Schlossküche: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:Schlosslabor Hologramm.jpg|mini|3D-Animation zur 'Genexpression' in der Dauerausstellung im Schlosslabor, Foto November 2015]]
[[File:Schlossküche Historische Ansicht 2.jpg |mini|Historische Ansicht des Schlosslabors]]
[[File:Schlossküche Historische Ansicht 2.jpg |mini|Historische Ansicht des Schlosslabors, um 1879]]


Die '''Schlossküche''' oder das '''Schlosslabor''' ist ein mit Gewölben versehener Raum im [[Schloss Hohentübingen]].
Die '''Schlossküche''' oder das '''Schlosslabor''' ist ein mit Gewölben versehener Raum im [[Schloss Hohentübingen]].  


[[1817]] entstand in der ehemaligen Schlossküche ein chemisches Laboratorium der [[Universität]]. Hier arbeiteten unter anderen: [[Julius Eugen Schlossberger]] (1846-60),  der Begründer der Biochemie und Entdecker des Hämoglobins [[Felix Hoppe-Seyler]]<sup>[http://de.wikipedia.org/wiki/Felix_Hoppe-Seyler WP]</sup> (1861-72) und [[Gustav Hüfner]] (1872-85).  
[[1818]] entstand in der ehemaligen Schlossküche ein chemisches Laboratorium der [[Universität]]. Hier arbeiteten unter anderen: [[Georg Carl Sigwart]] (ab 1818), [[Julius Eugen Schloßberger]] (1846-60),  der Begründer der Biochemie und Entdecker des Hämoglobins [[Felix Hoppe-Seyler]]<sup>[http://de.wikipedia.org/wiki/Felix_Hoppe-Seyler WP]</sup> (1861-72) und [[Gustav Hüfner]] (1872-85). Das Schlosslabor wurde noch bis zum Bau der [[Alte Chemie|Alten Chemie]] 1899 genutzt.  


Im Jahre [[1869]] isolierte dort Hoppe-Seylers Schüler, der aus der Schweiz stammende Mediziner [[Friedrich Miescher]] (*[[1844]], † [[1895]]), im Alter von 24 Jahren erstmals die menschliche Erbsubstanz. Diese Zellteile nannte er "Nuklein", ohne allerdings ihre Funktion bereits ganz zu verstehen. Es handelte sich um die Nukleinsäuren DNA und RNA  ([http://de.wikipedia.org/wiki/Nukleins%C3%A4ure Nucleinsäuren]), die Träger der Erbinformation. Mieschers Forschungsresultat war bahnbrechend für die späteren Erkenntnisse in der Vererbungswissenschaft und gilt heute vielen als die bedeutendste Tübinger Entdeckung.  
Im Jahre [[1869]] isolierte dort Hoppe-Seylers Schüler, der aus der Schweiz stammende Mediziner [[Friedrich Miescher]] (*[[1844]], † [[1895]]), im Alter von 24 Jahren erstmals die menschliche Erbsubstanz. Diese Zellteile nannte er "Nuklein", ohne allerdings ihre Funktion bereits ganz zu verstehen. Es handelte sich um die Nukleinsäuren DNA und RNA  ([http://de.wikipedia.org/wiki/Nukleins%C3%A4ure Nucleinsäuren]), die Träger der Erbinformation. Mieschers Forschungsresultat war bahnbrechend für die späteren Erkenntnisse in der Vererbungswissenschaft und gilt heute vielen als die bedeutendste Tübinger Entdeckung.  


Das auch als "Wiege der Biochemie" bezeichnete einstige Labor wurde viele Jahrzehnte lediglich als Technik- und Lagerraum genutzt. Seit November 2015 ist es nun als kleines '''Museum''' hergerichtet und zu besichtigen. Dies wurde u.a. mit einer Spende der Tübinger Firma [[CureVac GmbH]] möglich.  
Das auch als "Wiege der Biochemie" bezeichnete einstige Labor wurde viele Jahrzehnte lediglich als Technik- und Lagerraum genutzt. Seit November [[2015]] ist es als kleines '''Museum''' gestaltet und zu besichtigen. Dies wurde u.a. mit einer Spende der Tübinger Biotech-Firma [[CureVac AG]] möglich. Der Raum kann während der Öffnungszeiten des [[Museum der Universität (MUT)|Museums der Universität]] besucht werden, der Eintritt ist frei.  


