Haus Stauffenbergstraße 10 (Altes Haus Luginsland): Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Alteresheim Wielandshöhe auf alter Postkarte.jpg|thumb|240px|Früheres Haus der Luginsländer (1902-37): Stauffenbergstraße 10. Alte Postkarte]] [[Datei:Tagesklinik auf der Wielandshöhe.JPG|thumb|240px|Das alte Gebäude heute]]
[[Datei:Haus Luginsland 2022.1.jpg|mini|Das Gebäude nach dem Umbau, März 2022]]
[[File:Verbindung Luginsland Tübingen.JPG|thumb|[[Studentenverbindungen|Verbindung]] Luginsland, Fotograf: J. W. Hornung Tübingen, Maße: ca. 16,5 x 10,5 cm, auf Hartpappe]]
[[Datei:Haus Luginsland Wielandshoehe ca 1902.jpg|mini|Erstes Haus der Luginsländer (ca. 1902),  Stauffenbergstraße 10, mit Sichtfachwerk]]
[[Datei:Alteresheim Wielandshöhe auf alter Postkarte.jpg|mini|Haus der Luginsländer (Besitz 1902-37), alte Postkarte]]  
[[Datei:Tagesklinik auf der Wielandshöhe.JPG|mini|Das Gebäude 2012 als [[Tagesklinik Wielandshöhe]], mit Schindeln verkleidet]]  


'''Haus Luginsland''' ist eine Tübinger [[Studentenverbindungen|Verbindung]], die [[1873]] von evangelischen Theologiestudenten gegründet wurde.




Ihr erstes eigenes Haus errichtete sie im Jahr [[1902]] auf der [[Wielandshöhe]] (vorderer [[Österberg]]) in der heutigen [[Stauffenbergstraße]] 10.  Die ursprünglich sichtbaren Fachwerkwände des stattlichen Baus wurden später mit Schindeln verkleidet, was ein wenig an ein Schwarzwaldhaus erinnert. Das Gebäude musste [[1937]] verkauft werden. Unter anderem war hier die ehemalige [[Tagesklinik Wielandshöhe]] für ältere Psychiatriepatienten hier beheimatet.  
Das Haus in der [[Stauffenbergstraße]] 10 auf der [[Wielandshöhe]] (vorderer [[Österberg]]) beherbergt nach einer umfänglichen Renovierung seit [[2021]] Büros und Wohnungen.  




Nach dem [[2. Weltkrieg]] konnte die Verbindung Anfang der 50er Jahre ein neues, modernes Haus in der [[Paul-Lechler-Straße]] 9 (oberhalb der [[Tropenklinik]]) bauen. Dieses wurde 2012 gründlich renoviert.  
==Geschichte, Architektur==
Das Gebäude wurde im Jahr [[1902]] von der Studentenverbindung [[Haus Luginsland|Luginsland]] errichtet.  


Es ist ein „stattliches, solitär stehendes, zwei- bis dreigeschossiges, ehemaliges Verbindungshaus. Über massiv gemauerter und verputzter Erdgeschosszone erheben sich Fachwerk-Obergeschosse, die heute [2019] mit Holzschindeln verkleidet sind. Nach oben schließt das Gebäude mit zwei Dachgeschossebenen unter
einer reich gegliederten Dachlandschaft mit Zwerchhäusern, Ecktürmchen
und Schleppgauben ab. Im Erdgeschoss dominieren korbbogige Fensteröffnungen.
[[1902]] als erstes Haus einer Stiftsverbindung im „altdeutschen Bürgerhausstil“ durch den Architekten Gustav Schworezky errichtet. Die ursprüngliche
Sichtfachwerkfassade wurde nachträglich mit Schindeln verkleidet. Das
Gebäude wurde unter dem Druck der Nazis [[1937]] an den Württembergischen Evangelischen Schwesternverband verkauft, der es zum „Altenheim Wielandshöhe“ umfunktionierte. Von [[1995]] bis [[2016]] war es die [[Tagesklinik Wielandshöhe]] für ältere Psychiatriepatienten des [[Universitätsklinikum Tübingen (UKT)|Universitätsklinikum]]s.“ (2019) <ref>[https://www.tuebingen.de/verwaltung/uploads/vorderer_oesterberg_erhalt_satzung.pdf Erhaltungssatzung für das Gebiet Vorderer Österberg], 2019, Seite 33 (pdf)</ref>


Der Schwesternverband wollte nach 2016 das Haus an ein Unternehmen veräußern, das einen Abriss und Neubau plante. Dieser drohende Abriss konnte durch eine aus diesem Anlass eilig beschlossene städtische Erhaltungssatzung für den Vorderen Österberg verhindert werden. Zuvor war das Haus von Protestaktivisten besetzt worden. Es wurde dann ein anderer Käufer und Investor gefunden, der die vorhandene Bausubstanz sanieren und darin Wohnungen und Büros einbauen ließ.


Während des Umbaus 2020 wurde das gut erhaltene Fachwerk freigelegt. Es blieb - aus denkmalpflegerischer Sicht leider - nicht sichtbar, sondern verschwand unter Dämm-Material und weißem Putz.


