Drache

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Drachenzeichnung am Asienshop am Haagtor

Der Drache (lat. draco, altgriech. δράκων drákōn „Schlange“, eigentlich „der starr Blickende“) ist als Fabelwesen aus Mythen, Märchen und Sagen bekannt. Er ist ein schlangenartiges Mischwesen, in dem sich Eigenschaften von Reptilien, Vögeln und Raubtieren in unterschiedlichen Variationen miteinander verbinden. Häufig ist er geflügelt, mit Adlerklauen oder Löwenpranken ausgestattet und speit Feuer. Bis in die Neuzeit wurde er als real existierendes Tier angesehen.

Eine Reihe von Theorien versucht, die Entstehung der Drachenfigur auf reale Naturerscheinungen zurückzuführen. Eine andere Hypothese nimmt an, dass der Drachenmythos auf Fossilienfunde zurückzuführen sei.[1]


Tübinger Drachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die alten Original-Figuren des Drachens und Georgs vom 1841 abgerissenen Georgsbrunnen, die man 1911 im Neckar wiedergefunden hat. Sie befinden sich im Stadtmuseum.
Drache bei der ersten Tübinger Mayday! Parade für globale soziale Rechte am Montag, den 30. April 2007 in der Doblerstraße.
Blick vom Holzmarkt auf die Nordwand der Stiftskirche: St.Georg als Drachenkämpfer (links).

Im Raum Tübingen kommen Drachen an einigen Stellen vor, und die folgenden sind erwähnenswert:

  • Der Drache auf dem Georgsbrunnen auf dem Holzmarkt ist in seinem Todeskampf wohl der bekannteste Vertreter seiner Art. Die Originalskulptur des Drachens wurde zusammen mit einem Kapitell in der Neckargasse 32 vom Kunsthistoriker Konrad Lange entdeckt und steht heute im Stadtmuseum.[2]
  • Der Drache, der an der Nordfassade der Stiftskirche vom Heiligen St. Georg getötet wird.
  • Es gibt eine Sage von einem „Tier," das den Kirchenbau der Stiftskirche gestört und behindert haben soll, und in der Nacht immer wieder eingerissen habe, was den Tag über gebaut worden sei. Das war wohl der Drache, mit dem der heilige Georg immer aufs Neue zu kämpfen hatte, der aber, wenn er auch den Bau verzögerte, nicht stark genug war, seine Vollendung zu verhindern. Denn im Jahr 1529 wurde der Turm mit Schiefer gedeckt, obgleich er nicht plangemäß vollendet werden konnte."[3]
  • Ein Zeiger in Form eines Drachens auf der astronomischen Uhr am Tübinger Rathaus geht auf den alten chinesischen Glauben zurück, wonach bei einer Sonnen- oder Mondfinsternis die Sonne oder der Mond von einem riesigen Drachen verschlungen werden. Der Drachenzeiger bewegt sich in 18 Jahren und 224 Tagen einmal gegen den Uhrzeigersinn durch den Tierkreis. Er symbolisiert die sogenannte "Knotenlinie": Die Umlaufbahnen der Erde und des Mondes verlaufen nicht auf einer Ebene, sondern sind leicht gegeneinander geneigt. Dadurch kommt es zu zwei Schnittpunkten der Bahnen, den sogenannten "Knoten". Der Drachenkopf zeigt zum "aufsteigenden", der Drachenschwanz zum "absteigenden" Knoten. Wenn sich der Mond nahe einem Knoten befindet und gleichzeitig Voll- oder Neumond herrscht, kann eine Finsternis stattfinden. Aus der Stellung von Sonnen-, Mond- und Drachenzeiger zueinander kann man erkennen, ob es sich um eine Sonnen- oder Mondfinsternis handelt.[4]
  • Das jährlich stattfindende Drachenfest am Österberg lässt nicht nur Kinderaugen leuchten
  • An der Südseite des Schwärzlocher Hofs zieht sich unter dem Dachgesims ein Rundbogenfries hin, in dessen Feldern ein Drache neben verschiedenen anderen merkwürdige Flachskulpturen zu finden ist
  • Das China-Restaurant Goldener Drachen im Philosophenweg 79
  • Der Grüner Drache Online Shop ist ein Fachhandel für Grüntee in der Hechinger Straße 203
  • Ein Drache nahm bei der ersten Tübinger Mayday! Parade für globale soziale Rechte am Montag, den 30. April 2007 teil
  • Am Schloss gibt es im Winter Eis-spuckende Drachen als Wasserspeier
  • Die Zhuo Shi Wushu Akademie Tübingen führte einen Drachentanz beim Loretto Fest 2011 vor
  • Der Drache Taifun der Tübinger psychotherapeutischen Hochschulambulanz hilft Kindern und Jugendlichen, dte ihre Aufmerksamkeit nicht gezielt fokussieren und steuern können
  • In Wurmlingen zeigt das Fassadenbild der Dorfpfarrkirche St. Briccius den Erzengel Michael als Drachentöter. Der Drache kommt auch im Wurmlinger Wappen vor: Es zeigt in Silber einen aus einem grünen Dreiberg wachsenden, feuerspeienden, rot bewehrten schwarzen Lindwurm. Der nach einer Volkssage dort getötete Lindwurm ist möglicherweise der Namensgeber von Wurmlingen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Drache (Mythologie) auf de.wikipedia.org
  2. Schild neben den ausgestellten alten Teilen im Stadtmuseum
  3. Karl Klüpfel und Max Eifert: Geschichte und Beschreibung der Stadt und Universität Tübingen, Band 1, 1849, Seite 81.
  4. www.tuebingen.de/astrouhr