Melchior Metzger

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Melchior Metzger, genannt Calwer († 1563), war ein verdienter Bürgermeister ebenso wie sein Sohn Georg Calwer († 1618).[1] Er war außerdem Richter und Stadt-Siegler und gehörte bis zu seinem Tod dem Engeren Ausschuß des Landtags an.

Calwer-Haus zwischen Kirchgasse und Kronenstraße
Inschrift auf dem Calwer-Haus: "Nach einer Feuersbrunst am 21. September 1540, welche einen Teil des Marktplatzes vernichtete, wurde dieses Haus von dem damaligen Eigentümer Bürgermeister Melchior Metzger genannt Calwer erbaut."

An dem großen Haus an der vorderen Kirchgasse (dem sogenannten Calwer-Haus), postalisch Kronenstraße 17, steht eine Aufschrift, dass nach dem Marktplatzbrand von 1540 der damalige Eigentümer Melchior Metzger dieses Haus neu erbaute.[2]

Am 31. Mai 1501 (auf den Pfingstmonntag) beurkundeten der Schultheiß Richter und die ganze Gemeinde des Dorfes Baisingen, dass sie dem Melchior Metzger, Bürger zu Calw, einen jährlichen Zins in Höhe von 10 Gulden rheinisch gegeben haben. Der Zins konnte mit 200 Gulden Hauptgut wieder abgelöst werden.[3]

Gall Schütz von Eutingertal beurkundete am 27. Dezember 1539 (am Tag des hailligen Evangelisten Sant Johannes), dass er Melchior Metzger genannt Calwer, Bürger zu Tübingen, eine jährlichen Gült in Höhe von neun Malter Roggen, acht Malter Vesen, acht Viertel Erbsen Tübinger Mess, drei Schilling Heller Württemberger Währung, 100 Eier und vier Herbsthühner oder 19 Gulden Geld verkauft hat. Die Gült hätte vereinbarungsgemäß gegen 380 Gulden Hauptgut wieder abgelöst werden können.[4]

Als Bürgermeister von Tübingen sollte sollte er in Absprache mit Herzog Christoph 1552 von 4 Prälaten und 12 Städten und Ämtern des landschaftlichen Ausschusses deren Rechte, Gebräuche und alte Gewohnheien in Schriftform zugeschickt bekommen.[5]

Spuren in Tübingen

Die Calwerstraße ist nach ihm und seinem Sohn benannt.


Quellen

  1. Adressbuch Tübingen von 1977.
  2. Prof. Dr. Reinhold Rau: Zur Geschichte der Tübinger Apotheken am Marktplatz aus den Tübinger Blättern 56, Jahrgang 1969, Seite 15-26: Seite 130, Seite 131 und Seite 132
  3. Landesarchiv Baden Württemberg, Bestand Dep. 37 T 1: Graf Schenk von Stauffenbergisches Archiv Lautlingen: Urkunden aus Baisingen
  4. Landesarchiv Baden Württemberg, Bestand Dep. 37 T 1: Graf Schenk von Stauffenbergisches Archiv Lautlingen: Urkunden aus Baisingen
  5. Friedrich Carl Moser (Freiherr von): Patriotisches Archiv für Deutschland. Band 1, Schwan, 1784, Seite 160.