St.-Gallus-Kirche Derendingen

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Galluskirche
St.-Galluskirche in Derendingen.jpg
Andachtsstätte
AdresseSieben-Höfe-Straße 152
72072 Tübingen
Die Kirche auf einer alten Postkarte

Die evangelische St.-Gallus-Kirche liegt in der Sieben-Höfe-Straße 150 am Ortsausgang von Derendingen in Richtung Weilheim in einem schönen Friedhof mit einem wundervollen Blick über das Neckartal zur Wurmlinger Kapelle.[1] Um die Kirche herum ist der Friedhof Derendingen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die St.-Gallus-Kirche geht auf einen Vorgängerbau aus dem 7. Jahrhundert zurück, dessen Mauerreste 1979 bei Renovierungsarbeiten entdeckt wurden. Ihr Namenspatronat bekam sie wahrscheinlich durch Missionstätigkeiten von Mitarbeitern des Heiligen Gallus (lat. der Kelte). Er war ein vermutlich irischer Wandermönch und Missionar, dessen hauptsächliches Wirken nach dem Jahr 610 im Bodenseeraum stattfand. Nach ihm ist auch die Schweizer Stadt St. Gallen benannt.

Auch spätere Vorgängerkirchen hinterließen ihre Fundamemte. In spätgotischer Zeit wurde 1514 eine Steinkirche gebaut, die aber einer Brandkatastrophe am 8. Dezember 1560 zum Opfer fiel. Das heutige Bauwerk wurde von 1561 bis 1563 errichtet. Die Außenmauern des Kirchenschiffs waren vermutlich erhalten geblieben, da sie noch gotische Spitzbogenfenster aufweisen. Der obere Teil des Turms entspricht aber der Renaissance-Zeit.

Bekannt wurde die Kirche durch die Tätigkeit des slowenischen Reformators Primus Truber im 16. Jahrhundert. Er war lange Zeit Pfarrer in Derendingen und starb dort am 28. Juni 1586. Die genaue Grabstelle in Derendingen ist unbekannt, jedoch erinnert eine Gedenkplatte in der Kirche an ihn.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde Derendingen nur geringfügig zerstört, die Sankt-Gallus-Kirche wurde allerdings bei einem Luftangriff am 19. Oktober 1944 stark beschädigt.[2]

Glocken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die St.-Gallus-Kirche ist bekannt für ihre Glocken. Das Vollgeläut ist wie folgt:

  • Glocke 1 (g´): Heinrich Kurtz, Stuttgart 1952
  • Glocke 2 (b´): Johann Jakob Dornmann, Königsberg 1743, eine Leihglocke aus Borken (Krs. Eylau, Ostpreußen)
  • Glocke 3 (c´´): Carl Knittel, Stuttgart-Bad Cannstatt 1866
  • Glocke 4 (es´´): Heinrich Kurtz, Stuttgart 1952

YouTube Video: Tübingen-Derendingen, St. Gallus

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]