Der Drache (lat. draco, altgriech. δράκων drákōn „Schlange“, eigentlich „der starr Blickende“) ist als Fabelwesen aus Mythen, Märchen und Sagen bekannt. Er ist ein schlangenartiges Mischwesen, in dem sich Eigenschaften von Reptilien, Vögeln und Raubtieren in unterschiedlichen Variationen miteinander verbinden. Häufig ist er geflügelt, mit Adlerklauen oder Löwenpranken ausgestattet und speit Feuer. Bis in die Neuzeit wurde er als real existierendes Tier angesehen.

Tübinger Drachen

In Tübingen kommen Drachen nur sehr selten vor, aber die folgenden sind erwähnenswert:

  • Der Drache auf dem Georgsbrunnen auf dem Holzmarkt ist in seinem Todeskampf wohl der bekannteste Vertreter seiner Art. Die Originalskulptur des Drachens wurde zusammen mit einem Kapitell in der Neckargasse 32 vom Kunsthistoriker Konrad Lange entdeckt und steht heute im Stadtmuseum.[1]
  • Das China-Restaurant Goldener Drachen liegt im Philosophenweg 79
  • Der Grüner Drache Online Shop ist ein Fachhandel für Grüntee in der Hechinger Straße 203
  • Das jährlich stattfindende Drachenfest am Österberg lässt nicht nur Kinderaugen leuchtena
  • Ein Zeiger in Form eines Drachens auf der astromimischen Uhr am Tübinger Rathaus geht auf den alten chinesischen Glauben zurück, wonach bei einer Sonnen- oder Mondfinsternis die Sonne oder der Mond von einem riesigen Drachen verschlungen werden. Der Drachenzeiger bewegt sich in 18 Jahren und 224 Tagen einmal gegen den Uhrzeigersinn durch den Tierkreis. Er symbolisiert die sogenannte "Knotenlinie": Die Umlaufbahnen der Erde und des Mondes verlaufen nicht auf einer Ebene, sondern sind leicht gegeneinander geneigt. Dadurch kommt es zu zwei Schnittpunkten der Bahnen, den sogenannten "Knoten". Der Drachenkopf zeigt zum "aufsteigenden", der Drachenschwanz zum "absteigenden" Knoten. Wenn sich der Mond nahe einem Knoten befindet und gleichzeitig Voll- oder Neumond herrscht, kann eine Finsternis stattfinden. Aus der Stellung von Sonnen-, Mond- und Drachenzeiger zueinander kann man erkennen, ob es sich um eine Sonnen- oder Mondfinsternis handelt.[2]

Quellen

  1. Schild neben den ausgestellten alten Teilen im Stadtmuseum
  2. Astronomische Uhr