Landsmannschaft Ghibellinia Tübingen: Unterschied zwischen den Versionen
(Clemens & Decker) |
EMPTy (Diskussion | Beiträge) (Einfügen einer Kopie eines auf Wikipedia zum Löschen vorgeschlagenen Artikelteils) |
||
Zeile 14: | Zeile 14: | ||
1894 wurde der Bau eines eigenen [[Verbindungshäuser|Verbindungshauses]] am Fuße des [[Österberg]]s beschlossen, welches [[1896]] eingeweiht wurde. In seiner Gestaltung mit Klinkerfarbwechsel, Türmchen, Erkern ähnelte es den Häusern in der benachbarten [[Olgastraße]] - es wurde wie diese von der Firma [[Clemens & Decker]] gebaut. Bereits [[1912|1912]]-[[1914|14]] wurde es umfassend vom Tübinger Architekten [[Martin Elsässer|Martin Elsaesser]] umgebaut und vergrößert. Dabei veränderte das Haus sein Aussehen vollständig im damaligen Stil einfacherer Formen und "zurückhaltend-gediegener Noblesse". Nach zahlreichen Renovierungen und Sanierungen, zuletzt 2000, bildet es bis heute, nach mehr als 100 Jahren, den Mittelpunkt des Verbindungslebens der Ghibellinia. | 1894 wurde der Bau eines eigenen [[Verbindungshäuser|Verbindungshauses]] am Fuße des [[Österberg]]s beschlossen, welches [[1896]] eingeweiht wurde. In seiner Gestaltung mit Klinkerfarbwechsel, Türmchen, Erkern ähnelte es den Häusern in der benachbarten [[Olgastraße]] - es wurde wie diese von der Firma [[Clemens & Decker]] gebaut. Bereits [[1912|1912]]-[[1914|14]] wurde es umfassend vom Tübinger Architekten [[Martin Elsässer|Martin Elsaesser]] umgebaut und vergrößert. Dabei veränderte das Haus sein Aussehen vollständig im damaligen Stil einfacherer Formen und "zurückhaltend-gediegener Noblesse". Nach zahlreichen Renovierungen und Sanierungen, zuletzt 2000, bildet es bis heute, nach mehr als 100 Jahren, den Mittelpunkt des Verbindungslebens der Ghibellinia. | ||
== Anfänge und Gründung der Landsmannschaft Ghibellinia == | |||
Die Anfänge der [[Landsmannschaft (Studentenverbindung)|Landsmannschaft]] Ghibellinia liegen in den Jahren 1840 bis 1845. In dieser Zeit schlossen sich Mitglieder der aufgelösten Alemannia mit der Cameralista zusammen. Die Alemannen waren schon damals eine Verbindung mit Bier- und Paukkomment, die Cameralista dagegen ein vermutlich von der progressistischen Walhalla abgesprungenes, wissenschaftliches [[Kränzchen]]. Diese schloss sich am 22. Februar 1845 unter dem Namen Waiblingia zusammen. Der Name Waiblingia soll an das einzige schwäbische Kaisergeschlecht, die [[Staufer]], erinnern. Wahlspruch war der mittelalterliche Kampfruf: “Hie Welf, Hie Waibling”. Guelfen und Ghibellinen waren die großen vorderitalienischen Parteien, die im Kampf von Otto IV. und des Staufers Friedrich II. (Waiblinger genannt) um die Kaiserkrone entstanden. Wobei die Guelfen Anhänger der Kirche wurden und die Ghibellinen auf der Seite des Kaisers blieben. | |||
1847 wurde der Name Waiblingia dann in Ghibellinia umgewandelt, wobei die Bezeichnung “Waiblinger” bis heute im mündlichen Gebrauch ist. Als [[Waffenspruch]] wurde dann die staufische [[Wahlspruch|Losung]] “Amor Bonorum, Terror malorum” angenommen. Auch die Farben, nämlich das Schwarz und Gold der staufischen Herzöge übernahm man aus diesem Ideenbereich und fügte als Ergänzung zum üblichen dreifarbigen Band noch das schwäbische Grün hinzu. Später wurde dann der Wahlspruch “Freundschaft, Ehre, Vaterland” übernommen. | |||
Die politischen Ereignisse des Jahres 1848 teilten die Aktivitas in ein politisches und ein waffenstudentisches Lager. Hierbei konnte sich das letztere durchsetzen. Dies führte zu einer Austrittswelle und führte 1861 zur ersten Vertagung. | |||
1866/67 konnte man Dank Göller I und II die Ghibellinia mit 16 Mitgliedern wieder aufmachen. | |||
== Gründung des „Coburger Landsmannschafter Convent“ und des „Goldenen Kartell“ == | |||
Durch den Krieg [[Preußen]] – Österreich 1866 entstand eine Nord-Süd Spannung, die sich auch auf die Verbindungen ausdehnte. Um diese Spannungen zu überwinden versuchte Ghibellinia Tübingen auf Anregungen von [[Eugen Gantter]] (Ghibellinia Tübingen et Teutonia Bonn) und Rittler (Teutonia Halle, war Verkehrsgast in Tübingen) freundschaftliche Beziehungen zu nördlich gelegenen Bünden aufzunehmen. Erster Kontakt entstand mit der Landsmannschaft Verdensia Göttingen. Zeitgleich wurden auch Briefe an Teutonia Halle und Teutonia Bonn versandt. | |||
