Ludwig Spiro: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Ludwig Spiro''' (*[[1865]] in [[Wankheim]], † [[1941]] in Tübingen) war ein jüdischstämmiger Gelehrter, dessen Grab auf dem Tübinger [[Stadtfriedhof]] ist. Er studierte Altphilologie, Archäologie und Germanistik in Tübingen und München, war damit für die akademische Lehre qualifiziert, musste aber, da er wegen seines jüdischen Glaubens keine festen Engagements erhielt, immer wieder befristete Lehrerstellen annehmen. Als er sich mit 52 Jahren [[1917]] evangelisch taufen ließ - mit seinen Kindern - wurde er in den Staatsdienst aufgenommen und unterrichtete unter anderem am [[Uhland-Gymnasium]], und später in Schwäbisch Gmünd. Im Ruhestand kehrte er nach Tübingen zurück und wohnte in der [[Christophstraße]] 1, wo heute noch [[Stolpersteine]] an ihn und seine Familie errinnern.<ref>https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Gelehrter-Ludwig-Spiro-Leben-leuchten-lassen-539945.html</ref>
'''Ludwig Spiro''' (*[[1865]] in [[Wankheim]], † [[1941]] in Tübingen) war ein jüdischstämmiger Gelehrter und anerkannter [[Goethe]]-Forscher, dessen Grab auf dem Tübinger [[Stadtfriedhof]] ist. Er studierte Altphilologie, Archäologie und Germanistik in Tübingen und München, war damit für die akademische Lehre qualifiziert, musste aber, da er wegen seines jüdischen Glaubens keine festen Engagements erhielt, immer wieder befristete Lehrerstellen annehmen. Nachdem er sich [[1902]] evangelisch taufen ließ - mit seinen Kindern - wurde er [[1906]] als Beamter in den Staatsdienst aufgenommen und unterrichtete unter anderem in Weinsberg, am [[Uhland-Gymnasium]] Tübingen, und 1917-1929 in Schwäbisch Gmünd. Im Ruhestand kehrte er nach Tübingen zurück und wohnte in der [[Christophstraße]] 1, wo heute [[Stolpersteine]] an ihn und seine Familie errinnern. In der [[Nazi-Zeit|NS-Zeit]] wurde er als "Rassejude" schrittweise entrechtet und geächtet. Seine drei Kinder wurden zwei Jahre nach seinem Tod in Auschwitz ermordet. <ref>https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Gelehrter-Ludwig-Spiro-Leben-leuchten-lassen-539945.html</ref>


==Quellen==
==Quellen==

Aktuelle Version vom 26. März 2022, 14:18 Uhr

Einzige Aufnahme von Ludwig Spiro vor einem Automobil (Archivbild)

Ludwig Spiro (*1865 in Wankheim, † 1941 in Tübingen) war ein jüdischstämmiger Gelehrter und anerkannter Goethe-Forscher, dessen Grab auf dem Tübinger Stadtfriedhof ist. Er studierte Altphilologie, Archäologie und Germanistik in Tübingen und München, war damit für die akademische Lehre qualifiziert, musste aber, da er wegen seines jüdischen Glaubens keine festen Engagements erhielt, immer wieder befristete Lehrerstellen annehmen. Nachdem er sich 1902 evangelisch taufen ließ - mit seinen Kindern - wurde er 1906 als Beamter in den Staatsdienst aufgenommen und unterrichtete unter anderem in Weinsberg, am Uhland-Gymnasium Tübingen, und 1917-1929 in Schwäbisch Gmünd. Im Ruhestand kehrte er nach Tübingen zurück und wohnte in der Christophstraße 1, wo heute Stolpersteine an ihn und seine Familie errinnern. In der NS-Zeit wurde er als "Rassejude" schrittweise entrechtet und geächtet. Seine drei Kinder wurden zwei Jahre nach seinem Tod in Auschwitz ermordet. [1]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Buch: Harry Waßmann (Hrsg.): Nach 80 Jahren: Zur Erinnerung an Dr. Ludwig Spiro. Mit Beiträgen von Herbert Eberle, Rebecca Hochgesand, Hans-Joachim Lang, Franz Merkle, Wolfgang Müller, Adelheid Schlott und Jan-Christoph Wiborg. Tübingen: TVT 2022.