Neckarregulierung
Die Neckarregulierung oder Neckarkorrektur war eine große Baumaßnahme in den Jahren 1910-1912, während der das Stauwehr mit dem E-Werk errichtet wurde. Dadurch konnte der Fluss aufgestaut und Hochwässern besser begegnet werden. Durch die Anlage eines Kanals ("Neckarkanal"), teilweise durch das bisherige Bett des schmalen Mühlbachs, entstand die Neckarinsel. Der Indianersteg wurde - nun weiter gespannt - neu errichtet, und der ehemals von einer Brücke in der Karlstraße überquerte Stadtbach Kronlach wurde zugeschüttet.
Im Zuge dieser Flusskorrektur wurde auch das umliegende Stadtgebiet umgestaltet, u.a. bereits 1908 mit der Fällung der Bäume der Akazienallee, der Schaffung des Anlagensees sowie dem Bau des Uhland-Gymnasiums und der Kepler-Schule 1901/10.
Im Jahr 1929 gab es eine weitere Neckarregulierung oberhalb Tübingens mit dem Wasserkraftwerk Rappenberghalde.[1]
Lustnau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Eine weitere Neckarkorrektur fand in Lustnau in den 1930er Jahren statt (1936-39). Vor dieser lag die Frottierweberei Egeria, die 1911 erbaut wurde, direkt am Neckarufer, an der heutigen Nürtinger Straße. Danach lag das Flussbett weiter südlich, so dass neues Land entstand, auf dem weitere Produktionsstätten entstanden, heute der südliche Teil des neuen Stadtviertels Alte Weberei und das geplante Queck-Areal.[2] [3] [4]
19. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bereits 1868-1875 gab es in Tübingen eine Neckarregulierung. Die dabei ausgestellten Dokumente enthielten u.a. die Feststellung von Baulinien auf dem mittleren Wörth in Tübingen und Abführung des Neckarhochwassers.[5]
Die nachfolgende Neckarregulierung in Tübingen von 1875-1878 enthielt u.a. einen Antrag auf flusspolizeiliche Erlaubnis für eine Anlage zur Ableitung des Neckarhochwassers, und darin gibt es Querprofile, Längenprofile und einen Situationsplan.[6]
Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Chronik der Universitätsstadt Tübingen: 1929.
- ↑ Leben in Lustnau: Geschichte, Lage und Charakter
- ↑ Lustnauer Geschichtsverein: Neckarausbau und Bau der Umgehungsstraße 1936-1939
- ↑ Karte mit dem ehemaligen und heutigen Flussbett des Neckars, leo-bw.de
- ↑ Landesarchiv Baden-Württemberg: Bestand Wü 65/36 T 6: Landratsamt Tübingen, 4 Bauwesen, Feuersicherheit, Verkehrswesen, öffentliche Gewässer, 4.4 Öffentliche Gewässer: Wü 65/36 T 6 Nr. 136.
- ↑ Landesarchiv Baden-Württemberg: Bestand Wü 65/36 T 6: Landratsamt Tübingen, 4 Bauwesen, Feuersicherheit, Verkehrswesen, öffentliche Gewässer, 4.4 Öffentliche Gewässer: Wü 65/36 T 6 Nr. 135.