== | Am 1. März 1868 trafen sich dann in [[Kassel]] Vertreter von Ghibellinia Tübingen, Verdensia Göttingen, Teutonia Bonn, Teutonia Halle und Makaria Würzburg zu Vorbesprechungen, so dass am 2. Juni (Pfingsten) in Zwingenberg von den genannten Bünden ein Verband mit dem Namen [[Allgemeiner Landsmannschafts-Convent]] gegründet werden konnte. Nachdem der Verband jährlich in den verschiedenen Orten der Bünde tagte, wird ab 1873 [[Coburg]] ständiger Tagungsort und nimmt deshalb den Namen [[Deutsche Landsmannschaft#Allgemeiner Landsmannschafts-Convent|Coburger Landsmannschafter Convent]] an. | ||
< | |||
Im Jahre 1876 zählte dieser Verband bereits 15 Landsmannschaften. Innerhalb dieses Verbandes schloss sich Ghibellinia, [[Landsmannschaft Pomerania Halle-Aachen|Pomerania]], Budissa und Makaria zum [[Goldenes Kartell|Goldenen Kartell]] zusammen. Die bewegte Geschichte des Coburger Conventes ist eng mit dem Werdegang der Ghibellinia verbunden, wobei zu erwähnen ist, dass von den fünf Gründungslandsmannschaften Ghibellinia die einzige ist, die niemals das landsmannschaftliche Prinzip aufgegeben hat. | |||
== Bau eines eigenen Verbindungshauses == | |||
[[Bild:GhibelliniaHaus01.jpg|thumb|Das Haus der Landsmannschaft Ghibellinia zu Tübingen]] | |||
1894 wurde der Bau eines eigenen [[Verbindungshaus|Verbindungshauses]] am Fuße des [[Österberg]] beschlossen, welches 1912 vergrößert wurde. Nach zahlreichen Renovierungen und Sanierungen stellt es bis heute, nach mehr als 100 Jahren, den Mittelpunkt des Verbindungslebens der Ghibellinia dar. | |||
== Gründung der „Deutschen Landsmannschaft“ DL == | |||
Interne Verbandsschwierigkeiten führten im Jahre 1898 zu einer großen Austrittswelle aus dem ''Coburger Landsmannschafter Convent''. Auch Ghibellinia tritt aus dem Verband aus. Mit anderen Landsmannschaften gründet man den [[Arnstädter Landsmannschafter-Convent]]. In diesem A.L.C. bestand das [[Goldenes Kartell|Goldkartell]] aus Ghibellinia Tübingen, Pomerania Halle und [[Landsmannschaft Preußen Berlin#Geschichte der Landsmannschaft Palaio-Silesia|Palaio-Silesia]] Berlin, welche seitdem bis zum heutigen Tage ein sehr enges freundschaftliches Band verbindet. Beide Verbände existieren bis 1906 nebeneinander. Durch die Vermittlung von Eugen Gantter (der als Ghibelline den Austritt aus dem Coburger L.C. nicht mitmachte) werden jedoch dann beide Verbände wieder zusammengefasst. Der Verband nimmt nun den Namen [[Deutsche Landsmannschaft]] (DL) an. | |||
Der [[Erster Weltkrieg|Erste Weltkrieg]], an dem fast alle Waiblinger teilnahmen, bringt das Leben auf dem Haus zum Stillstand. Im [[Sommersemester]] 1918 wird das Aktivenleben wieder aufgenommen, 37 Ghibellinen sind dem Krieg zum Opfer gefallen. Im Jahre 1919 vereinigen sich die Tübinger Korporationen unter der Führung Ghibellinias zu Studentenbataillone, welche maßgeblich an der Niederschlagung des Spartakusaufstandes in [[Stuttgart]] und [[München]] beteiligt waren. Aus dieser Zeit stammt auch noch die Waffenkammer auf dem Ghibellinenhaus, wo die Waffen des Bataillons eingelagert waren. | |||
== Verbot der Ghibellinia während des Dritten Reichs == | |||
Die DL erfreut sich in den folgenden Jahren eines sehr großen Zulaufes und besteht weiter bis zur Zeit des Nationalsozialismus. In dieser schwierigen Zeit wird der Verband aufgelöst und verboten. Die Studenten sollen in einem zentralen [[Nationalsozialismus|NS]]-Verband ihre Heimat finden. Viele Verbindungen der DL machen diesen Schritt nicht mit und vertagen sich. Unter dem totalitären Anspruch des [[Hitler]]-Regimes war auch Ghibellinia 1935 zur Suspension gezwungen. Ein Teil der Mitglieder schloss sich mit [[Normannia Tübingen]] zur ''Kameradschaft Langemark'' zusammen, welche im Untergrund weiter existierte. | |||
Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] dachte zunächst niemand an studentische Traditionen. 1949 kam es dann zur Neugründung der Ghibellinia unter dem Tarnnamen ''Lustnauer Bund''. 1951 wurde aus der DL und dem VC der heute bestehende Coburger Convent (CC) gegründet, in dem Ghibellinia bis heute Mitglied ist. | |||
== Bekannte Mitglieder == | |||
* [[Ernst Heubach]] (1897–1978), Verwaltungsbeamter und Landrat | |||