== Weitere Bilder ==
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Datei:Tübingen, Schloß Hohentübingen, Innenhof IMG 5113.JPG|Drei [[Gedenktafeln]] zum Schlosslaboratorium  
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== Anmerkung ==
Abweichend von der Quelle [https://www.unimuseum.uni-tuebingen.de/de/ausstellungen/besuchen-sie-die-mut-ausstellungen/schlosslabor Unimuseum] bestand laut Webseite [http://www.mnf.uni-tuebingen.de/fachbereiche/chemie/willkommen/geschichte.html Uni-Chemie] bereits seit [[1753]] ein erstes Labor im Schloss; möglicherweise war dieses noch nicht in der "Schlossküche" (?).


==Weblinks==  
==Weblinks==  
*[http://www.tagblatt.de/Nachrichten/Schlosskueche-Labor-und-jetzt-Museum-247318.html ''Schlossküche, Labor und jetzt Museum''], Schwäbisches Tagblatt 6.11.2015
*[https://www.unimuseum.uni-tuebingen.de/de/ausstellungen/besuchen-sie-die-mut-ausstellungen/schlosslabor Unimuseum.de: Schlosslabor Tübingen, Dauerausstellung]  
*[https://www.youtube.com/watch?v=OQXrbBUhltI Schlosslabor Tübingen], Youtube Video, 3:44 min.  
 




[[Kategorie:Schloss Hohentübingen]] [[Kategorie:Universität]] [[Kategorie:Chemie]] [[Kategorie:Biologie]] [[Kategorie:Museen]]
[[Kategorie:Schloss Hohentübingen]] [[Kategorie:Universität]] [[Kategorie:Chemie]] [[Kategorie:Biologie]] [[Kategorie:Museen]] [[Kategorie:MUT]] [[Kategorie:Video]]

Aktuelle Version vom 17. September 2023, 10:38 Uhr

3D-Animation zur 'Genexpression' in der Dauerausstellung im Schlosslabor, Foto November 2015
Historische Ansicht des Schlosslabors, um 1879

Die Schlossküche oder das Schlosslabor ist ein mit Gewölben versehener Raum im Schloss Hohentübingen.

1818 entstand in der ehemaligen Schlossküche ein chemisches Laboratorium der Universität. Hier arbeiteten unter anderen: Georg Carl Sigwart (ab 1818), Julius Eugen Schloßberger (1846-60), der Begründer der Biochemie und Entdecker des Hämoglobins Felix Hoppe-SeylerWP (1861-72) und Gustav Hüfner (1872-85). Das Schlosslabor wurde noch bis zum Bau der Alten Chemie 1899 genutzt.

Im Jahre 1869 isolierte dort Hoppe-Seylers Schüler, der aus der Schweiz stammende Mediziner Friedrich Miescher (*1844, † 1895), im Alter von 24 Jahren erstmals die menschliche Erbsubstanz. Diese Zellteile nannte er "Nuklein", ohne allerdings ihre Funktion bereits ganz zu verstehen. Es handelte sich um die Nukleinsäuren DNA und RNA (Nucleinsäuren), die Träger der Erbinformation. Mieschers Forschungsresultat war bahnbrechend für die späteren Erkenntnisse in der Vererbungswissenschaft und gilt heute vielen als die bedeutendste Tübinger Entdeckung.

Das auch als "Wiege der Biochemie" bezeichnete einstige Labor wurde viele Jahrzehnte lediglich als Technik- und Lagerraum genutzt. Seit November 2015 ist es als kleines Museum gestaltet und zu besichtigen. Dies wurde u.a. mit einer Spende der Tübinger Biotech-Firma CureVac AG möglich. Der Raum kann während der Öffnungszeiten des Museums der Universität besucht werden, der Eintritt ist frei.

Weitere Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Abweichend von der Quelle Unimuseum bestand laut Webseite Uni-Chemie bereits seit 1753 ein erstes Labor im Schloss; möglicherweise war dieses noch nicht in der "Schlossküche" (?).


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]