Die umgangssprachlich Schimpfeck genannte Kreuzung Am Lustnauer Tor hat ihren Namen von der seit 1880 bestehenden Schreibwarenhandlung Fritz Schimpf, Am Lustnauer Tor 1.[1]
Die heute recht breite, 3-spurige Einmündung der Straße Am Stadtgraben ist erst nach dem Abriss zweier Häuser 1959[2] entstanden. Die abgerissenen Häuser standen dort, wo heute die Abbiegespuren der Stadtgrabenstraße zur Neckarbrücke und die Busspur sind.
Der Abriss war wegen des starken Anstiegs des Individualverkehrs nötig. Früher gab es nur drei Neckarbrücken für Autos. Neben der Lustnauer Neckarbrücke für den Fernverkehr und der weniger bedeutenden Alleenbrücke, wurde vorwiegend die Eberhardsbrücke benutzt. Der ganze Verkehr musste auf der Nordseite der Brücke entweder geradeaus über den Platz vom Lustnauer Tor oder seitlich in die Grabenstraße abgeleitet werden. Ohne entsprechende Abbiegespuren und eine übersichtlichere Kreuzung war dies nicht möglich. Und auch die Fußgänger profitierten durch nun gewonnenen Platz für einen breiteren Bürgersteig.
Erst Anfang 80er Jahre wurde der moderne Anbau mit dem mehrfach abgesetzten Zeltdach an die Schreibwarenhandlung Fritz Schimpf durch den Architekten Heinrich Niemeyer errichtet. Dadurch hat man die durch den Abriss des Nachbarhauses frei gewordene Rück- und Seitenfront des Schimpf-Hauses, die bis dahin nicht als "Schauseite" gedacht war, neu gestaltet.