* Otto Hornung (1870–1933), Landrat in [[Oberamt Brackenheim|Brackenheim]]<ref>Wolfram Angerbauer (Red.): ''Die Amtsvorsteher der Oberämter, Bezirksämter und Landratsämter in Baden-Württemberg 1810 bis 1972.'' Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden-Württemberg. Redaktion: Wolfram Angerbauer. Theiss, Stuttgart 1996, ISBN 3-8062-1213-9, S. 326.</ref> | |||
* [[Eugen Gantter]] (1848–1931), Journalist und Schriftsteller | |||
* [[Max Kappis]] (1881–1938), Mediziner und Ordinarius für Chirurgie in Würzburg | |||
* [[Georg Kükenthal]] (1864–1955), Theologe und Botaniker | |||
* [[Edmund Rau]] (1868–1953), Jurist und Staatspräsident von Württemberg | |||
* [[Hartmann Reim]] (* 1942), Archäologe und Konservator | |||
* [[Max Schlenker]] (1883–1967), Lobbyist | |||
* [[Wilhelm Stieglitz]] (1830–1907), Jurist und Beamter | |||
== Siehe auch == | |||
*''[[Liste aktiver Tübinger Verbindungen]]'' | |||
*''[[Liste der Mitgliedsverbindungen des CC]]'' | |||
== Literatur == | |||
* Martin Biastoch: ''Tübinger Studenten im Kaiserreich. Eine sozialgeschichtliche Untersuchung.'' Sigmaringen 1996 (Contubernium – Tübinger Beiträge zur Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte Bd. 44) ISBN 3-51508-022-8. | |||
* Reiner Haussherr: ''Die Zeit der Staufer.'' Württembergisches Landesmuseum, 1977, S. 753. | |||
* Heinz Kraus: ''Die Landsmannschaften und Turnerschaften des Coburger Convents.'' In: Historia Academia, 1978, S. 84. | |||
* Max Lindemann: ''Handbuch der Deutschen Landsmannschaft.'' 10. Aufl., Berlin 1925, S. 238–239. | |||
* Werner Kratsch: ''Das Verbindungswesen in Tübingen. Eine Dokumentation im Jahre des Universitätsjubiläums 1977.'' S. 44–45. | |||
* Wilfried Setzler: ''Die Universität Tübingen von 1477 bis 1977 in Bildern und Dokumenten.'' Attempto-Verlag, Tübingen 1977, S. 236. | |||
* Landsmannschaft Ghibellinia (Hrsg.): ''Festschrift zur Feier des 160-jährigen Bestehens der Landsmannschaft Ghibellinia im CC zu Tübingen 24. - 26. Juni 2005.'' Tübingen 2005: | |||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
Zeile 27: | Zeile 72: | ||
* [https://www.facebook.com/GhibelliniaDieWaiblinger facebook.com / Ghibellinia Die Waiblinger] | * [https://www.facebook.com/GhibelliniaDieWaiblinger facebook.com / Ghibellinia Die Waiblinger] | ||
== Quellen == | |||
<references/> | |||
[[Kategorie:Studentenverbindung]] [[Kategorie:Verbindungshaus]] [[Kategorie:Architektur]] [[Kategorie:Gartenstraße]] | |||
<!-- | |||
(Aktuell | Vorherige) 14:08, 14. Jun. 2013 Hans C. Schnier(Diskussion | Beiträge) . . (9.594 Bytes) (+38) . . (4 Versionen kommentarlos zurücksetzen | rückgängig) [gesichtet von Robsy1849] | |||
(Aktuell | Vorherige) 14:05, 14. Jun. 2013 Hans C. Schnier(Diskussion | Beiträge) . . (9.556 Bytes) (+468) . . (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 13:52, 14. Jun. 2013 Hans C. Schnier(Diskussion | Beiträge) . . (9.088 Bytes) (+350) . .(→Literatur: erg.) (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 13:32, 14. Jun. 2013 Hans C. Schnier(Diskussion | Beiträge) . . (8.738 Bytes) (+16) . .(→Literatur: erg.) (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 19:12, 13. Jun. 2013 93.195.111.143(Diskussion) . . (8.722 Bytes) (+2) . .(→Verbot der Ghibellinia während des Dritten Reichs) (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 17:42, 13. Jun. 2013 Proxy(Diskussion | Beiträge) . . (8.720 Bytes) (+180) . .(→Literatur: + 1) (rückgängig) [gesichtet von Proxy] | |||
(Aktuell | Vorherige) 16:55, 13. Jun. 2013 Proxy(Diskussion | Beiträge) . . (8.540 Bytes) (+33) . .(→Weblinks: + gnd) (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 13:23, 13. Jun. 2013 84.138.144.124(Diskussion) . . (8.507 Bytes) (-44) . . (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 16:45, 12. Jun. 2013 Q-ß(Diskussion | Beiträge) . . (8.551 Bytes) (-729) . .(→Bedeutung der Landsmannschaft Ghibellinia: Irrelevant) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 14:13, 12. Jun. 2013 Weissbier(Diskussion | Beiträge) . . (9.280 Bytes) (+492) . .(LA+) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 11:32, 26. Mai 2013 Hsingh(Diskussion | Beiträge) K . . (8.788 Bytes) (+13) . .(→Gründung des „Coburger Landsmannschafter Convent“ und des „Goldenen Kartell“: Landsmannschaft) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 19:20, 19. Apr. 2013 Göte(Diskussion | Beiträge) K . . (8.775 Bytes) (+38) . .(weltkrieg und rechtschreibung) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 20:06, 26. Feb. 2013 Kresspahl(Diskussion | Beiträge) K . . (8.737 Bytes) (-16) . .(HC: Entferne Kategorie:Gegründet in den 1840er Jahren; Ergänze Kategorie:Gegründet 1845) (rückgängig) [gesichtet von NowCommons-Sichtbot] | |||
