Sternwarte

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Die Sternwarte liegt in der Tübinger Nordstadt, Waldhäuser Straße 70, und beherbergt neben dem astronomischen Stern-Guck-Potenzial ein Restaurant gleichen Namens: Sternwarte (Restaurant)

Geschichte

  • Bereits ab 1752 existierte ein erstes Observatorium auf dem Nordostturm des Schlosses, das Anfang des 19. Jahrhunderts von Friedrich v. Bohnenberger durch eine Beobachtungskuppel mit drehbarem Dach im Schlossgarten ergänzt wurde.
  • Der Astronom Hans Oswald Rosenberg (1879-1940) errichtete auf dem Österberg eine private Sternwarte, weil die bestehende auf dem Schloss seinen Ansprüchen nicht genügte. 1925 verkaufte er ihre Ausstattung an die Universität in Kiel, wo er ab 1926 arbeitete. Die Nationalsozialisten zwangen ihn als Juden 1934 zur Auswanderung in die USA. Kurz vor seinem Tod übernahm er eine Lehrstuhl für Astronomie in Istanbul.
  • 1955/56 wurde die hier genannte Sternwarte auf der Waldhäuser Höhe gebaut.
  • Als 2001 das Institut für Astronomie und Astrophysik auf den Sand umzog und dort auf dem Denzenberg eine neue Forschungssternwarte [1] baute, ging die bisherige auf der Waldhäuser Höhe in den Besitz der Stadt über und wird seitdem von der "Astronomischen Vereinigung Tübingen" betrieben. Diese veranstaltet dort regelmäßig für die allgemeine Öffentlichkeit Vorführungen, Himmelsbeobachtungen und Vorträge.

Teleskop

1924 wurde der 12" Refraktor von Geheimrat und Nobelpreisträger Dr. Carl Bosch bei den optischen Werken Carl Zeiss Jena zum Preis von 63.440 Goldmark bestellt. Das Instrument wurde zunächst in Heidelberg aufgestellt. Mitte der fünfziger Jahre wurde das Teleskop dem Astronomischen Institut Tübingen für seine neue Sternwarte übergeben. Die Astronomische Vereinigung nutzt das Teleskop seit ihrer Gründung 1973 zu öffentlichen Sternführungen. Teleskope dieser Größe sind in Deutschland sehr selten. Im süddeutschen Raum gibt es neben diesem Instrument nur noch im Deutschen Museum München eines mit vergleichbarer Leistung.[1]

Weiteres

Auf dem Gelände verläuft ein Fußweg zwischen Paul-Ehrlich-Straße und Waldhäuser Straße, auf dem in Relation zueinander die Planetenumlaufbahnen markiert sind. Daneben befindet sich auf dem Boden kreisförmig eine "Lebende analemmatische Sonnenuhr". Wenn man sich an den für die Jahreszeit richtigen und gekennzeichneten Punkt stellt, lässt sich am Schattenwurf des Körpers die Uhrzeit ablesen (sowohl MEZ als auch WOZ).


Einzelnachweise

Weblinks