Rosemarie Dyckerhoff: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Stadtmuseum hat mittlerweile einen "beträchtlichen Zuwachs" an Arbeiten von Dyckerhoff,<ref>[https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Eine-kurze-kulturelle-Bluete-436719.html ''Ausstellung im Stadtmuseum: Eine kurze kulturelle Blüte''], tagblatt.de 16.11.2019</ref> von denen drei in der Ausstellung 2019/20 (s.u.) zu sehen waren.  
Das Stadtmuseum hat mittlerweile einen "beträchtlichen Zuwachs" an Arbeiten von Dyckerhoff,<ref>[https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Eine-kurze-kulturelle-Bluete-436719.html ''Ausstellung im Stadtmuseum: Eine kurze kulturelle Blüte''], tagblatt.de 16.11.2019</ref> von denen drei in der Ausstellung 2019/20 (s.u.) zu sehen waren.  
Friederike Asmus schreibt einleitend zur Biographie im Katalog 1996: ''"Meine Arbeit ist für mich ein Weg, die Welt mit den Augen zu begreifen statt über das Denken." Dieser Satz von Rosmarie Dyckerhoff ist bestimmend für ihre ganze Arbeit, für ihr Vorgehen, für ihre Thematik. Nicht Theorien oder Ideen sind die Quellen ihrer Inspiration, sondern das Sehen selbst. Das bedeutet, daß sie Menschen, Tiere, Gegenstände nicht einfach detailgetreu in ihrer äußeren Form, plastisch wiedergibt. Viel eher kommt es der Künstlerin darauf an, das Verborgene, das unsichtbare "Dahinter" zu entdecken und in ihren Arbeiten erkennbar zu machen.''




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====Öffentlicher Raum====  
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* Brunnen "Bremer Stadtmusikanten" bei der [[Dorfackerschule]] Lustnau, von 1959<ref>[https://www.gemeinde.lustnau.elk-wue.de/lustnauer-rundgang/bremer-stadtmusikanten/ Brunnen Bremer Stadtmusikanten], Ev. Kirchengemeinde Lustnau</ref>  
* Brunnen "Bremer Stadtmusikanten" bei der [[Dorfackerschule]] Lustnau, von 1959<ref>[https://www.gemeinde.lustnau.elk-wue.de/lustnauer-rundgang/bremer-stadtmusikanten/ Brunnen Bremer Stadtmusikanten], Ev. Kirchengemeinde Lustnau</ref>  
* Gefallenendenkmal, Eisen lackiert, [[St.-Gallus-Kirche|Kirchengemeinde Derendingen]], ca. 1959
* Wandplastik "Familie" (Bronze/farbiges Glas), 1960, am Eingang des heutigen [[Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung|Hector-Instituts für Empirische Bildungsforschung]] (früher Gesundheitsamt und Institut für Erziehungswissenschaft, [[Europastraße]] 6  
* Wandplastik "Familie" (Bronze/farbiges Glas), 1960, am Eingang des heutigen [[Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung|Hector-Instituts für Empirische Bildungsforschung]] (früher Gesundheitsamt und Institut für Erziehungswissenschaft, [[Europastraße]] 6  
* [[Vogelfigur]] aus Bronze und vorwiegend blauem Farbglasmosaik sowie Wandfries im Pausenhof der [[Hügelschule]], ca. 1965 (?)
* [[Vogelfigur]] aus Bronze und vorwiegend blauem Farbglasmosaik sowie Wandfries im Pausenhof der [[Hügelschule]], 1966
* Säule und Kreuz aus Stahl, Aussegnungshalle [[Bergfriedhof]], 1969 
====Besitz des Stadtmuseums====  
====Besitz des Stadtmuseums====  
* "Stehende", glattflächige Skulptur aus Gips, 1943 (noch Einfluss ihres Lehrers Graevenitz)  
* "Stehende", glattflächige Skulptur aus Gips, 1943 (noch Einfluss ihres Lehrers Graevenitz)  
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* "Argolis", Bronzeskulptur, 1967 <ref>abgebildet als Nr. 5 in der Bildergalerie der Seite [https://www.tuebingen.de/stadtmuseum/27238.html#/27240 "Neuanfang?!"], Ausstellung </ref>  
* "Argolis", Bronzeskulptur, 1967 <ref>abgebildet als Nr. 5 in der Bildergalerie der Seite [https://www.tuebingen.de/stadtmuseum/27238.html#/27240 "Neuanfang?!"], Ausstellung </ref>  
* Bronzeskulptur "?" <ref>Abbildung bei [https://www.tif-tuebingen.de/?attachment_id=20430 tif-tuebingen.de]</ref>  
* Bronzeskulptur "?" <ref>Abbildung bei [https://www.tif-tuebingen.de/?attachment_id=20430 tif-tuebingen.de]</ref>  
* Arbeit an der Lithopresse, Terrakotta bemalt, 1976
* Gemälde "Fasching" und "Maskenball" <ref>[https://www.brikada.de/Frauenheute/20635/stadtmuseum-tuebingen-bunte-bilder-zum-fasching ''Bunte Bilder zum Fasching''], brikada.de, 3.3.2019 </ref>  
* Gemälde "Fasching" und "Maskenball" <ref>[https://www.brikada.de/Frauenheute/20635/stadtmuseum-tuebingen-bunte-bilder-zum-fasching ''Bunte Bilder zum Fasching''], brikada.de, 3.3.2019 </ref>  
* ''bitte ergänzen''
 
