K.St.V. Alamannia Tübingen

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KStV Alamannia
Haus Alamannia Tuebingen.jpg
Studentenverbindung Vereinigung
AdresseBiesingerstraße 15
72070 Tübingen
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Die Katholische Studentenverbindung Alamannia wurde 1871 gegründet, ein Jahr später gab sie sich diesen Namen.

Haus von Südosten
Alamannen-Haus, Biesingerstraße
Couleurkarte
Alamannia: 50. Stiftungsfest 4.-7. August 1922

Das 1904 erbaute Haus der Alamannen in der Biesingerstraße 15 liegt am Schlossberg-Hang, mit einzigartigem Blick auf den Neckar und die Südstadt. Das Haus hat 6 Zimmer im Obergeschoss und 3 Zimmer im Untergeschoss, zum Teil voll möbliert, die an männliche Studenten vermietet werden.

Haus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem bisher das Verbindungsleben in den örtlichen Gasthäusern, zuletzt der Marquardtei, stattgefunden hatte und die Mitgliederzahlen ständig gestiegen waren, beschloss man 1902 den Bau des eigenen Hauses an der Biesingerstraße. 1904 wurde es fertiggestellt, den Entwurf lieferte der Stuttgarter Bauinspektor Joseph Bayer, ausführender Architekt war der Tübinger Hans A. Schilling. Der neuromantische Burgenstil entsprach einem in der Studentenschaft verbreiteten Lebensgefühl, das als Reaktion gegen die materialistisch-realistische Welt der Jahrhundertwende stand und an die idealistische Kultur um 1800 anzuknüpfen suchte. Dem romantischen Stil der Außenfassade entsprach die Gestaltung im Inneren. Neben der Ausstattung der Räume trugen dazu auch die durch Glasmalereien bunt gestalteten Fenster bei. Nachdem sie im oder nach dem Krieg durch farblose Fenster ersetzt worden waren, konnten sie in jüngerer Zeit weitgehend original wiederhergestellt werden; die aufwändigeren Teile waren aufbewahrt worden. Die Verbindung löste sich 1936 unter dem Druck des Regimes auf und verlor ihr Haus. Anders als manche andere Verbindungshäuser wurde es nicht von einer NS-Parteiorganisation genutzt. Nach dem 2. Weltkrieg waren hier jahrelang Flüchtlinge untergebracht, bis die wieder gegründete K.St.V. 1956 das Gebäude zurückerwerben konnte. Viele Holzeinrichtungsgegenstände (außer der große geschnitzte Stuhl und ein "Bierbock") waren verheizt worden.

Im Lauf der Zeit wurden immer wieder Renovierungs- und innere Umgestaltungsarbeiten notwendig, bei denen vor allem die Zahl der Studentenzimmer erhöht werden konnte. 1975 entstand das "Burgstüble", ein gemütlicher Aufenthaltsraum in Kombination mit einer Bar. Beim Kneipsaal, der in den 50er Jahren im damaligen "Nierentisch-Stil" umgebaut worden war, gelang 1984 eine weitere Umgestaltung, die ihn dem ursprünglichen Zustand wieder anglich. Die Hausmeisterwohnung im Untergeschoss wurde aufgegeben und anderweitig genutzt. Im Jahr 2000 und 2007 folgten weitere aufwändige Renovierungen, einschließlich Internet- und Telefonanschlüsse für die einzelnen Zimmer des Wohnheims.[1][2]

Die "Alamannenburg" bildet aufgrund ihrer Lage einen weithin sichtbaren städtebaulichen Blickpunkt und bietet zugleich einen herrlichen Ausblick auf Schloss Hohentübingen und das weite Neckartal. Sie gilt als eines der schönsten Verbindungshäuser Tübingens.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zu den bekanntesten Mitgliedern zählten oder zählen:

  • Lorenz Bock, Staatspräsident von Württemberg-Hohenzollern
  • Heiner Geißler, von 1982 bis 1985 Bundesminister für Jugend, Familie und Gesundheit und von 1977 bis 1989 Generalsekretär der CDU
  • Max Gögler, Regierungspräsident a. D.
  • Kurt Georg Kiesinger, von 1958 bis 1966 Ministerpräsident von Baden-Württemberg, von 1966 bis 1969 dritter Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland und von 1967 bis 1971 Bundesvorsitzender der CDU
  • Wilhelm Marx, Zentrumspolitiker, Reichskanzler 1923–1924
  • Gebhard Müller, Ministerpräsident Baden-Württembergs und Präsident des Bundesverfassungsgerichts
  • Joannes Baptista Sproll, Bischof des Bistums Rottenburg und Gegner des NS-Regimes
  • Dieter Stolte, Journalist, ehemaliger Intendant des ZDF sowie Herausgeber der 'Welt' und der 'Berliner Morgenpost'

Weitere Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kleine Burgen, grosse Villen: Tübinger Verbindungshäuser im Porträt. - Hrsg.: Wilhelm G. Neusel für den ArbeitsKreis Tübinger Verbindungen (AKTV). - 1. Aufl. - Tübingen: Selbstverl. des AKTV, 2009, Seite 27 ff.
  2. Besichtigungen des Hauses

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]