Synagoge: Unterschied zwischen den Versionen

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(Bilder des Denkmals ergänzt)
(Denkmalgestaltung und Initierung)
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Nach dem Krieg wurde das vor dem Krieg weit unter Wert verkaufte Grundstück an die Israelitische Kultusgemeinde Württemberg in Stuttgart zurückgegeben. Diese verkaufte es, um mit dem Geld überlebende zu unterstützen. Das Grundstück wurde in den 1950er Jahren mit einem Wohnhaus überbaut.
Nach dem Krieg wurde das vor dem Krieg weit unter Wert verkaufte Grundstück an die Israelitische Kultusgemeinde Württemberg in Stuttgart zurückgegeben. Diese verkaufte es, um mit dem Geld überlebende zu unterstützen. Das Grundstück wurde in den 1950er Jahren mit einem Wohnhaus überbaut.


Erst am 9. November [[1978]] wurde am sogenannten Lützelbrunnen auf dem Grundstück vom damaligen Oberbürgermeister der Stadt Dr. Eugen Schmid ein Gedenkstein enthüllt.
Erst am 9. November [[1978]] wurde am sogenannten Lützelbrunnen auf dem Grundstück vom damaligen Oberbürgermeister der Stadt Dr. Eugen Schmid ein Gedenkstein enthüllt. Das überwiegend von Tübinger Bürgern finanzierte Denkmal wurde von Jörg Weinbrenner, der Architekten Werkgemeinschaft Nürtingen und dem Bildhauer Gert Riel aus Remshalden gestalltet. Initiiert wurde es von der Bürgerinitiative "Projektgruppe Denkmal Synagogenplatz" in Zusammenarbeit mit der Universitätsstadt Tübingen<ref>Text auf den dortigen Informationstafeln</ref>




Der Text lautet:
Der Text auf dem Denkmal lautet:


''Hier stand die Synagoge der Tübinger jüdischen Gemeinde. Sie wurde in der Nacht vom 9./10. November 1938 wie viele andere in Deutschland niedergebrannt.''
''Hier stand die Synagoge der Tübinger jüdischen Gemeinde. Sie wurde in der Nacht vom 9./10. November 1938 wie viele andere in Deutschland niedergebrannt.''
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''Zum Gedenken an die Verfolgung und Ermordung jüdischer Mitbürger in den Jahren 1933 bis 1945.''
''Zum Gedenken an die Verfolgung und Ermordung jüdischer Mitbürger in den Jahren 1933 bis 1945.''
Außerdem befinden sich Fotos und erklärende Texte über die Synagoge und die Tübinger Juden innerhalb der zum Stahl-Wände.




Wann eine erste Synagoge in Tübingen in der [[Judengasse]] genau entstand weiss man nicht. Es ist aber klar, dass [[Graf Eberhard im Bart]] [[1477]] die Juden schon einmal aus der Stadt vertrieb.
Wann eine erste Synagoge in Tübingen in der [[Judengasse]] genau entstand weiss man nicht. Es ist aber klar, dass [[Graf Eberhard im Bart]] [[1477]] die Juden schon einmal aus der Stadt vertrieb.




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* [http://www.alemannia-judaica.de/tuebingen_synagoge.htm www.alemannia-judaica.de/tuebingen_synagoge.htm]
* [http://www.alemannia-judaica.de/tuebingen_synagoge.htm www.alemannia-judaica.de/tuebingen_synagoge.htm]


<references />




[[Kategorie:Geschichte]]
[[Kategorie:Geschichte]]

Version vom 23. Februar 2009, 14:15 Uhr

Denkmal für die 1938 zerstörte Synagoge und die danach vertriebenen Tübinger Juden in der Gartenstraße 33 (2009)
Die dort verewigten Namen der vertriebenen und zum größten Teil ermordeten Tübinger Juden (2009)

Die Tübinger Synagoge wurde am 8. Dezember 1882 in der Gartenstraße 33 eingeweiht.


Bezirksrabbiner Dr. Michael Silberstein bei der Einweihung:

Mögest du, o Gott, wie Du es verheißen hast, hier nahe sein allen deinen Kindern, nicht nur dem Glaubens-, nein, auch dem Menschenbruder, erhöre sein Flehen, in welcher Sprache und Zunge er auch zu dir bete, sei ihm gnädig, welchem Volk er auch entstamme, denn also hast du einst gesprochen: mein Haus soll den Namen 'Bethaus für alle Völker' tragen.


Diese Synagoge wurde wie viele andere Synagogen in Deutschland in der Reichsprogromnacht (umgangssprachlich: "Reichskristallnacht") vom 9. auf den 10. November 1938 von SS-Männern zerstört und dann auf Befehl des Kreisleiters niedergebrannt. Die Jüdische Gemeinde wurde 1939 aufgelöst nachdem die verbliebenden Juden den Abriss ihrer zerstörten Synagoge selber bezahlen mussten.


Nach dem Krieg wurde das vor dem Krieg weit unter Wert verkaufte Grundstück an die Israelitische Kultusgemeinde Württemberg in Stuttgart zurückgegeben. Diese verkaufte es, um mit dem Geld überlebende zu unterstützen. Das Grundstück wurde in den 1950er Jahren mit einem Wohnhaus überbaut.

Erst am 9. November 1978 wurde am sogenannten Lützelbrunnen auf dem Grundstück vom damaligen Oberbürgermeister der Stadt Dr. Eugen Schmid ein Gedenkstein enthüllt. Das überwiegend von Tübinger Bürgern finanzierte Denkmal wurde von Jörg Weinbrenner, der Architekten Werkgemeinschaft Nürtingen und dem Bildhauer Gert Riel aus Remshalden gestalltet. Initiiert wurde es von der Bürgerinitiative "Projektgruppe Denkmal Synagogenplatz" in Zusammenarbeit mit der Universitätsstadt Tübingen[1]


Der Text auf dem Denkmal lautet:

Hier stand die Synagoge der Tübinger jüdischen Gemeinde. Sie wurde in der Nacht vom 9./10. November 1938 wie viele andere in Deutschland niedergebrannt.

Dieser Text wurde nach Protesten um folgenden Satz verlängert:

Zum Gedenken an die Verfolgung und Ermordung jüdischer Mitbürger in den Jahren 1933 bis 1945.

Außerdem befinden sich Fotos und erklärende Texte über die Synagoge und die Tübinger Juden innerhalb der zum Stahl-Wände.


Wann eine erste Synagoge in Tübingen in der Judengasse genau entstand weiss man nicht. Es ist aber klar, dass Graf Eberhard im Bart 1477 die Juden schon einmal aus der Stadt vertrieb.


Weblinks und Quellen

  1. Text auf den dortigen Informationstafeln