(Aktuell | Vorherige) 16:32, 22. Feb. 2013 Zollernalb(Diskussion | Beiträge) K . . (8.753 Bytes) (+46) . .(HC: Ergänze Kategorie:Gegründet in den 1840er Jahren) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 22:06, 9. Sep. 2012 Hsingh(Diskussion | Beiträge) K . . (8.707 Bytes) (-5) . .(→Bau eines eigenen Verbindungshauses) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 22:05, 9. Sep. 2012 Hsingh(Diskussion | Beiträge) K . . (8.712 Bytes) (-4) . .(→Bau eines eigenen Verbindungshauses) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 22:05, 9. Sep. 2012 Hsingh(Diskussion | Beiträge) . . (8.716 Bytes) (+58) . .(→Bau eines eigenen Verbindungshauses) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 22:03, 9. Sep. 2012 Hsingh(Diskussion | Beiträge) . . (8.658 Bytes) (+71) . .(→Bekannte Mitglieder: +1) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 13:09, 8. Sep. 2012 Hsingh(Diskussion | Beiträge) K . . (8.587 Bytes) (0) . .(→Gründung der „Deutschen Landsmannschaft“ DL) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 13:09, 8. Sep. 2012 Hsingh(Diskussion | Beiträge) K . . (8.587 Bytes) (+21) . .(→Gründung der „Deutschen Landsmannschaft“ DL) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 13:07, 8. Sep. 2012 Hsingh(Diskussion | Beiträge) K . . (8.566 Bytes) (-97) . .(→Gründung der „Deutschen Landsmannschaft“ DL) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 13:45, 14. Jul. 2012 Johamar(Diskussion | Beiträge) K . . (8.663 Bytes) (-15) . .(→Gründung des „Coburger Landsmannschafter Convent“ und des „Goldenen Kartell“: Reparatur Wikilink) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 08:52, 26. Mär. 2012 Hsingh(Diskussion | Beiträge) . . (8.678 Bytes) (+104) . .(→Literatur: +1) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 07:03, 14. Mär. 2012 Sebbot(Diskussion | Beiträge) . . (8.574 Bytes) (+22) . .(Kategorie:Landsmannschaft umbenannt in Kategorie:Landsmannschaft (Studentenverbindung): Wikipedia:WikiProjekt Kategorien/Diskussionen/2012/März/6 - Vorherige Bearbeitung: 22.02.2012 17:35:51) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 17:35, 22. Feb. 2012 Hsingh(Diskussion | Beiträge) . . (8.552 Bytes) (+115) . .(→Literatur: +1) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 17:18, 23. Jan. 2012 Robsy1849(Diskussion | Beiträge) . . (8.437 Bytes) (+131) . .(ergänzt) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 15:42, 23. Jan. 2012 Robsy1849(Diskussion | Beiträge) . . (8.306 Bytes) (+59) . .(→Bekannte Mitglieder: +1) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 16:33, 19. Jan. 2012 Robsy1849(Diskussion | Beiträge) K . . (8.247 Bytes) (+1) . .(→Bekannte Mitglieder) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 16:31, 19. Jan. 2012 Robsy1849(Diskussion | Beiträge) . . (8.246 Bytes) (-7) . .(→Bekannte Mitglieder: korr) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 16:30, 19. Jan. 2012 Robsy1849(Diskussion | Beiträge) . . (8.253 Bytes) (+19) . .(→Bekannte Mitglieder: +1) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 14:59, 19. Jan. 2012 Robsy1849(Diskussion | Beiträge) . . (8.234 Bytes) (+22) . .(wf) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 18:04, 8. Dez. 2011 Hsingh(Diskussion | Beiträge) . . (8.212 Bytes) (+250) . .(+Bekannte Mitglieder) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 23:32, 24. Nov. 2011 Hsingh(Diskussion | Beiträge) K . . (7.962 Bytes) (-105) . .(→Weblinks: Dopplung entfernt) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 21:11, 17. Dez. 2009 TravenTorsvan(Diskussion | Beiträge) . . (8.067 Bytes) (+4) . .(BKL) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 00:22, 20. Mai 2009 Terbach(Diskussion | Beiträge) K . . (8.063 Bytes) (-48) . .