Mordiogäßle: Unterschied zwischen den Versionen

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(Drunte' rond om d'Mordiogass / leabt e bsondre Mensche'rass...)
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Der Name "Mordiogäßle" erscheint jedenfalls (unter anderem?) schon auf einem gezeichneten, detailreichen "''Plan oder Wegzeiger der Königl. Württembergischen Dritten Residenz- und Zweiten Hauptstatt'' Tübingen von [[1812]] (im Stadtarchiv). Dort ist genau gegenüber in der Seelhausgasse auch ein "Bierhof" eingetragen.  
Der Name "Mordiogäßle" erscheint jedenfalls (unter anderem?) schon auf einem gezeichneten, detailreichen "''Plan oder Wegzeiger der Königl. Württembergischen Dritten Residenz- und Zweiten Hauptstatt'' Tübingen von [[1812]] (im Stadtarchiv). Dort ist genau gegenüber in der Seelhausgasse auch ein "Bierhof" eingetragen.  


In den amtlichen Stadtplänen von [[1819]] und [[1848]] heißt die Gasse "im Brühl", jedoch seit dem Plan von [[1876]] wird der Name Mordiogässle, wohl im Rückgriff auf den Volksmund, wieder verwendet.  
In den amtlichen Stadtplänen von [[1819]] und [[1848]] heißt die Gasse "im Brühl", jedoch seit dem Plan von [[1876]] wird der Name Mordiogässle, wohl im Rückgriff auf den Volksmund, wieder verwendet.<ref>Tübinger Adressbücher 1934 und 2009</ref>


(Ein Zetergässle gibt es [leider] nicht...)  
(Ein Zetergässle gibt es [leider] nicht...)  


- ''bitte ggf. korrigieren/fortsetzen/ergänzen...''
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== Stimmen zum Mordiogässle ==
===Heinz-Eugen Schramm: D'Gôge'===
Drunte' rond om d'Mordiogass <br>
leabt e bsondre Mensche'rass: <br>
Leut wia Bööm send des mit Möckel <br>
härter no wia Backstoi'bröckel.
Aber enne'dren - potz Blitz! - <br>
hocket viel Verstand ond Witz, <br>
ond se wisset vieles besser <br>
wia so mancher Herr Professor, <br>
wenn se au koin Dokter hent <br>
ond bloß Gülle fahren tent.
Aber - ond des neabebei - <br>
's Maulwerk hao-n-e ghairt, des sei <br>
bei de Gôge' an net schlecht, <br>
ond wer des verschmecke' möcht, <br>
der braucht schliaßle bloß en Gôge'<br>
saudumm noch „'me Raupe“ froge'!<ref>Hein-Eugen Schramm: ''Tübinger Gogen-Witze,'' Knödler-Verlag, Reutlingen, 1998.</ref>


== So sieht's der (Mordio-)Vogel ==
== So sieht's der (Mordio-)Vogel ==
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'''Quellen:''' <br>  
'''Quellen:''' <br>  
Tübinger Adressbücher 1934 und 2009
<references />
 




[[Kategorie:Straßen]] [[Kategorie:Gasse]] [[Kategorie:Altstadt]]
[[Kategorie:Straßen]] [[Kategorie:Gasse]] [[Kategorie:Altstadt]]

Version vom 21. November 2010, 13:45 Uhr

Das kleine Mordiogässle liegt in der Unterstadt zwischen Seelhausgasse und Salzstadelgasse.


Der Name

Der Legende nach steht die Herkunft des Namens im Zusammenhang mit der ersten Brauerei oder Braugaststätte der Stadt, die wahrscheinlich bereits seit dem 17. Jahrhundert zwischen Seelhausgasse und der dortigen Stadtmauer lag. Dort könnte nach der alten Redensart ein Ausgangspunkt für "Zeter und Mordiogeschrei" gewesen sein.

Der Name "Mordiogäßle" erscheint jedenfalls (unter anderem?) schon auf einem gezeichneten, detailreichen "Plan oder Wegzeiger der Königl. Württembergischen Dritten Residenz- und Zweiten Hauptstatt Tübingen von 1812 (im Stadtarchiv). Dort ist genau gegenüber in der Seelhausgasse auch ein "Bierhof" eingetragen.

In den amtlichen Stadtplänen von 1819 und 1848 heißt die Gasse "im Brühl", jedoch seit dem Plan von 1876 wird der Name Mordiogässle, wohl im Rückgriff auf den Volksmund, wieder verwendet.[1]

(Ein Zetergässle gibt es [leider] nicht...)

- bitte ggf. korrigieren/fortsetzen/ergänzen...

Stimmen zum Mordiogässle

Heinz-Eugen Schramm: D'Gôge'

Drunte' rond om d'Mordiogass
leabt e bsondre Mensche'rass:
Leut wia Bööm send des mit Möckel
härter no wia Backstoi'bröckel.

Aber enne'dren - potz Blitz! -
hocket viel Verstand ond Witz,
ond se wisset vieles besser
wia so mancher Herr Professor,
wenn se au koin Dokter hent
ond bloß Gülle fahren tent.

Aber - ond des neabebei -
's Maulwerk hao-n-e ghairt, des sei
bei de Gôge' an net schlecht,
ond wer des verschmecke' möcht,
der braucht schliaßle bloß en Gôge'
saudumm noch „'me Raupe“ froge'![2]

So sieht's der (Mordio-)Vogel

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Quellen:

  1. Tübinger Adressbücher 1934 und 2009
  2. Hein-Eugen Schramm: Tübinger Gogen-Witze, Knödler-Verlag, Reutlingen, 1998.