Hans Küng: Unterschied zwischen den Versionen

Version vom 6. April 2021, 18:28 Uhr

Hans Küng (2008)

Hans Küng (* 19. März 1928 Sursee, Kanton Luzern; †6. April 2021 in Tübingen) war ein katholischer Theologe mit Schweizer Herkunft und Tübinger Ehrenbürger.

Küng wohnte und lehrte seit 1960 in Tübingen. Er war u.a. als Initiator der Idee vom die Religionen umfassenden Weltethos und Gründer der gleichnamigen Stiftung bekannt. Er hatte zunächst den Lehrstuhl für Fundamentaltheologie übernommen, dann 1963 den Lehrstuhl für Dogmatik und Ökumenische Theologie. In den 1970er Jahren gab es eine Auseinandersetzung mit dem Vatikan zu theologischen Grundthemen, die dazu führte, dass Küng die kirchliche Lehrerlaubnis als katholischer Theologieprofessor entzogen wurde. Die Universität richtete daraufhin 1980 für ihn die fakultätsunabhängige Professur für Ökumenische Theologie ein. Darüberhinaus leitete er von 1964 bis zu seiner Emeritierung 1996 das von ihm gegründete "Institut für Ökumenische und Interreligiöse Forschung".

Hans Küngs Name und seine guten Kontakte zu vielen Großen der Welt, z.B. Kofi Annan, Tony Blair etc. verhalfen Tübingen immer wieder zu Besuchen und Reden mit Resonanz in der weltweiten Öffentlichkeit. Seit 2000 veranstalten die von Küng 1995 ins Leben gerufene Stiftung Weltethos und die Universität jährlich eine Weltethos-Rede mit einer/einem Prominenten. Küng übergab im April 2013 die Präsidentschaft der Stiftung an Eberhard Stilz, Präsident des Baden-Württembergischen Staatsgerichtshofs, und ist seitdem Ehrenpräsident. Seine Programmatik ist auch Grundlage der Forschung im Tübinger Weltethos-Institut, das 2012 als An-Institut der Universität mit Claus Dierksmeier (ab Juni 2018 Ulrich Hemel) als Direktor^[1] gegründet wurde.

Küng war seit 1954 - er studierte an der Päpstlichen Universität Rom - auch katholischer Priester und war vor seiner Berufung nach Tübingen in dieser Funktion tätig. Trotz seiner Differenzen mit der Amtskirche wurde er einige Male gebeten, zusammen mit dem Gemeindepfarrer eine Messe in der Johannes-Kirche zu zelebrieren, wie z.B. kurz nach seinem 80. Geburtstag (2008).

Zu seinem 90. Geburtstag fand ihm zu Ehren im April 2018 eine Veranstaltung der Stiftung Weltethos und der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität statt, bei der auf Küngs Wunsch die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland und Tübinger Ehrensenatorin, Prof. Margot Käßmann den Festvortrag hielt, sowie ein ganztägiges Symposium zu seinem Werk, das von Karl-Josef Kuschel moderiert wurde.^[2]

Küng starb am 6. April 2021 in Tübingen.^[3]

Küng und der Papst

In den 1960er Jahren führte Hans Küng Joseph Ratzinger, der 2005 Papst Benedikt XVI. wurde, in die Tübinger theologische Fakultät ein.

Küng am 3. Februar 2009 im Heute-Journal zum Umgang des Papstes mit der Piusbruderschaft (rechts Claus Kleber)

Einzelnachweise

↑ Neuer Direktor für das Weltethos-Institut Tübingen, wiwi.uni-tuebingen.de, 5.6..2018
↑ Universität Tübingen gratuliert Hans Küng zum 90. Geburtstag, uni-tuebingen.de
↑ Theologe Hans Küng ist tot, www.spiegel.de, 06.04.2021

Weblinks

Siehe auch

Weltethos-Rede

[1] Neuer Direktor für das Weltethos-Institut Tübingen, wiwi.uni-tuebingen.de, 5.6..2018

[2] Universität Tübingen gratuliert Hans Küng zum 90. Geburtstag, uni-tuebingen.de

[3] Theologe Hans Küng ist tot, www.spiegel.de, 06.04.2021

[1]

[2]

[3]

