Johann Wolfgang v. Goethe

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Johann Wolfgang v. Goethe, geadelt 1782 (* 28. August 1749 in Frankfurt am Main; † 22. März 1832 in Weimar) ist ein bekannter, wenn nicht gar bekanntester Deutscher Dichterfürst - lebte im ausklingenden 18. und beginnenden 19. Jahrhundert. Schrieb u.a. den Faust und den jungen Werther. Kotzte angeblich in Tübingen aus dem Cottahaus - gegenüber der Stiftskirche.


Goethes Besuch in Tübingen 1797

Am Donnerstag dem 7. September 1797 reiste Goethe von Waldenbuch über Dettenhausen nach Tübingen. Johann Friedrich Cotta, ein ihm von Schiller empfohlener Buchhändler und Verleger, hatte ihm ein seinem Haus in der Münzgasse 15 ein Privatquartier angeboten. Heute ist an dem Haus eine Gedenktafel zu diesem Aufenthalt.

Er und Cotta wurde vom Apotheker Dr. Gmelin gleich am ersten Abend in das Gartenhaus auf dem Schlossberg eingeladen. Heute wird dieses deshalb "Goethehäuschen" genannt. Goethe schrieb dazu: "Gegen Abend mit beiden ausspaziert, die Gegend zu sehen."

Am 8. September lernte Goethe den Medizinprofessor Gottfried Plouquet kennen. Dieser lud ihn gleich in sein Gartenhäuschen auf dem Österberg ein.

Zags drauf besichtige Goethe zusammen mit Cotta das Schloss Hohentübingen. Der Renaissancedekor gefiel Goethe sehr. Zwei Tage später besuchte Goethe die Stiftskirche. Er schrieb über die Glasmosaiken: "Gelb vom hellsten bis in Orange, ja Ziegelrot, Smaragdgrün, Geldgrün, Violett (...) Purpur in allen Tönen, des hellen und dunkeln, von größter Herrlichkeit."

Die Mittelalterliche Stat selber scheint ihm nicht einer Zeile würdig zu sein. Damals waren Fachwerkhäuser und enge Gassen in jeder deutschen Stadt reichlich zu sehen.

Er schrieb bereits an seinem ersten Tag über die Stadt in sein Tagebuch: "Die Stadt an sich selbst hat drei verschiedene Charaktere, der Abhang nach der Morgenseite, gegen den Neckar zu, zeigt die großen Schul-, Kloster- und Seminariengebäude, die mittlere Stadt sieht einer alten, zufällig zusammengebauten Gewerbestadt ähnlich, der Abhang gegen Abend, nach der Ammer zu, sowie der untere flache Teil der Stadt wird von Gärtnern und Feldleuten bewohnt und ist äußerst schlecht und bloß notdürftig gebaut, und die Straßen sind von dem vielen Mist äußerst unsauber."

Christiane Vulpius (ab 1806 seine Ehefrau) schrieb Goethe am 11.September: "... Die Stadt selbst ist abscheulich, allein man darf nur wenige schritte tun, um die schönste Gegend zu sehen."

Dieses nicht milde Urteil über die Stadt Tübingen wurde mit dem schon seit langen (?) an dem Nachbargebäude des Cotta-Hauses angebrachtem Schild "Hier kotzte Goethe" beantwortet.

Schiller bekam folgendes über sein Quartier zu lesen: "Bei Herrn Cotta habe ich ein heiteres Zimmer, und, zwischen der alten Kirche und dem akademischen Gebäude, einen freundlichen, obgleich schmalen Ausblick ins Neckartal.

Am 16. September 1797 reiste Goethe aus Tübingen ab.

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