Antiquariat Heckenhauer

Aus TUEpedia
Version vom 14. Mai 2009, 12:52 Uhr von Planktonissimus (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: Das '''Antiquariat Heckenhauer''' am Holzmarkt 5 ist das Stammhaus der Buchhandlung J.J. Heckenhauer. Seit über 400 Jahren wird dort die Buchkunst gepflegt. [[159...)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu:Navigation, Suche

Das Antiquariat Heckenhauer am Holzmarkt 5 ist das Stammhaus der Buchhandlung J.J. Heckenhauer. Seit über 400 Jahren wird dort die Buchkunst gepflegt.

1596 wurde durch Magister Erhard Cellius die damals dritte Buchdruckerei Tübingens dort gegründet. 1823 übernahm Johann Immanuel Heckenhauer als ehemaliger Mitarbeiter des Inhabers Heerbrandt die Druckerei - und gründete im Oktober des selben Jahres seine Buchhandlung. Heckenhauer führte dort ausserdem auch ein Antiquariat und auch einen kleinen Verlag. 1880 kaufte der Stuttgarter Buchhändler und Antiquar Carl August Sonnewald die Firma Heckenhauer. Seither ist sie in Familienbesitz. 1997 wurde von Roger Sonnewald die Galerie J.J.Heckenhauer am Holzmarkt gegründet, mit dem Galerieprogramm internationaler Fotografie und Videokunst mit einem Schwerpunkt auf Nachwuchstalenten aus Berlin und Leipzig, sowie etablierten Künstlern aus Russland und der Schweiz. Der Umzug auf die renomierte Berliner Galerien-Meile in der Brunnenstraße folgte 2003. In Brüssel soll 2009 eine Zweigniederlassung eröffnet werden.


Hermann Hesses Lehrjahre

Von 1895 bis 1899 absolvierte Hermann Hesse dort seine Buchhändlerlehre. Am 3. Juli 1896 schrieb Hermann Hesse folgende unglücklichen Zeilen an seine Mutter: "Der Heckenhauer, der Gewalt über mich hat, steht wie ein Berg hinter mir und wirft überallhin einen langen Schatten" und "das Staubschlucken und Geldzählen macht einen zum elenden Kerl." 1898 erschien sein erstes Buch Romantische Lieder in Dresden.

Hesse-Liebhaber selbst aus Japan, Korea, China und den USA kommen zur Besichtigung, in Vitrinen hat Antiquariats-Inhaber Roger Sonnewald Dokumente ausgestellt, an der Wand hängen originale Fotos mit dem Dichter aus der Sammlung der Familie Sonnewald. In den ca. 60 qm großen Räumlichkeiten soll nach der Idee der Besitzer ein Hesse Museum entstehen.[1]

Außer Hermann Hesse war auch Josef Eberle, der ebenso unter seinen Pseudonymen Sebastian Blau oder Iosephus Apellus bekannt war, von 1917 bis 1920 dort Lehrling.

Verkäufer in dem Antiquariat ist der Schriftsteller und Übersetzer Kay Borowsky. Ein (meist längeres) Gespräch mit ihm kann sehr eindrücklich sein, ebenso wie sein sicherer Griff in wahre Bücherhaufen nach der vom Kunden gewünschten antiquarischen Ausgabe.

Literatur

  • Wilfried Setzler: Hesse in Tübingen (Silberburg Verlag), Tübingen 2002.
  • Kay Borowsky und Barbara Werner (Hsg.): Tübingen im Gedicht: ... und stochern weiter durchs Aquarell... Eine Anthologie mit einem Vorwort von Inge Jens und Walter Jens sowie Fotografien von Roger Sonnewald. Heckenhauer Verlag (2003)

Einzelnachweise

Weblinks