Das Werkverzeichnis im Katalog 1996 fasst Dyckerhoffs Arbeiten unter folgenden Oberbegriffen zusammen (sie sind heute zu einem großen Teil im Archiv des Stadtmuseums Tübingen):
*Porträts 1936-1957, Bronzen 1952-66, Körperlandschaften, Räumliche Gruppen, Stuhltürme, Überlebensgroße Terrakottaporträts, Farbige Terrakotten, Menschen am Wasser, Frauen mit Wänden, Tänzerinnen, Porträts 1975-1994.


== Bilder ==  
== Bilder ==  
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== Dokumentarfilm ==  
== Dokumentarfilm ==  
''Rosmarie Dyckerhoff'', Dokumentarfilm von Eka Papiashvili und Carsten Böhnke (hinter der Kamera), Greenstone Films 2015  
''Rosmarie Dyckerhoff'', Dokumentation (DVD) von Eka Papiashvili und Carsten Böhnke (hinter der Kamera), Greenstone Films 2015, 29 Min.
*Teil 1: Einblick in Leben und Werk, Interview (17 Min.)
*Teil 1: Einblick in Leben und Werk, Interview  
*Teil 2: Dr. Evamarie Blattner, Sammlung [[Stadtmuseum]] Tübingen, spricht über die Werke der Künstlerin (12. Min.)
*Teil 2: Dr. Evamarie Blattner, Sammlung [[Stadtmuseum]] Tübingen, spricht über die Werke der Künstlerin  


== Literatur ==  
== Literatur ==  

Version vom 11. März 2021, 22:29 Uhr

Rosemarie Sack-Dyckerhoff, als Künstlerin meist nur Dyckerhoff (* 7. Oktober 1917 in Blumenau bei Wunstorf; † 3. März 2015 in Freiburg) war eine deutsche Bildhauerin, die lange im Tübinger Stadtteil Lustnau lebte und arbeitete.

Leben und Werk

Rosemarie Dyckerhoff wurde in Norddeutschland als Tochter süddeutscher Eltern geboren. Sie absolvierte von 1937 bis 1939 eine Bildhauerlehre bei Fritz von Graevenitz in Stuttgart. Von 1939 bis 1940 studierte sie an der Kunstakademie Stuttgart bei den Malern Hans Spiegel und Anton Kolig sowie bei dem Bildhauer Fritz von Graevenitz. In den Jahren von 1940 bis 1941 studierte sie an der Kunstakademie München bei dem Bildhauer Bernhard Bleeker und im Anschluss daran von 1941 bis 1944 wieder an der Kunstakademie Stuttgart bei Graevenitz, als dessen Meisterschülerin sie ab 1942 galt. Von 1945 bis 1948 arbeitete sie als freischaffende Bildhauerin in Biberach an der Riß.[1]

Im Jahr 1947 war sie eines der Gründungsmitglieder der Oberschwäbischen Sezession. Von 1948 bis 1978 lebte und arbeitete sie als freischaffende Bildhauerin in Lustnau und heiratete dort 1950 Otto Sack. Ab 1951 war sie Mitglied in der Tübinger Künstlergruppe Ellipse.[1]

Nach dem Tod von Otto Sack im Jahr 1961 unternahm sie 1963 einen längeren Studienaufenthalt in Rom. Von 1975 bis 1976 unterrichtete sie als Dozentin für Bildhauerei an der Winterakademie in Kisslegg. Ab 1976 nutzte sie ein zweites Atelier in Todtmoos. Ab 1977 wurde sie künstlerische Mitarbeiterin in der von Karlfried Graf Dürckheim und Maria Hippius Gräfin Dürckheim gegründeten Existentialpsychologischen Bildungs- und Begegnungsstätte in Todtmoos-Rütte. Ab 1979 arbeitete sie als freischaffende Bildhauerin in Freiburg im Breisgau.[1]

Ab den 1940er Jahren entwickelte die Künstlerin ihre eigene Formensprache: die raue, zerklüftete Oberfläche.

