Kusterdingen
Kusterdingen ist östlich von Tübingen der nächst gelegene Nachbarort und zugleich der Name der in den 1970er Jahren im Zuge der Gemeindereform zusammengeschlossenen Härtengemeinden. Kusterdingen liegt im Landkreis Tübingen, oberhalb des Neckartals zwischen Tübingen und Reutlingen und besitzt eine Anschlussstelle an die B 28 sowie eine Anbindung an den Stadtverkehr Tübingen und Reutlingen über die RAB Regionalbus-Linie 7611/10.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde Kusterdingen besteht aus dem Ortsteil Kusterdingen (3618 Einwohner Stand:31. Dezember 2006) und den Ortschaften Immenhausen (675), Jettenburg (1111), Mähringen (1357) und Wankheim (1482). Die Ortschaften verfügen über einen eigenen Ortschaftsrat mit einem Ortsvorsteher als dessen Vorsitzenden.
Gemeindereform
In den 1970er Jahren wurde gegen den Willen Immenhausens, Mähringens und Wankheims der Zusammenschluss der Härtengemeinden erzwungen. Die bis dahin selbsständigen Gemeinden legten beim Staatsgerichtshof ohne Erfolg Einspruch ein. Jettenburg, das damals schon freiwillig mit Kusterdingen zusammenarbeitete, hatte nichts gegen den Zusammenschluss einzuwenden. Diese Zwangsverbindung war Grund für ein tiefes Misstrauen und Zerwürfniss der Bürger der Teilgemeinden gegenüber Kusterdingen, sodaß sich erst um die Jahrtausendwende das Verhältnis langsam normalisierte.
2008 feierte der Ortsteil Kusterdingen sein 900 jähriges Bestehen.
Jüdischer Friedhof
Kurz bevor die alte Verbindungsstraße von Kusterdingen nach Wankheim die B 28 unterquert gibt es einen sehenswerten jüdischen Friedhof.
Bilder bei FlickR zum Thema Kusterdingen: |
Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg
In der Nacht auf den 16. März 1944 hatten rund 100 britische Lancaster- und Halifax-Bomber in Luftangriffen 30 Sprengbomben und 400 Stabbrandbomben, außerdem zwei Luftminen von jeweils fast zwei Tonnen Gewicht über Kusterdingen abgeworfen. (Insgesamt ca 2.500 Tonnen Bombenlast)[1] Drei Menschen sind dabei ums Leben gekommen, 144 Gebäude wurden zerstört, davon 93 Wohnhäuser grösstenteils im Gebiet "Kaire". Glücklicherweise gingen etwa 80% der Bomben auf die Felder vor dem Kusterdinger Ortseingang nieder. Das Ziel der insgesamt über 860 britischen Bomber war eigentlich Stuttgart gewesen.[2] Wegen der schlechten Sicht und einigen vor Stuttgart abgeworfenen Bomben, an deren Feuer sich die nachfolgenden Flieger orientierten, wurden damals aber neben anderen Orten weit um Stuttgart herum auch Kusterdingen, Wankheim, und Tübingen getroffen. Neben den Bomben wurden auch Flugblätter und gefälschte Lebensmittelkarten abgeworfen.[3]
1965 wurden beim Bau der August-Lämmle-Schule 60 Bomben-Blindgänger aufgefunden.
2009 wurden auf dem Gelände vor der Ortseinfahrt beim Bau eines Kreisverkehrs insgesamt sieben Bomben, die seit dem Luftangriff auf Kusterdingen im Zweiten Weltkrieg im Boden lagen, von den Baumaschinen aufgedeckt und mussten vom Kampfmittelbeseitigungsdienst entschärft und geborgen werden. [4]
DSL-Verfügbarkeit
Quellen
Bildergalerie
Lagekarte zwischen Reutlingen und Tübingen
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Weblinks
- Offizielle Webpräsenz der Gemeinde Kusterdingen
- Oberamtsbeschreibung von Kusterdingen (1867) bei Wikisource.org
- August-Lämmle-Schule
- Evangelische Kirchengemeinde
- Gemeindebücherei
- Angebote der Volkshochschule in Kusterdingen
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Kusterdingen“
- Wikipedia über die Kusterdinger Marienkirche
- Kusterdinger Linksammlung bei Marktplatz.de
Presseberichte
- Abitur in Kusterdingen in General-Anzeiger (18.06.2010)
Vereine und Initiativen im Ortsteil Kusterdingen
- CVJM
- Filmfreunde
- Kindergruppe
- Motorradfreunde
- Musikverein
- Obst- und Gartenbauverein
- Schwäbischer Albverein
- SPD-Ortsverein
- Tennisclub
- Turn- und Sportverein
- Link-Text
Die Städte Tübingen, Mössingen, Stadt Rottenburg a. N. und die Gemeinden Ammerbuch, Bodelshausen, Dettenhausen, Dußlingen, Gomaringen, Hirrlingen, Kirchentellinsfurt, Kusterdingen, Nehren, Neustetten, Ofterdingen und Starzach bilden den Landkreis Tübingen. |