==Literatur==  
 
*''Erinnerungsblätter zum 25jährigen Jübiläum der Tübinger Luginsländer.''  Stuttgart: Hofbuchdruckerei Chr. Scheufele, 1898
==Coworking-Space und Studierenden-WGs==
*''Denen, die uns vorangingen. Ein Buch der Erinnerung. Verbindung Luginsland, Tübingen.'' Schriftleitung: Walther Müller-Schöll. Mit Geleitwort von Walter Bachteler. Mit zahlr. Porträts. - Tübingen und Stuttgart: Selbstverlag des Vereins Alter Tübinger Luginsländer, 1963 - ASIN: B0028ZH7CE
Seit [[2021]] gibt es hier zwei Studierenden-WGs, eine Wohnung unter dem Dach und Coworking-Räume, unter dem Namen [[Condividi]].
<ref>[https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Gratis-Kaffee-und-Druckerpapier-fuer-alle-620021.html ''Gratis Kaffee und Druckerpapier für alle - So geht Coworking auf dem Österberg''], tagblatt.de, 19.2.2024 (€)</ref>
 
 
==Quellen==
<references/>




==Weblinks==  
==Weblinks==  
*[http://hausluginsland.org/ hausluginsland.org], neue Homepage, Startseite
*[https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Verbindungshaeuser-vor-dem-Abriss-geschuetzt-359862.html ''Verbindungshäuser vor dem Abriss geschützt''], tagblatt.de, 11.01.2018 (kostenpflichtig)  
*[http://hausluginsland.org/index.php/geschichte-des-vatl/ hausluginsland.org, Geschichte des VATL], ausführlich
*[https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Verbindungshaeuser-vor-dem-Abriss-geschuetzt-359862.html ''Verbindungshäuser vor dem Abriss geschützt'', tagblatt.de 11.01.2018] mit alten Fotos des Gebäudes im ursprünglichen Zustand
*[http://wikimapia.org/8406000/de/Verein-Alter-T%C3%BCbinger-Luginsl%C3%A4nder-Haus-Luginsland wikimapia.org: Verein Alter Tübinger Luginsländer (VATL) - Haus Luginsland] mit Luftbild des neuen Hauses
 




[[Kategorie:Studentenverbindung]] [[Kategorie:Verbindungshaus]] [[Kategorie:Schönblick/Winkelwiese]] [[Kategorie:Nordstadt]]
[[Kategorie:Gebäude]] [[Kategorie:Verbindungshaus]] [[Kategorie:Architektur]] [[Kategorie:Österberg]]

Aktuelle Version vom 23. Februar 2024, 00:24 Uhr

Das Gebäude nach dem Umbau, März 2022
Erstes Haus der Luginsländer (ca. 1902), Stauffenbergstraße 10, mit Sichtfachwerk
Haus der Luginsländer (Besitz 1902-37), alte Postkarte
Das Gebäude 2012 als Tagesklinik Wielandshöhe, mit Schindeln verkleidet


Das Haus in der Stauffenbergstraße 10 auf der Wielandshöhe (vorderer Österberg) beherbergt nach einer umfänglichen Renovierung seit 2021 Büros und Wohnungen.


Geschichte, Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gebäude wurde im Jahr 1902 von der Studentenverbindung Luginsland errichtet.

Es ist ein „stattliches, solitär stehendes, zwei- bis dreigeschossiges, ehemaliges Verbindungshaus. Über massiv gemauerter und verputzter Erdgeschosszone erheben sich Fachwerk-Obergeschosse, die heute [2019] mit Holzschindeln verkleidet sind. Nach oben schließt das Gebäude mit zwei Dachgeschossebenen unter einer reich gegliederten Dachlandschaft mit Zwerchhäusern, Ecktürmchen und Schleppgauben ab. Im Erdgeschoss dominieren korbbogige Fensteröffnungen. 1902 als erstes Haus einer Stiftsverbindung im „altdeutschen Bürgerhausstil“ durch den Architekten Gustav Schworezky errichtet. Die ursprüngliche Sichtfachwerkfassade wurde nachträglich mit Schindeln verkleidet. Das Gebäude wurde unter dem Druck der Nazis 1937 an den Württembergischen Evangelischen Schwesternverband verkauft, der es zum „Altenheim Wielandshöhe“ umfunktionierte. Von 1995 bis 2016 war es die Tagesklinik Wielandshöhe für ältere Psychiatriepatienten des Universitätsklinikums.“ (2019) [1]

Der Schwesternverband wollte nach 2016 das Haus an ein Unternehmen veräußern, das einen Abriss und Neubau plante. Dieser drohende Abriss konnte durch eine aus diesem Anlass eilig beschlossene städtische Erhaltungssatzung für den Vorderen Österberg verhindert werden. Zuvor war das Haus von Protestaktivisten besetzt worden. Es wurde dann ein anderer Käufer und Investor gefunden, der die vorhandene Bausubstanz sanieren und darin Wohnungen und Büros einbauen ließ.

Während des Umbaus 2020 wurde das gut erhaltene Fachwerk freigelegt. Es blieb - aus denkmalpflegerischer Sicht leider - nicht sichtbar, sondern verschwand unter Dämm-Material und weißem Putz.


Coworking-Space und Studierenden-WGs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 2021 gibt es hier zwei Studierenden-WGs, eine Wohnung unter dem Dach und Coworking-Räume, unter dem Namen Condividi. [2]


Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]