(→Gründung des „Coburger Landsmannschafter Convent“ und des „Goldenen Kartell“: K.) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 00:21, 20. Mai 2009 Terbach(Diskussion | Beiträge) K . . (8.111 Bytes) (-43) . .(→Gründung des „Coburger Landsmannschafter Convent“ und des „Goldenen Kartell“: wikilink) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 14:57, 16. Apr. 2009 Terbach(Diskussion | Beiträge) K . . (8.154 Bytes) (0) . .(→Gründung der „Deutschen Landsmannschaft DL“: Korr.) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 14:56, 16. Apr. 2009 Terbach(Diskussion | Beiträge) K . . (8.154 Bytes) (+43) . .(→Gründung des „Coburger Landsmannschafter Convent“ und des „Goldenen Kartell“: wikilink) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 14:53, 16. Apr. 2009 Terbach(Diskussion | Beiträge) K . . (8.111 Bytes) (+38) . .(→Anfänge und Gründung der Landsmannschaft Ghibellinia: BKL entfernt) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 23:18, 2. Apr. 2009 Terbach(Diskussion | Beiträge) K . . (8.073 Bytes) (+20) . .(→Gründung der „Deutschen Landsmannschaft DL“: wikilink) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 23:18, 2. Apr. 2009 Terbach(Diskussion | Beiträge) K . . (8.053 Bytes) (+21) . .(→Gründung des „Coburger Landsmannschafter Convent“ und des „Goldenen Kartell“: wikilink) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 13:48, 2. Apr. 2009 Zollernalb(Diskussion | Beiträge) K . . (8.032 Bytes) (+64) . .(→Literatur) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 00:27, 27. Mär. 2009 Terbach(Diskussion | Beiträge) K . . (7.968 Bytes) (+4) . .(wikilink) (rückgängig) [automatisch gesichtet] | |||
(Aktuell | Vorherige) 13:58, 9. Mär. 2009 SaRa(Diskussion | Beiträge) K . . (7.964 Bytes) (-4) . .(→Anfänge und Gründung der Landsmannschaft Ghibellinia: Falsche Wikifizierung von Walhalla entfernt) (rückgängig) [gesichtet von Zollernalb] | |||
(Aktuell | Vorherige) 21:18, 8. Mär. 2009 Terbach(Diskussion | Beiträge) K . . (7.968 Bytes) (+181) . .(→Gründung der „Deutschen Landsmannschaft DL“: wikilinks) (rückgängig) [gesichtet von Zollernalb] | |||
(Aktuell | Vorherige) 21:14, 8. Mär. 2009 Terbach(Diskussion | Beiträge) K . . (7.787 Bytes) (+155) . .(→Gründung des „Coburger Landsmannschafter Convent“ und des „Goldenen Kartell“: wikilinks) (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 10:53, 1. Jun. 2008 Zollernalb(Diskussion | Beiträge) K . . (7.632 Bytes) (+79) . .(Einleitung, Kleinigkeiten, WP:NK) (rückgängig) [gesichtet von Zollernalb] | |||
(Aktuell | Vorherige) 10:46, 1. Jun. 2008 Zollernalb(Diskussion | Beiträge) K . . (7.553 Bytes) (-46) . .(Jahreszahlen entlinkt, Kleinigkeiten) (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 00:26, 14. Feb. 2008 Chatter(Diskussion | Beiträge) K . . (7.599 Bytes) (-4) . .(→Literatur: ISBN korrigiert) (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 14:39, 10. Feb. 2008 Radschläger(Diskussion | Beiträge) K . . (7.603 Bytes) (+22) . .(Kategorie:Tübingen nach Kategorie:Studentenverbindung (Tübingen) geändert (mit HotCat)) (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 15:24, 7. Feb. 2008 88.70.109.89(Diskussion) . . (7.581 Bytes) (+243) . . (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 00:57, 13. Sep. 2007 Rdb(Diskussion | Beiträge) K . . (7.338 Bytes) (-36) . .(Änderungen von 84.173.207.13 (Beiträge) rückgängig gemacht und letzte Version von Wasserseele wiederhergestellt) (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 00:54, 13. Sep. 2007 84.173.207.13(Diskussion) . . (7.374 Bytes) (-4) . . (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 00:53, 13. Sep. 2007 84.173.207.13(Diskussion) . . (7.378 Bytes) (+40) . . (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 01:19, 16. Mai 2007 Wasserseele(Diskussion | Beiträge) K . . (7.338 Bytes) (+1) . .(Typo) (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 08:29, 9. Jan. 2007 88.65.152.216(Diskussion) . . (7.337 Bytes) (0) . . (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 08:28, 9. Jan. 2007 88.65.152.216(Diskussion) . . (7.337 Bytes) (+1) . . (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 18:43, 22. Nov. 2006 Jörny(Diskussion | Beiträge) K . . (7.336 Bytes) (-10) . .