Seit 1943 wurde ihr Werk in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland präsentiert. Zahlreiche Skulpturen gibt es im öffentlichen Raum in Tübingen und Stuttgart. Ihre Arbeiten sind heute in privatem und öffentlichem Besitz (u. a. Sprengel-Museum Hannover und Staatsgalerie Stuttgart).[1]

Das Stadtmuseum Tübingen organisierte 1996 eine große Retrospektive mit plastischen Werken der Künstlerin, worüber ein Katalog des Kulturamts (s.u.) erschien.

Das Stadtmuseum hat mittlerweile einen "beträchtlichen Zuwachs" an Arbeiten von Dyckerhoff,[2] von denen drei in der Ausstellung 2019/20 (s.u.) zu sehen waren.

Friederike Asmus schreibt einleitend zur Biographie im Katalog 1996: "Meine Arbeit ist für mich ein Weg, die Welt mit den Augen zu begreifen statt über das Denken." Dieser Satz von Rosmarie Dyckerhoff ist bestimmend für ihre ganze Arbeit, für ihr Vorgehen, für ihre Thematik. Nicht Theorien oder Ideen sind die Quellen ihrer Inspiration, sondern das Sehen selbst. Das bedeutet, daß sie Menschen, Tiere, Gegenstände nicht einfach detailgetreu in ihrer äußeren Form, plastisch wiedergibt. Viel eher kommt es der Künstlerin darauf an, das Verborgene, das unsichtbare "Dahinter" zu entdecken und in ihren Arbeiten erkennbar zu machen.


Werke in Tübingen (Auswahl)

Öffentlicher Raum

Besitz des Stadtmuseums

  • "Stehende", glattflächige Skulptur aus Gips, 1943 (noch Einfluss ihres Lehrers Graevenitz)
  • "Mutter mit Kind", Bronzeplastik, 1957
  • "Argolis", Bronzeskulptur, 1967 [4]
  • Bronzeskulptur "?" [5]
  • Arbeit an der Lithopresse, Terrakotta bemalt, 1976
  • Gemälde "Fasching" und "Maskenball" [6]

Das Werkverzeichnis im Katalog 1996 fasst Dyckerhoffs Arbeiten unter folgenden Oberbegriffen zusammen (sie sind heute zu einem großen Teil im Archiv des Stadtmuseums Tübingen):

  • Porträts 1936-1957, Bronzen 1952-66, Körperlandschaften, Räumliche Gruppen, Stuhltürme, Überlebensgroße Terrakottaporträts, Farbige Terrakotten, Menschen am Wasser, Frauen mit Wänden, Tänzerinnen, Porträts 1975-1994.

Bilder

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Kulturgewächshaus Birkenried e.V.
  2. Ausstellung im Stadtmuseum: Eine kurze kulturelle Blüte, tagblatt.de 16.11.2019
  3. Brunnen Bremer Stadtmusikanten, Ev. Kirchengemeinde Lustnau
  4. abgebildet als Nr. 5 in der Bildergalerie der Seite "Neuanfang?!", Ausstellung
  5. Abbildung bei tif-tuebingen.de
  6. Bunte Bilder zum Fasching, brikada.de, 3.3.2019

Weblinks

Bilder zu Rosemarie Dyckerhoff, google.com/search

Dokumentarfilm

Rosmarie Dyckerhoff, Dokumentation (DVD) von Eka Papiashvili und Carsten Böhnke (hinter der Kamera), Greenstone Films 2015, 29 Min.

  • Teil 1: Einblick in Leben und Werk, Interview
  • Teil 2: Dr. Evamarie Blattner, Sammlung Stadtmuseum Tübingen, spricht über die Werke der Künstlerin

Literatur

Friederike Assmus u.a.: Rosmarie Dyckerhoff - Das plastische Werk, Tübinger Kataloge Nr. 46, Red. Wilfried Setzler, Universitätsstadt Tübingen, Kulturamt 1996, 112 S., ISBN 3-910090-15-X

Ausstellung Stadtmuseum 2019/20

Vom 16. November 2019 bis 20. März 2020 zeigte das Stadtmuseum die Doppelausstellung "Neuanfang?!" über Kunst und Kulturpolitik der 1950er Jahre, die mehrere Plastiken Dyckerhoffs und natürlich vieler weiterer Künstler enthielt.


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