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 [[Bild:kueng.jpg|thumb|Hans Küng (2008)]]
-'''Hans Küng''' (* 1928 | + 2021) war ein katholischer Theologe mit Schweizer Herkunft und Tübinger [[Ehrenbürger]].
+'''Hans Küng''' (* [[19. März]] [[1928]] Sursee, Kanton Luzern; †[[6. April]] [[2021]] in Tübingen) war ein katholischer Theologe mit Schweizer Herkunft und Tübinger [[Ehrenbürger]].
-Küng wohnte und lehrte seit 1960 in Tübingen. Er war u.a. als Initiator der Idee vom die Religionen umfassenden [[Weltethos]] und Gründer der gleichnamigen Stiftung bekannt. Er hatte zunächst den Lehrstuhl für Fundamentaltheologie übernommen, dann 1963 den Lehrstuhl für Dogmatik und Ökumenische Theologie. In den 1970er Jahren gab es eine Auseinandersetzung mit dem Vatikan zu theologischen Grundthemen, die dazu führte, dass Küng die kirchliche Lehrerlaubnis als katholischer [[:Kategorie:Theologe|Theologieprofessor]] entzogen wurde. Die [[Universität]] richtete daraufhin 1980 für ihn die fakultätsunabhängige Professur für Ökumenische Theologie ein. Darüberhinaus leitete er von 1964 bis zu seiner Emeritierung 1996 das von ihm gegründete "[[Institut für Ökumenische und Interreligiöse Forschung]]".
+Küng wohnte und lehrte seit [[1960]] in Tübingen. Er war u.a. als Initiator der Idee vom die Religionen umfassenden [[Weltethos]] und Gründer der gleichnamigen Stiftung bekannt. Er hatte zunächst den Lehrstuhl für Fundamentaltheologie übernommen, dann 1963 den Lehrstuhl für Dogmatik und Ökumenische Theologie. In den 1970er Jahren gab es eine Auseinandersetzung mit dem Vatikan zu theologischen Grundthemen, die dazu führte, dass Küng die kirchliche Lehrerlaubnis als katholischer [[:Kategorie:Theologe|Theologieprofessor]] entzogen wurde. Die [[Universität]] richtete daraufhin [[1980]] für ihn die fakultätsunabhängige Professur für Ökumenische Theologie ein. Darüberhinaus leitete er von [[1964]] bis zu seiner Emeritierung [[1996]] das von ihm gegründete "[[Institut für Ökumenische und Interreligiöse Forschung]]".
-Hans Küngs Name und seine guten Kontakte zu vielen Großen der Welt, z.B. [[Kofi Annan]], Tony Blair etc. verhalfen Tübingen immer wieder zu Besuchen und Reden mit Resonanz in der weltweiten Öffentlichkeit. Seit 2000 veranstalten die von Küng 1995 ins Leben gerufene [[Stiftung Weltethos]] und die Universität jährlich eine [[Weltethos-Rede]] mit einer/einem Prominenten. Küng übergab im April 2013 die Präsidentschaft der Stiftung  an [[Eberhard Stilz]], Präsident des Baden-Württembergischen Staatsgerichtshofs, und ist seitdem Ehrenpräsident. Seine Programmatik ist auch Grundlage der Forschung im Tübinger [[Weltethos-Institut]], das 2012 als An-Institut der Universität mit [[Claus Dierksmeier]] (ab Juni 2018 [[Ulrich Hemel]]) als Direktor<ref>[http://www.wiwi.uni-tuebingen.de/lehrstuehle/betriebswirtschaftslehre/international-business/news-fullview-intbusiness1/article/neuer-direktor-fuer-das-weltethos-institut-tuebingen.html ''Neuer Direktor für das Weltethos-Institut Tübingen''], wiwi.uni-tuebingen.de, 5.6..2018</ref> gegründet wurde.
