ornamente wurden 1983 wiederhergestellt. Der kleine Rundturm und das Dächlein auf dem Eck-Erker mit Spitze (siehe Abb. 1903) ist nicht mehr vorhanden.

1911 gründete sich im 1. Stock die Anthroposophische Gesellschaft Tübingen.
Heute sind hier auch eine Filiale der Deutschen Bank und in den oberen Geschossen ein Studentenwohnheim untergebracht.


Bilder

Siehe auch