Friedrich Silcher: Unterschied zwischen den Versionen
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Er wirkte ab [[1817]] als Musikdirektor an der Eberhard-Karls-[[Universität]] Tübingen bis zu seinem Tode im Jahr 1860. Er war verheiratet mit Luise Rosine Enßlin (* [[6. September]] [[1804]] in Tübingen, † [[17. Juni]] [[1871]] ebenda). Aus der Ehe gingen zwei Töchter und ein Sohn hervor. | Er wirkte ab [[1817]] als Musikdirektor an der Eberhard-Karls-[[Universität]] Tübingen bis zu seinem Tode im Jahr 1860. Er war verheiratet mit Luise Rosine Enßlin (* [[6. September]] [[1804]] in Tübingen, † [[17. Juni]] [[1871]] ebenda). Aus der Ehe gingen zwei Töchter und ein Sohn hervor. | ||
Silcher schuf mehrere hundert Werke der Kirchen-, Jugend- und Hausmusik und wurde auch als Sammler und Herausgeber deutscher und ausländischer Volkslieder berühmt. Viele seiner eigenen Liedkompositionen und Bearbeitungen sind volkstümlich geworden, z.B. ''Alle Jahre wieder'', ''Am Brunnen vor dem Tore'' , ''Ännchen von Tharau'', ''In einem kühlen Grunde'', ''Lorelei'' auf das Gedicht von Heine, ''Muss i denn zum Städtele hinaus'', ''Wenn alle Brünnlein fließen''. <br> | Silcher schuf mehrere hundert Werke der Kirchen-, Jugend- und Hausmusik und wurde auch als Sammler und Herausgeber deutscher und ausländischer Volkslieder berühmt. Viele seiner eigenen Liedkompositionen und Bearbeitungen sind volkstümlich geworden, z.B. ''Alle Jahre wieder'', ''Am Brunnen vor dem Tore'', ''Ännchen von Tharau'', ''In einem kühlen Grunde'', ''Lorelei'' (auf das Gedicht von Heine), ''Muss i denn zum Städtele hinaus'', ''Wenn alle Brünnlein fließen''. <br> | ||
''Der gute Kamerad'' gehört noch heute zum Liedgut des Militärs in Deutschland und anderen Ländern. (Es | ''Der gute Kamerad'' gehört noch heute zum Liedgut im Trauerzeremoniell des Militärs in Deutschland und anderen Ländern. (Es hat leider, bezogen auf bestimmte Zeiten, auch eine Missbrauchsgeschichte.) Silcher komponierte die bekannte Melodie nach einer Schweizer Volksweise 1825 auf ein Gedicht von [[Ludwig Uhland]] von 1809. | ||
Mit der Gründung der "Akademischen Liedertafel" und des "Oratorienvereins" | Er förderte besonders das Chorwesen. Mit der Gründung der "Akademischen Liedertafel" und des ""Oratorienvereins" schloss er sich der süddeutschen Sängerbewegung an, die 1848 zur Gründung des Schwäbischen Sängerbundes führte. | ||
==Denkmal, Benennungen== | ==Denkmal, Benennungen== | ||
1874 wurde ihm in Tübingen erstmals ein Denkmal in Form eines Obelisken mit einem Protraitrelief errichtet, das in einer | 1874 wurde ihm in Tübingen erstmals ein Denkmal in Form eines Obelisken mit einem Protraitrelief errichtet, das in einer Grünanlage, dem sogenannten Silcherwäldchen hinter der Neuen Aula stand. Als die Neue Aula nach Nordwesten erweitert wurde, bekam das Denkmal 1928 einen neuen Platz im kleinen Wald auf der [[Neckarinsel]]. Mit dem Bau des neuen Denkmals wurde es entfernt. Es ist nicht erhalten. - Das heutige, monumentale [[Silcherdenkmal]] mit einem runden Platz am Ende der [[Platanenallee]] (siehe Abb.) entstand 1939-1941 und ist ein typisches Beispiel dieser Zeit. Seit 1995 wird es auf einer Tafel erläutert. | ||
Seinen Namen tragen vor Ort die [[Silcherstraße]] bei der [[Neue Aula|Neuen Aula]], die Alte und Neue [[Silcherschule]] und der Silcherbund. | Seinen Namen tragen vor Ort die [[Silcherstraße]] bei der [[Neue Aula|Neuen Aula]], die Alte und Neue [[Silcherschule]] und der Chor Silcherbund. | ||
Version vom 9. September 2010, 20:37 Uhr
Philipp Friedrich Silcher (auch: Friederich, * 27. Juni 1789 in Weinstadt-Schnait im Remstal; † 26. August 1860 in Tübingen) war ein deutscher Komponist der Romantik, der heute hauptsächlich durch seine Lieder bekannt ist. Daneben komponierte er aber auch Motetten, Kammermusik und zwei Ouverturen für großes Orchester.
Er wirkte ab 1817 als Musikdirektor an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen bis zu seinem Tode im Jahr 1860. Er war verheiratet mit Luise Rosine Enßlin (* 6. September 1804 in Tübingen, † 17. Juni 1871 ebenda). Aus der Ehe gingen zwei Töchter und ein Sohn hervor.
Silcher schuf mehrere hundert Werke der Kirchen-, Jugend- und Hausmusik und wurde auch als Sammler und Herausgeber deutscher und ausländischer Volkslieder berühmt. Viele seiner eigenen Liedkompositionen und Bearbeitungen sind volkstümlich geworden, z.B. Alle Jahre wieder, Am Brunnen vor dem Tore, Ännchen von Tharau, In einem kühlen Grunde, Lorelei (auf das Gedicht von Heine), Muss i denn zum Städtele hinaus, Wenn alle Brünnlein fließen.
Der gute Kamerad gehört noch heute zum Liedgut im Trauerzeremoniell des Militärs in Deutschland und anderen Ländern. (Es hat leider, bezogen auf bestimmte Zeiten, auch eine Missbrauchsgeschichte.) Silcher komponierte die bekannte Melodie nach einer Schweizer Volksweise 1825 auf ein Gedicht von Ludwig Uhland von 1809.
Er förderte besonders das Chorwesen. Mit der Gründung der "Akademischen Liedertafel" und des ""Oratorienvereins" schloss er sich der süddeutschen Sängerbewegung an, die 1848 zur Gründung des Schwäbischen Sängerbundes führte.
Denkmal, Benennungen
1874 wurde ihm in Tübingen erstmals ein Denkmal in Form eines Obelisken mit einem Protraitrelief errichtet, das in einer Grünanlage, dem sogenannten Silcherwäldchen hinter der Neuen Aula stand. Als die Neue Aula nach Nordwesten erweitert wurde, bekam das Denkmal 1928 einen neuen Platz im kleinen Wald auf der Neckarinsel. Mit dem Bau des neuen Denkmals wurde es entfernt. Es ist nicht erhalten. - Das heutige, monumentale Silcherdenkmal mit einem runden Platz am Ende der Platanenallee (siehe Abb.) entstand 1939-1941 und ist ein typisches Beispiel dieser Zeit. Seit 1995 wird es auf einer Tafel erläutert.
Seinen Namen tragen vor Ort die Silcherstraße bei der Neuen Aula, die Alte und Neue Silcherschule und der Chor Silcherbund.
Ferner: Ihm wurde die Rebsorte Silcher gewidmet.
Zum 150. Todesjahr 2010
- tagblatt.de: Zur Gedenkfeier an Silchers Grab Aug. 2010
- vdkc.de: Volkslieder von Silcher in neuem Gewand, Chorkonzert Leipzig Mai 2010
