Dörfle (Weststadt)

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Dörfle (Weststadt)
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Mit der Bezeichnung "Dörfle" wird die kleine Siedlung von 16 Häusern in der Sindelfinger Straße 28-30 benannt, die 1989-1991 für Asylsuchende, Geflüchtete und andere entstanden ist.

Linda Li von der Gruppe 91 zeigt das Plakat zur Ausstellung


Ende Juni 2023 wurde bekannt, dass die Siedlung abgerissen und zum Mischgebiet umgewandelt werden soll, da die Kleinsthäuser nicht sanierbar bzw. nicht mehr bewohnbar sind.[1] Im März 2024 wurde im Tagblatt informiert, dass 5 Häuser für den Abriss vorbereitet sind, um Raum für eine Straße zu shaffen, die die B296 mit dem Aischbach-Gewerbegebiet verbinden soll. Die anderen 11 Häuser werden vorraussichtlich noch mindestens bis 2028 stehen bleiben und auch bewohnt werden können, ohne dass aber viel in ihre Erhaltung investiert wird.[2]

Ausstellung zum 30jährigen

Im Juni 2023 beleuchtete eine Sonderausstellung des MUT im technischen Rathaus die Geschichte und Gegenwart dieser Siedlung und lässt Bewohnerinnen und Bewohner ausführlich zu Wort kommen. [3] Die Ausstellung ist vom 6. Februar bis 15. April 2024 im Café Sozial in der Derendinger Straße zu sehen.[4]

Seit 1991 vor Ort: die Gruppe 91

In eines der Häuser am Rande zog als Erstbezieher die Künstler-Lebensgemeinschaft Gruppe 91 ein, die auch 2023 noch dort wohnt. Im Laufe der Jahre haben die künstlerisch aktiven Menschen der Gruppe ihr Haus umgestaltet, so dass es ein Hingucker geworden ist. Sie informieren auch über ihre Ausstellungsangebote, direkt am Radweg nach Unterjesingen, der dort vorbei geht.

Hintergrund zur Entstehung Anfang der 1990er

Das Dörfle kurz nach der Fertigstellung 1991, Foto: Manfred Grohe

Die Schließung der Sammelunterkunft für Asylsuchende in der Thiepval-Kaserne im Herbst 1989 hat den Tübinger Gemeinderat zu einer Neuregelung der Unterbringung von Geflüchteten gezwungen. Man entschied sich unter hohem Zeitdruck für eine bessere Betreuung und eine dezentrale Verteilung. Zudem wurde beschlossen, die Asylbewerber*innen „in menschenwürdigen Wohnungen aufzunehmen“. Die 1989 genehmigte, aber erst 1991 gebaute Siedlung in der Sindelfinger Straße drückte dieses städtische Versprechen in besonderer Weise aus. Die vom Architekten Peter Hübner geplante Siedlung mit ihren 16 ‚Häuschen‘, ihren charakteristischen Spitzdächern und ihren größeren Grünflächen bot für 120 Menschen Wohnraum. Sie war anspruchsvolle „Architektur für Asylanten“ zum einen und ein Tübinger „Modell für Integration“ zum anderen.[5]

Zeitreise 1991-2023


Bilder und Texte von der Ausstellung im Juli 2023

Einzelnachweise

Stimmen und Kommentare zum Dörfle & dem geplanten Abriss

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