(Revert auf Version von Zwobot wegen Vandalismus) (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 00:03, 22. Nov. 2006 195.93.60.3(Diskussion) . . (7.346 Bytes) (+10) . . (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 01:12, 3. Okt. 2006 Zwobot(Diskussion | Beiträge) K . . (7.336 Bytes) (+15) . .(Bot-unterstützte Begriffsklärung: NS; kosmetische Änderungen) (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 17:36, 28. Sep. 2006 Stijn Calle(Diskussion | Beiträge) K . . (7.321 Bytes) (-6) . .(→Gründung der "Deutschen Landsmannschaft DL") (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 13:31, 18. Sep. 2006 84.56.141.152(Diskussion) . . (7.327 Bytes) (+46) . . (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 16:20, 31. Aug. 2006 Vobbel(Diskussion | Beiträge) . . (7.281 Bytes) (+6) . .(→Gründung der "Deutschen Landsmannschaft DL") (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 19:37, 31. Jul. 2006 Ephraim33(Diskussion | Beiträge) . . (7.275 Bytes) (0) . .(typo) (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 17:24, 19. Jul. 2006 Pigmug(Diskussion | Beiträge) K . . (7.275 Bytes) (+44) . .(Anpassung der Kategorien an Verschiebung) (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 17:12, 19. Jul. 2006 Pigmug(Diskussion | Beiträge) K . . (7.231 Bytes) (0) . .(hat Ghibellinia Tübingen nach Landsmannschaft Ghibellinia Tübingen verschoben) (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 16:39, 19. Jul. 2006 Pigmug(Diskussion | Beiträge) K . . (7.231 Bytes) (+14) . .(→Gründung der "Deutschen Landsmannschaft DL": Korrektur Verweis Sommersemester) (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 22:56, 18. Jul. 2006 RainerB.(Diskussion | Beiträge) . . (7.217 Bytes) (+117) . .(Nur Verweise hinzugefügt) (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 12:05, 18. Jul. 2006 Pigmug(Diskussion | Beiträge) K . . (7.100 Bytes) (-28) . . (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 11:59, 18. Jul. 2006 Pigmug(Diskussion | Beiträge) K . . (7.128 Bytes) (+56) . .(Link+ Kat.) (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 00:37, 16. Jul. 2006 RobertLechner(Diskussion | Beiträge) K . . (7.072 Bytes) (+31) . .(→Weblinks: kat) (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 22:56, 14. Jul. 2006 Derdan(Diskussion | Beiträge) . . (7.041 Bytes) (+90) . .(→Anfänge und Gründung der Landsmannschaft Ghibellinia) (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 22:30, 14. Jul. 2006 85.181.115.241(Diskussion) . . (6.951 Bytes) (+179) . . (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 16:33, 13. Jul. 2006 84.160.134.98(Diskussion) . . (6.772 Bytes) (-1) . .(→Bedeutung der Landsmannschaft Ghibellinia) (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 22:44, 12. Jul. 2006 Raymond(Diskussion | Beiträge) . . (6.773 Bytes) (+6.493) . .(keine URV, siehe Disk.) (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 17:19, 3. Jul. 2006 Zinnmann(Diskussion | Beiträge) . . (280 Bytes) (-6.493) . .(URV) (rückgängig) | |||
(Aktuell | Vorherige) 17:14, 3. Jul. 2006 84.160.180.62(Diskussion) . . (6.773 Bytes) (+6.773) | |||
--> |
Version vom 15. Juni 2013, 19:38 Uhr
Die Landsmannschaft Ghibellinia Tübingen ist eine Studentenverbindung an der Universität Tübingen in der Gartenstraße 51.
Gründung und Name
Die Anfänge der Landsmannschaft Ghibellinia liegen in den Jahren 1840 bis 1845. In dieser Zeit schlossen sich Mitglieder der aufgelösten Alemannia mit der Cameralista zusammen. Die Alemannen waren schon damals eine Verbindung mit Bier- und Paukkomment, die Cameralista dagegen ein vermutlich von der progressistischen Walhalla abgesprungenes, wissenschaftliches "Kränzchen". Diese schloss sich am 22. Februar 1845 unter dem Namen Waiblingia zusammen. Der Name Waiblingia soll an das einstige schwäbische Kaisergeschlecht, die Staufer, erinnern. Wahlspruch war der mittelalterliche Kampfruf: “Hie Welf, Hie Waibling”. Guelfen und Ghibellinen waren die großen vorderitalienischen Parteien, die im Kampf von Otto IV. und des Staufers Friedrich II. (Waiblinger genannt) um die Kaiserkrone entstanden, wobei die Guelfen Anhänger der Kirche wurden und die Ghibellinen auf der Seite des Kaisers blieben.
