Mahnwache für Raif Badawi: Unterschied zwischen den Versionen

Aus TUEpedia
Wechseln zu:Navigation, Suche
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 4: Zeile 4:
[[Datei:Mahnwache für Raif Badawi 20-03-2020.jpg|mini|Mahnwache am 20. März 2020]]
[[Datei:Mahnwache für Raif Badawi 20-03-2020.jpg|mini|Mahnwache am 20. März 2020]]
Der 1984 geborene arabische Journalist und Menschenrechtler Raif Badawi wurde 2012 wegen „Beleidigung des Islam“ und der Gründung eines liberalen Online-Forums zu 1000 Peitschenhieben, 10 jähriger Haft und 10 jährigem Ausreiseverbot verurteilt.
Der 1984 geborene arabische Journalist und Menschenrechtler Raif Badawi wurde 2012 wegen „Beleidigung des Islam“ und der Gründung eines liberalen Online-Forums zu 1000 Peitschenhieben, 10 jähriger Haft und 10 jährigem Ausreiseverbot verurteilt.
Nachdem im Januar 2015 die ersten 50 Peitschenhiebe ausgeführt wurden, fand am [[23. Januar]] [[2015]] die erste Tübinger '''Mahnwache für Raif Badawi''' auf dem [[Holzmarkt]] statt. Knapp 40 Tübinger/innen protestierten gegen die Auspeitschung des saudischen Bloggers. In einem Leserbrief hatte der pensionierte Lehrer Max Steinacher zu der Aktion aufgerufen.  
Nachdem im Januar 2015 die ersten 50 Peitschenhiebe ausgeführt wurden, fand am [[23. Januar]] [[2015]] die erste Tübinger '''Mahnwache für Raif Badawi''' auf dem [[Holzmarkt]] statt. Knapp 40 Tübinger/innen protestierten gegen die Auspeitschung des saudischen Bloggers. In einem Leserbrief hatte der pensionierte Lehrer [[Max Steinacher]] zu der Aktion aufgerufen.  
Bald danach schloss sich die von Christopher Gohl initiierte Gruppe „Schlagt uns statt Raif“der Mahnwache an. Seither protestiert die Tübinger Mahnwache jeden Samstag von 11 – 12 Uhr am Beispiel Raif Badawis gegen die Missachtung der Menschenrechte in Saudi-Arabien.
Bald danach schloss sich die von [[Christopher Gohl]] initiierte Gruppe „Schlagt uns statt Raif“der Mahnwache an. Seither protestiert die Tübinger Mahnwache jeden Samstag von 11 – 12 Uhr am Beispiel Raif Badawis gegen die Missachtung der Menschenrechte in Saudi-Arabien.


Am [[8. Januar]] [[2016]] forderte die Mahnwache gemeinsam mit Amnesty International[https://www.amnesty.de] vor der saudischen Botschaft in Berlin die Freilassung Badawis.
Am [[8. Januar]] [[2016]] forderte die Mahnwache gemeinsam mit Amnesty International[https://www.amnesty.de] vor der saudischen Botschaft in Berlin die Freilassung Badawis.

Version vom 25. März 2024, 12:20 Uhr


Neues Transparent seit Herbst 2023
Mahnwache am 19.12.2015 auf Holzmarkt vor der Stiftskirche mit Dieter Baumann in der Bildmitte
Mahnwache am 20. März 2020

Der 1984 geborene arabische Journalist und Menschenrechtler Raif Badawi wurde 2012 wegen „Beleidigung des Islam“ und der Gründung eines liberalen Online-Forums zu 1000 Peitschenhieben, 10 jähriger Haft und 10 jährigem Ausreiseverbot verurteilt. Nachdem im Januar 2015 die ersten 50 Peitschenhiebe ausgeführt wurden, fand am 23. Januar 2015 die erste Tübinger Mahnwache für Raif Badawi auf dem Holzmarkt statt. Knapp 40 Tübinger/innen protestierten gegen die Auspeitschung des saudischen Bloggers. In einem Leserbrief hatte der pensionierte Lehrer Max Steinacher zu der Aktion aufgerufen. Bald danach schloss sich die von Christopher Gohl initiierte Gruppe „Schlagt uns statt Raif“der Mahnwache an. Seither protestiert die Tübinger Mahnwache jeden Samstag von 11 – 12 Uhr am Beispiel Raif Badawis gegen die Missachtung der Menschenrechte in Saudi-Arabien.

Am 8. Januar 2016 forderte die Mahnwache gemeinsam mit Amnesty International[1] vor der saudischen Botschaft in Berlin die Freilassung Badawis.

In den Jahren danach haben Delegationen der Mahnwache auch in Straßburg (Verleihung des Sacharow-Preises im Europa-Parlament), Brüssel, Frankfurt und Wien für Raif Badawi demonstriert.

Im Juni 2017 kam Ensaf Haidar, die Ehefrau Raifs, aus dem kanadischen Exil nach Tübingen. Am 17. Juni sprach sie vor über 250 Menschen auf dem Holzmarkt und forderte den saudischen König auf, ihren Mann freizulassen. Sie wurde im Rathaus empfangen und nahm an einer Podiumsdiskussion über Pressefreiheit mit dem türkischen Journalisten Can Dündar teil. Am 11. Juni 2018 erhielt die Mahnwache für ihre Arbeit den Tübinger Menschenrechtspreis in der Neuen Aula. Die Festrede hielt Roland Jahn, damals Bundesbeauftragter für Stasiunterlagen.

Bis zum Ausbruch von Corona lasen einmal monatlich prominente Vorleser/innen während der Mahnwache ein Kapitel aus Raif Badawis Textsammlung „1000 Peitschenhiebe - weil ich sage, was ich denke“.

Den Anfang machte Dieter Baumann am 19. Dezember 2015. Später lasen Constantin Schreiber, Herta Däubler-Gmelin, Peter Prange und fast 50 weitere regional und überregional bekannte Persönlichkeiten.

Der damalige Börsenverein-Vorsteher Heinrich Riethmüller machte in seiner Eröffnungsrede zur Frankfurter Buchmesse 2020 die Tübinger Mahnwache und Greta Thunberg zu Hauptmotiven seiner Rede. In Zeiten von Corona stieg die Mahnwache auf Videos (circa 65 Videos bei you tube „Tübinger Mahnwache für Raif Badawi“) um, um die wöchentliche Kontinuität zu gewährleisten. Außerdem wurde im Internet die Facebook-Seite „Tübinger Mahnwache für Raif Badawi@tuebingen4badawi" eingerichtet.

Zahlreiche Unterschriftenlisten mit der Forderung Badawi freizulassen, wurden an die saudische Botschaft nach Berlin geschickt (weit über 14 000 Unterschriften).

Am 11. März 2022 wurde Raif Badawi nach zehnjähriger Haft aus dem Gefängnis entlassen. Er darf aber nicht zu seiner Familie nach Kanada ausreisen. Deshalb wurde die Mahnwache („Let him fly“) für ihn und seinen inhaftierten Anwalt Abu al-Khair noch fortgesetzt.