Ivo Lavetti
Ivo Lavetti (*1959 in Reutlingen) ist ein Tübinger Wiederverwertungs-Pionier und Ladenbetreiber. Ihn treibt die Vision an, dass ganz viele Dinge, die Leute einfach wegwerfen, wiederverwendet werden können. Diese Mission ließ ihn seit seiner Jugend nicht los und er entwickelte Läden und Betriebe, die sich in verschiedenen Formen der Wiederverwertung von Weggeworfenem widmen, insbesondere der Haushaltsauflösung. Im Jahr 2023 betreibt er in der Hechinger Straße einen Laden für gebrauchte Bürostühle.[1] Rund 15 Jahre stand sein Name „Ivo Lavetti“ für das großflächige Gebrauchtwaren-Kaufhaus am Ende des Französischen Viertels, in dessen Räumen dann nach 2008 die letzten Baugemeinschaften des Viertels ihre Projekte verwirklichten und das Projekt Grundstein seinen Anbau platzierte.
Erfahrungen mit Abfall-Verwertung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kleidung, manchmal auch Reste von Militäruniformen, dazu Schlachtabfälle, Teile aus der Autowerkstatt und alte Schreibmaschinen oder Radios – der komplette Müll der Universitätsstadt samt der französischen Garnison landete in den 1960ern und noch bis in die 1980er Jahre auch in Tübingen auf einem großen Haufen: Die Mülldeponie Schweinerain am Berg hoch nach Kreßbach war zugleich „der interessanteste Spielplatz, den Tübingen je hatte“. Zusammen mit seinen Kumpels war Ivo Lavetti oft nachmittags dort und stöberte nach Schätzen, die dann den Weg zurück in die Stadt fanden. „Das war natürlich verboten“, sagt er grinsend. Manchmal lauerten die städtischen Mitarbeiter den Jungs auf – „aber wir waren natürlich immer schneller durch den Wald verschwunden“.
Leben[1][Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Sein Vater stammte aus dem norditalienischen Bergamo, die Mutter kam aus Ostpreußen. Der Vater arbeitete als Former bei der Eisengießerei Wurster & Dietz in Derendingen (heutiges Mühlenviertel).
- Kindheit in Derendingen, Besuch der Mörikeschule und der Gewerblich-Technischen Schule
- 1979 erster Verkaufsstand bei Flohmarkt
- 1986: Gründung der Umzugshilfe
- seit 1987: Haushaltsauflösungen
- 1989 Erstes Hausratlager in Rottenburg-Dettingen, erster Trödelladen („Trögebals“) in Kiebingen
- 1992-2008 Hausratverwertungshof im Französischen Viertel, erst in der Marienburger Straße, dann im ehemaligen Kasernen-Mannschaftsgebäude im Landkutschersweg
- 1994 Eröffnung des Ladens in der Hechinger Straße, zunächst unter dem Namen „Krempeltempel“
- 2000 Gründung der Betriebsstätte „Haus der Wiederverwendung“ in Haigerloch-Stetten – samt Abfall-Laden und Abfall-Schule
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Seine Müll-Mission: die Wiederverwendung, Schwäbisches Tagblatt vom 16.09.2023 (€)