König Friedrich I. von Württemberg

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König Friedrich im Krönungsornat, ca. 1806-08. Ölgemälde von Johann Baptist Seele.
Friedrich und Napoleon, Karikatur, die aber die realen Körpergrößen zutreffend darstellt
Jugendbildnis Friedrichs

Friedrich Wilhelm Karl von Württemberg (* 6. November 1754 in Treptow an der Rega in Hinterpommern; † 30. Oktober 1816 in Stuttgart) war ab 1797 als Friedrich II. der fünfzehnte regierende Herzog von Württemberg, von 1803 bis 1806 auch Kurfürst und von 1806 bis 1816 als Friedrich I. der erste König von Württemberg. Wegen seiner Körpergröße und seiner gewaltigen Leibesfülle wurde er auch Dicker Friedrich genannt.

Aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses 1803 konnte er das württembergische Territorium im Süden und Osten fast verdoppeln. Sein Bündnis mit dem französischen Kaiser Napoleon brachte ihm 1806 die Erhebung zum König. Mit dessen Hilfe gelang es ihm 1805 auch, die Macht der Landstände zu zerschlagen und die alte Verfassung abzuschaffen. Fortan regierte er absolutistisch-autoritär. Nach dem Russlandfeldzug wechselte Friedrich 1814 die Seite und beteiligte sich an den Kämpfen gegen Napoleon. Auf dem Wiener Kongress 1815 wurden sein Königstitel und der territoriale Status quo bestätigt.

Eine Anekdote berichtet, dass Napoleon zum 2,11 m großen und ca. 200 kg schweren Friedrich aufblickte und sagte: „Ich wusste gar nicht, dass sich die Haut überhaupt so weit ausdehnen kann!“ Darauf entgegnete Friedrich: „Und ich bin erstaunt, dass in einem so kleinen Kopf soviel Gift stecken kann!“

Verfassungsstreit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es erhoben sich Forderungen nach der versprochenen Wiedereinführung einer Verfassung. König Friedrich legte bereits im März 1815 dem Landtag einen eigenen Entwurf eines Staatsgrundgesetzes vor. Dieser Entwurf traf auf starken Widerstand der Landstände, die die bisherige auf dem Tübinger Vertrag von 1514 basierende Verfassung wieder in Kraft setzen wollten. Den Landständen gelang es, die Bevölkerung in einer Kampagne für das alte Recht auf ihre Seite zu ziehen. Einer der Protagonisten dieser Bewegung war der Tübinger Dichter und Politiker Ludwig Uhland, der hierfür eigens das Gedicht "Das alte, gute Recht"[1] verfasste. Die Kampagne war so wirksam, dass das von König Friedrich vorgelegte Staatsgrundgesetz nicht verabschiedet wurde. Die in Zusammenwirken mit dem Landtag völlig überarbeitete Verfassung wurde erst durch seinen Nachfolger König Wilhelm I. am 25. September 1819 erlassen. Der Tübinger Vertrag war gewahrt, worauf Uhland ausdrücklich hinwies. Die neue Verfassung übernahm die Grundzüge des alten Rechts und schuf mit vielen neuen Elementen eine damals moderne, zeitgemäße, konstitutionelle Monarchie, die bis 1918 Bestand hatte. [2][3]

Bebenhausen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schon Friedrich ließ sich 1807 das ehemalige Abtshaus des Klosters Bebenhausen zu einem Jagdschloss umbauen, das von seinen beiden Nachfolgern Karl und Wilhelm II. bis in das frühe 20. Jahrhundert als Rückzugsort vom Stuttgarter Hof und als privater Wohnsitz genutzt wurde.

Am 9. November 1812 veranstaltete König Friedrich I. in der Nähe des Schlosses Bebenhausen, im Goldersbachtal, das Dianenfest, ein besonders prunkvolles Jagdfest. Das Fest fand während eines politisch und finanziell fragwürdigen Zeitpunktes statt: Württembergische Soldaten begleiteten den Feldzug Napoleons nach Moskau. Von den 16 000 Mann sollten nur 134 wieder aus Russland zurückkehren. Dennoch gab Friedrich fast eine Million Gulden für das Dianenfest aus.

Weiteres[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Noch als Herzog Friedrich II. ebnete er 1804 durch ein Dekret den Weg für die Neuanlage eines Botanischen Gartens, heute der Alte Botanische Garten.


Er verleiht am 26. Januar 1811 Tübingen das Prädikat "Unsere gute Stadt" [4]


Auf den Thron folgte ihm sein Sohn Wilhelm I..

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks, Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]