Hans Mayer

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Hans Mayer (* 19. März 1907 in Köln; † 19. Mai 2001 in Tübingen) war Literatur- und Musikwissenschaftler und ein Schriftsteller mit internationaler Anerkennung. Er kehrte nach einem Verlagsbesuch in Tübingen 1963 nicht mehr in die DDR zurück. 1965-73 hatte er einen Lehrstuhl für deutsche Literatur in Hannover. Danach übersiedelte er ganz nach Tübingen, wo er eine Honorarprofessur erhielt. 2001 starb er im Alter von 94 Jahren. Er zählt zu den bedeutenden Literaturkritikern des 20. Jahrhunderts.

In Tübingen verbanden ihn Freundschaften u.a. mit Ernst Bloch und Walter und Inge Jens. Laut Inge Jens "brauchte es nicht viel, um mit Hans Mayer zu einem Zerwürfnis zu kommen"; mehrere Male wäre dies mit Bloch, den er schon aus der DDR kannte, beinahe der Fall gewesen. Er soll auch nachtragend gewesen sein. Da ihm die Universität Tübingen keine volle, sondern nur eine Honorarprofessur anbot, lehnte er es noch Jahrzehnte später ab, an der Poetik-Dozentur teilzunehmen. Mit seinem Kollegen Marcel Reich-Ranicki, mit dem er in den 1960er Jahren die Fernsehreihe "Das literarische Kaffeehaus" gestaltete, geriet er in späteren Jahren in einen Dissens, weil er die "Schwarz-Weiß-Malerei" von Reich-Ranickis TV-Format "Das literarische Quartett" kritisierte. Reich-Ranicki hat sich dann noch nach Mayers Tod kritisch über ihn geäußert.[1]

Hans Mayer liebte "sein Tübingen". Er wohnte in dem Niemeyer-Haus Neckarhalde 41, wo auch das Interview für "Zeugen des Jahrhunderts" stattfand. Sein Grab befindet sich in Berlin.


Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dokumentarfilm "Frau Walter Jens" von Thomas Grimm über Walter und Inge Jens, 2006, DVD 2009 - und weitere Quellen

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]