Mühlbach | |
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Der Derendinger Mühlbach entsteht als Ableitung der Steinlach[1] ungefähr auf Höhe des Bläsibergs an einem Beton-Wehr. Er schlängelt sich, teilweise renaturiert, durch das Feuerhägle und das Mühlenviertel, dann die Kanalstraße entlang und durch die Mühlbachäcker zum Anlagensee. Auf Höhe des Kepler-Gymnasiums mündet er an zwei Stellen in den Neckarseitenkanal.

Der Mühlbach wird bereits 1340 zusammen mit der Derendinger Dorfmühle (beim Rathaus) erwähnt. Ab 1829 trieb er auch eine Ölmühle an.[2] Er war und ist ein Nebenarm der stark begradigten Steinlach. Der Mühlbach hingegen weist bis heute zum größten Teil einen unregelmäßigen, natürlichen Verlauf auf. Er ist also kein durchgehender Kanal, wurde aber an bestimmten Stellen so geleitet, dass er zum Antrieb von Mühlen genutzt werden konnte,[3], siehe Mühlenviertel, und an der Kanalstraße (siehe auch Diskussionsseite).
Badschüssel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Südlich des heutigen Wildermuth-Gymnasiums, an der Stelle des heutigen Bahnübergangs, speiste der Mühlbach bis Anfang des 20. Jahrhunderts einen kleinen See, vom Volksmund Badschüssel genannt (siehe auch Stadtplan von 1903). Dieser See wurde als erstes Freibad ("Academische Schwimm- und Badeanstalt" 1851-1908)[4] genutzt.[5] Das war ein Oval von 65 mal 33 Meter mit einer Tiefe von 80 Zentimetern bis zu drei Metern. Nur Professoren und Studenten hatten Zutritt.[6] Bei der Umgestaltung des gesamten Wöhrd-Bereichs durch die Neckarregulierung wurde er zugeschüttet, um dort die Bahnlinie und Straße weiterzubauen. Es existierte schon seit einigen Jahren eine neue "Flußbadeanstalt" am Neckar. Der Weilheimer Bach Landgraben mündete einst hier in den Mühlbach.
Mühlbach Bebenhausen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Auch durch Bebenhausen fließt ein Mühlbach. Dieser ist Teil des Goldersbachs. Er ist in der Karte oben mit eingezeichnet.
Mühlbach in Lustnau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
In Lustnau gibt es die Straße Am Mühlbach. Dieser zweigte vom Goldersbach ab und versorgte die Lustnauer Mühle. Noch heute mündet ein verdolter Kanal südlich der kurzen Straße in die Ammer. Wie er verlief lässt sich derzeit nicht mehr feststellen. Beim Abbruch der Nebengebäude der Lustnauer Mühle mit Erdaushub 2017 war an der Stelle des früheren Mühlrads kein Kanal mehr zu erkennen.
So sieht's ein Tiefflieger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ungefährer Verlauf des Baches:
Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Tübinger Stadtchronik von 1861
- ↑ Helmut Eck: Die Tübinger Straßennamen, 2017, S. 198
- ↑ Karte mit ehemaligen und heutigen Bachverläufen, leo-bw.de
- ↑ Tübinger Stadtchronik ab 1850
- ↑ Uhlandbad, Tübingen 1914.
- ↑ Das waren noch Zeiten..., cityinfonetz.de/tagblatt/archiv/altbilder/freibad.phtml, webarchive.org