1847 wurde der Name Waiblingia dann in Ghibellinia umgewandelt, wobei die Bezeichnung “Waiblinger” bis heute im mündlichen Gebrauch ist. Als Waffenspruch wurde dann die staufische Losung “Amor Bonorum, Terror malorum” angenommen. Auch die Farben, nämlich das Schwarz und Gold der staufischen Herzöge übernahm man aus diesem Ideenbereich und fügte als Ergänzung zum üblichen dreifarbigen Band noch das schwäbische Grün hinzu. Später wurde dann der Wahlspruch “Freundschaft, Ehre, Vaterland” übernommen. [1]
Haus
1894 wurde der Bau eines eigenen Verbindungshauses am Fuße des Österbergs beschlossen, welches 1896 eingeweiht wurde. In seiner Gestaltung mit Klinkerfarbwechsel, Türmchen, Erkern ähnelte es den Häusern in der benachbarten Olgastraße - es wurde wie diese von der Firma Clemens & Decker gebaut. Bereits 1912-14 wurde es umfassend vom Tübinger Architekten Martin Elsaesser umgebaut und vergrößert. Dabei veränderte das Haus sein Aussehen vollständig im damaligen Stil einfacherer Formen und "zurückhaltend-gediegener Noblesse". Nach zahlreichen Renovierungen und Sanierungen, zuletzt 2000, bildet es bis heute, nach mehr als 100 Jahren, den Mittelpunkt des Verbindungslebens der Ghibellinia.
Anfänge und Gründung der Landsmannschaft Ghibellinia
Die Anfänge der Landsmannschaft Ghibellinia liegen in den Jahren 1840 bis 1845. In dieser Zeit schlossen sich Mitglieder der aufgelösten Alemannia mit der Cameralista zusammen. Die Alemannen waren schon damals eine Verbindung mit Bier- und Paukkomment, die Cameralista dagegen ein vermutlich von der progressistischen Walhalla abgesprungenes, wissenschaftliches Kränzchen. Diese schloss sich am 22. Februar 1845 unter dem Namen Waiblingia zusammen. Der Name Waiblingia soll an das einzige schwäbische Kaisergeschlecht, die Staufer, erinnern. Wahlspruch war der mittelalterliche Kampfruf: “Hie Welf, Hie Waibling”. Guelfen und Ghibellinen waren die großen vorderitalienischen Parteien, die im Kampf von Otto IV. und des Staufers Friedrich II. (Waiblinger genannt) um die Kaiserkrone entstanden. Wobei die Guelfen Anhänger der Kirche wurden und die Ghibellinen auf der Seite des Kaisers blieben.
1847 wurde der Name Waiblingia dann in Ghibellinia umgewandelt, wobei die Bezeichnung “Waiblinger” bis heute im mündlichen Gebrauch ist. Als Waffenspruch wurde dann die staufische Losung “Amor Bonorum, Terror malorum” angenommen. Auch die Farben, nämlich das Schwarz und Gold der staufischen Herzöge übernahm man aus diesem Ideenbereich und fügte als Ergänzung zum üblichen dreifarbigen Band noch das schwäbische Grün hinzu. Später wurde dann der Wahlspruch “Freundschaft, Ehre, Vaterland” übernommen.
Die politischen Ereignisse des Jahres 1848 teilten die Aktivitas in ein politisches und ein waffenstudentisches Lager. Hierbei konnte sich das letztere durchsetzen. Dies führte zu einer Austrittswelle und führte 1861 zur ersten Vertagung.
1866/67 konnte man Dank Göller I und II die Ghibellinia mit 16 Mitgliedern wieder aufmachen.
Gründung des „Coburger Landsmannschafter Convent“ und des „Goldenen Kartell“
Durch den Krieg Preußen – Österreich 1866 entstand eine Nord-Süd Spannung, die sich auch auf die Verbindungen ausdehnte. Um diese Spannungen zu überwinden versuchte Ghibellinia Tübingen auf Anregungen von Eugen Gantter (Ghibellinia Tübingen et Teutonia Bonn) und Rittler (Teutonia Halle, war Verkehrsgast in Tübingen) freundschaftliche Beziehungen zu nördlich gelegenen Bünden aufzunehmen. Erster Kontakt entstand mit der Landsmannschaft Verdensia Göttingen. Zeitgleich wurden auch Briefe an Teutonia Halle und Teutonia Bonn versandt.
Am 1. März 1868 trafen sich dann in Kassel Vertreter von Ghibellinia Tübingen, Verdensia Göttingen, Teutonia Bonn, Teutonia Halle und Makaria Würzburg zu Vorbesprechungen, so dass am 2. Juni (Pfingsten) in Zwingenberg von den genannten Bünden ein Verband mit dem Namen Allgemeiner Landsmannschafts-Convent gegründet werden konnte. Nachdem der Verband jährlich in den verschiedenen Orten der Bünde tagte, wird ab 1873 Coburg ständiger Tagungsort und nimmt deshalb den Namen Coburger Landsmannschafter Convent an.
Im Jahre 1876 zählte dieser Verband bereits 15 Landsmannschaften. Innerhalb dieses Verbandes schloss sich Ghibellinia, Pomerania, Budissa und Makaria zum Goldenen Kartell zusammen. Die bewegte Geschichte des Coburger Conventes ist eng mit dem Werdegang der Ghibellinia verbunden, wobei zu erwähnen ist, dass von den fünf Gründungslandsmannschaften Ghibellinia die einzige ist, die niemals das landsmannschaftliche Prinzip aufgegeben hat.
Bau eines eigenen Verbindungshauses
1894 wurde der Bau eines eigenen Verbindungshauses am Fuße des Österberg beschlossen, welches 1912 vergrößert wurde. Nach zahlreichen Renovierungen und Sanierungen stellt es bis heute, nach mehr als 100 Jahren, den Mittelpunkt des Verbindungslebens der Ghibellinia dar.