+Hans Küngs Name und seine guten Kontakte zu vielen Großen der Welt, z.B. [[Kofi Annan]], Tony Blair etc. verhalfen Tübingen immer wieder zu Besuchen und Reden mit Resonanz in der weltweiten Öffentlichkeit. Seit [[2000]] veranstalten die von Küng [[1995]] ins Leben gerufene [[Stiftung Weltethos]] und die Universität jährlich eine [[Weltethos-Rede]] mit einer/einem Prominenten. Küng übergab im April [[2013]] die Präsidentschaft der Stiftung  an [[Eberhard Stilz]], Präsident des Baden-Württembergischen Staatsgerichtshofs, und ist seitdem Ehrenpräsident. Seine Programmatik ist auch Grundlage der Forschung im Tübinger [[Weltethos-Institut]], das 2012 als An-Institut der Universität mit [[Claus Dierksmeier]] (ab Juni 2018 [[Ulrich Hemel]]) als Direktor<ref>[http://www.wiwi.uni-tuebingen.de/lehrstuehle/betriebswirtschaftslehre/international-business/news-fullview-intbusiness1/article/neuer-direktor-fuer-das-weltethos-institut-tuebingen.html ''Neuer Direktor für das Weltethos-Institut Tübingen''], wiwi.uni-tuebingen.de, 5.6..2018</ref> gegründet wurde.
-Küng war seit 1954 - er studierte an der Päpstlichen Universität Rom - auch katholischer Priester und war vor seiner Berufung nach Tübingen in dieser Funktion tätig.  Trotz seiner Differenzen mit der Amtskirche wurde er einige Male gebeten, zusammen mit dem Gemeindepfarrer eine Messe in der [[Johannes-Kirche]] zu zelebrieren, wie z.B. kurz nach seinem 80. Geburtstag (2008).
+Küng war seit [[1954]] - er studierte an der Päpstlichen Universität Rom - auch katholischer Priester und war vor seiner Berufung nach Tübingen in dieser Funktion tätig.  Trotz seiner Differenzen mit der Amtskirche wurde er einige Male gebeten, zusammen mit dem Gemeindepfarrer eine Messe in der [[Johannes-Kirche]] zu zelebrieren, wie z.B. kurz nach seinem 80. Geburtstag (2008).
-Zu seinem 90. Geburtstag fand ihm zu Ehren im April 2018 eine Veranstaltung der Stiftung Weltethos und der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität statt, bei der auf Küngs Wunsch die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland und Tübinger [[Ehrensenator]]in, Prof. Margot Käßmann den Festvortrag hielt, sowie ein ganztägiges Symposium zu seinem Werk, das von [[Karl-Josef Kuschel]] moderiert wurde.<ref>[https://www.uni-tuebingen.de/newsfullview-landingpage/article/universitaet-tuebingen-gratuliert-hans-kueng-zum-90-geburtstag.html ''Universität Tübingen gratuliert Hans Küng zum 90. Geburtstag''], uni-tuebingen.de</ref>
+Zu seinem 90. Geburtstag fand ihm zu Ehren im April [[2018]] eine Veranstaltung der Stiftung Weltethos und der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität statt, bei der auf Küngs Wunsch die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland und Tübinger [[Ehrensenator]]in, Prof. Margot Käßmann den Festvortrag hielt, sowie ein ganztägiges Symposium zu seinem Werk, das von [[Karl-Josef Kuschel]] moderiert wurde.<ref>[https://www.uni-tuebingen.de/newsfullview-landingpage/article/universitaet-tuebingen-gratuliert-hans-kueng-zum-90-geburtstag.html ''Universität Tübingen gratuliert Hans Küng zum 90. Geburtstag''], uni-tuebingen.de</ref>
 Küng starb am 6. April 2021 in Tübingen.<ref>[https://www.spiegel.de/panorama/hans-kueng-theologe-im-alter-von-93-jahren-gestorben-a-58a63785-ba1f-44f0-a78b-7185dbd661711 ''Theologe Hans Küng ist tot''], www.spiegel.de, 06.04.2021</ref>
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 == Küng und der Papst ==
-In den 1960er Jahren führte Hans Küng [[Joseph Ratzinger]], der 2005 [[Papst Benedikt XVI.]] wurde, in die Tübinger theologische Fakultät ein.
+In den 1960er Jahren führte Hans Küng [[Joseph Ratzinger]], der [[2005]] [[Papst Benedikt XVI.]] wurde, in die Tübinger theologische Fakultät ein.
 [[Bild:Kueng im heutejournal.jpg|thumb|Küng am 3. Februar [[2009]] im Heute-Journal zum Umgang des Papstes mit der Piusbruderschaft (rechts [[Claus Kleber]])]]