Wielandshöhe

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„Blick von der Sennerei auf Tübingen“, Fotografie von Paul Sinner 1875. Die Blickrichtung entspricht jener von der Wielandshöhe. Aufnahme wohl mit einem Fernobjektiv, das Entferntes etwas "heranholt". Die Gebäude vorn unten sind die Vorgänger der Häuser Franconia, Stuttgardia, Borussia.
Aussicht etwas südlich unterhalb der Wielandshöhe, kolorierter Stahlstich um 1850
Tagesklinik auf der Wielandshöhe
Früheres Verbindungshaus Luginsland (1902-37) auf einer alten Postkarte (heute Tagesklinik Wielandshöhe)
Zugang zu dem Park auf einer alten Postkarte, hier Blick zur Ammertalseite

Die Wielandshöhe ist eine kleine Grünanlage mit einem Aussichtsplatz auf einer Terrasse oder Hochfläche am westlichen Österberg. In direkter Nähe befinden sich u.a. das Haus des Corps Rhenania und die Tagesklinik Wielandshöhe. Westlich des Rhenanenhauses liegt der Aussichtspunkt (386,4 m), von dem man einen schönen Blick ins Neckartal hat, der heute allerdings durch Bäume eingeengt ist. Durch Bäume hindurch schaut man in der laublosen Jahreszeit auch ins Ammertal.

Sie hat ihren Namen von dem Dichter der Zeit der Aufklärung Christoph Martin Wieland [1], der 1750 bis 1752 in Tübingen Jura studierte und als Stipendiat im damaligen Hochmannianum in der Pfleghofstraße wohnte (dortige Erinnerungstafel).

An der Stelle der heutigen Wielandshöhe stand früher ein Gartenhäuschen, in dem Wieland gedichtet haben soll. Das ungeliebte Jurastudium brach er 1752 schließlich ab, um sich ganz der Literatur zu widmen. Das Häuschen kam um 1870 in Besitz der Stadt, die es alsbald abbrechen ließ, um dort den kleinen Park anzulegen, der dann Wielandshöhe genannt wurde. [1] [2]


Nach Wieland sollten früher auch zwei Straßen benannt werden, die aber beide nicht gebaut wurden: im Bereich des heutigen Anlagenparks (s. Stadtplan 1876) und auf dem vorderen Österberg (s. Stadtpläne 1903 und 1927).

Wielandhäuschen auf dem Österberg („La Maison de Wieland“), Holzstich um 1865
Wielandhäuschen in Tübingen nach einem Original von Ernst Eberhardt, Ende der 1860er Jahre. Das Haus ist (wohl mit Absicht) deutlich zu groß gemalt. Die Lage ist überhöht dargestellt.

Quellen

  1. Das Wielandhäuschen, Tübinger Blätter 1906, S. 4 - auf S. 5 ist ein romantisches Gemälde des Häuschens von 1867 wiedergegeben, mit Blick zur Stadt und ins Tal (von E. Eberhardt) - siehe auch unten
  2. Eifert, Klüpfel: Geschichte und Beschreibung der Stadt und Universität Tübingen, Band 1, Tübingen 1848, Kap. Wegweiser durch Stadt und Umgegend, S. 248