Gründung der „Deutschen Landsmannschaft“ DL
Interne Verbandsschwierigkeiten führten im Jahre 1898 zu einer großen Austrittswelle aus dem Coburger Landsmannschafter Convent. Auch Ghibellinia tritt aus dem Verband aus. Mit anderen Landsmannschaften gründet man den Arnstädter Landsmannschafter-Convent. In diesem A.L.C. bestand das Goldkartell aus Ghibellinia Tübingen, Pomerania Halle und Palaio-Silesia Berlin, welche seitdem bis zum heutigen Tage ein sehr enges freundschaftliches Band verbindet. Beide Verbände existieren bis 1906 nebeneinander. Durch die Vermittlung von Eugen Gantter (der als Ghibelline den Austritt aus dem Coburger L.C. nicht mitmachte) werden jedoch dann beide Verbände wieder zusammengefasst. Der Verband nimmt nun den Namen Deutsche Landsmannschaft (DL) an.
Der Erste Weltkrieg, an dem fast alle Waiblinger teilnahmen, bringt das Leben auf dem Haus zum Stillstand. Im Sommersemester 1918 wird das Aktivenleben wieder aufgenommen, 37 Ghibellinen sind dem Krieg zum Opfer gefallen. Im Jahre 1919 vereinigen sich die Tübinger Korporationen unter der Führung Ghibellinias zu Studentenbataillone, welche maßgeblich an der Niederschlagung des Spartakusaufstandes in Stuttgart und München beteiligt waren. Aus dieser Zeit stammt auch noch die Waffenkammer auf dem Ghibellinenhaus, wo die Waffen des Bataillons eingelagert waren.
Verbot der Ghibellinia während des Dritten Reichs
Die DL erfreut sich in den folgenden Jahren eines sehr großen Zulaufes und besteht weiter bis zur Zeit des Nationalsozialismus. In dieser schwierigen Zeit wird der Verband aufgelöst und verboten. Die Studenten sollen in einem zentralen NS-Verband ihre Heimat finden. Viele Verbindungen der DL machen diesen Schritt nicht mit und vertagen sich. Unter dem totalitären Anspruch des Hitler-Regimes war auch Ghibellinia 1935 zur Suspension gezwungen. Ein Teil der Mitglieder schloss sich mit Normannia Tübingen zur Kameradschaft Langemark zusammen, welche im Untergrund weiter existierte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg dachte zunächst niemand an studentische Traditionen. 1949 kam es dann zur Neugründung der Ghibellinia unter dem Tarnnamen Lustnauer Bund. 1951 wurde aus der DL und dem VC der heute bestehende Coburger Convent (CC) gegründet, in dem Ghibellinia bis heute Mitglied ist.
Bekannte Mitglieder
- Ernst Heubach (1897–1978), Verwaltungsbeamter und Landrat
- Otto Hornung (1870–1933), Landrat in Brackenheim[2]
- Eugen Gantter (1848–1931), Journalist und Schriftsteller
- Max Kappis (1881–1938), Mediziner und Ordinarius für Chirurgie in Würzburg
- Georg Kükenthal (1864–1955), Theologe und Botaniker
- Edmund Rau (1868–1953), Jurist und Staatspräsident von Württemberg
- Hartmann Reim (* 1942), Archäologe und Konservator
- Max Schlenker (1883–1967), Lobbyist
- Wilhelm Stieglitz (1830–1907), Jurist und Beamter
Siehe auch
Literatur
- Martin Biastoch: Tübinger Studenten im Kaiserreich. Eine sozialgeschichtliche Untersuchung. Sigmaringen 1996 (Contubernium – Tübinger Beiträge zur Universitäts- und Wissenschaftsgeschichte Bd. 44) ISBN 3-51508-022-8.
- Reiner Haussherr: Die Zeit der Staufer. Württembergisches Landesmuseum, 1977, S. 753.
- Heinz Kraus: Die Landsmannschaften und Turnerschaften des Coburger Convents. In: Historia Academia, 1978, S. 84.
- Max Lindemann: Handbuch der Deutschen Landsmannschaft. 10. Aufl., Berlin 1925, S. 238–239.
- Werner Kratsch: Das Verbindungswesen in Tübingen. Eine Dokumentation im Jahre des Universitätsjubiläums 1977. S. 44–45.
- Wilfried Setzler: Die Universität Tübingen von 1477 bis 1977 in Bildern und Dokumenten. Attempto-Verlag, Tübingen 1977, S. 236.
- Landsmannschaft Ghibellinia (Hrsg.): Festschrift zur Feier des 160-jährigen Bestehens der Landsmannschaft Ghibellinia im CC zu Tübingen 24. - 26. Juni 2005. Tübingen 2005:
Weblinks
Quellen
- ↑ Wikipedia über die Ghibellinia
- ↑ Wolfram Angerbauer (Red.): Die Amtsvorsteher der Oberämter, Bezirksämter und Landratsämter in Baden-Württemberg 1810 bis 1972. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden-Württemberg. Redaktion: Wolfram Angerbauer. Theiss, Stuttgart 1996, ISBN 3-8062-1213-9, S. 326.