Burg Müneck: Unterschied zwischen den Versionen

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== Geschichte ==
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Die Burg wurde im [[11. Jahrhundert|11.]] und [[12. Jahrhundert]] von den Herren von Müneck, einer Nebenlinie der Herren von [[Hailfingen]], Gefolgsleuten der [[Pfalzgrafen]] von Tübingen, als Schutz- und Trutzburg erbaut.
Die Burg wurde im [[11. Jahrhundert|11.]] und [[12. Jahrhundert]] von den Herren von Müneck, einer Nebenlinie der Herren von [[Hailfingen]], Gefolgsleuten der [[Pfalzgrafen]] von Tübingen, als Schutz- und Trutzburg erbaut. Im Jahr [[1259]] wurde die Burg erstmalig schriftlich erwähnt, als Ritter Hugo von Müneck einen Hof an das Kloster [[Kilchberg]] verkaufte. Hugo bezeichnete sich dabei ausdrücklich als Ministeriale des Grafen [[Rudolf von Tübingen]], der auch die Urkunde für ihn ausstellte. Im Jahre [[1270]] erschien Ritter Hugo erneut als Zeuge für Graf Rudolf zusammen mit einem Arnold von Müneck. Danach taucht er erst wieder [[1291]]/[[1292|92]] als Zeuge au£. Der seit 1286 genannte Heinrich von Müneck dürfte wohl ein Sohn Hugos gewesen sein.  


Die nachfolgenden Generationen der Hailfinger veräußerten ihren Besitz nach und nach: Die Münecker Linie starb bereits Mitte des 14. Jahrhunderts aus. Als letzter Münecker wird Albrecht Kirchherr zu [[Altingen]] genannt.<ref>Hans-Peter Müller: [http://home.pages.at/hailf/chronik/045.htm Die Adligen von Hailfingen.]
Bereits in der folgenden Generation begann offenbar der Ausverkauf des Münecker Besitzes. Im Jahre [[1330]] verkauften die Schwestern Gere, Gute und Adelheid von Müneck eine leibeigene Frau von [[Entringen]] um 10 lb. hlr. an das Kloter [[Bebenhausen]], wobei ihr Bruder Heinrich bürgte. Im selben Jahr hat Heinrich zusammen mit Renhard von [[Altingen]] gewisse Güter an die Herren von Hailfingen verkauft. Diese lagen in Entringen und Breitenholz und kamen [[1338]]/[[1340|40]] an Bebenhausen. Im Jahr [[1336]] verkaufte Heinrich, der sich als Edelknecht bezeichnete, einen Hellerzins aus seinen Gütern zu Breitenholz um 19 lb. hlr. an das Kloster Kirchberg, wobei auch sein gleichnamiger Sohn erwähnt wird. Bereits ein Jahr später verkaufte Heinrich zusammen mit seiner Gemahlin Sophie von Neuneck seine Güter in Breitenholz und Entringen um 320 Ib. hlr. an die Herter von [[Dußlingen]], was vom Grafen von Tübingen [[1338]] bestätigt wurde.<ref>Hans-Peter Müller: [http://home.pages.at/hailf/chronik/045.htm Die Adligen von Hailfingen.]</ref>
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Die Burg fand in der Folge offensichtlich keine Verwendung mehr, so dass sie nach und nach verfiel und als Steinbruch verwendet wurde.
Der restliche Münecker Besitz dürfte an Heinz von Hailfingen gekommen sein, denn dieser verkaufte [[1364]] seinen Anteil an Breitenholz und Müneck ebenfalls an die Herter. Letzter Münecker dürfte jener Albrecht gewesen sein, der [[1373]]/[[1383|83]] als Chorherr zu Sindelfingen bzw. Kirchherr zu Altingen genannt wird. Die Burg fand in der Folge offensichtlich keine Verwendung mehr, so dass sie nach und nach verfiel und als Steinbruch verwendet wurde.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Schlösser]]
[[Kategorie:Schlösser]]
[[Kategorie:Ammerbuch]]
[[Kategorie:Ammerbuch]]
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Version vom 19. Februar 2011, 12:48 Uhr

Die Burg Müneck ist eine abgegangene Burg oberhalb von Ammerbuch-Breitenholz. Der ursprüngliche Standort läßt sich durch die verbliebenen Graben- und Wallreste auszumachen gut ausfindig machen. Ruinenreste sind heute aber kaum noch zu finden. Bemerkenswert ist der große Halsgraben, der die usprüngliche Burg vom Rest des Berges trennte.[1]

Geographische Lage

<googlemap version="0.9" lat="48.573400" lon="8.965500" zoom="16" scale="yes" overview="yes" controls="small"> (B) 48.573889, 8.969167 </googlemap>
Die Burgruine Müneck liegt auf der Kuppe eines 543,1 m ü. N.N. hohen Bergs am Südrand des Schönbuchs ostnordöstlich von Breitenholz. In Richtung Nordosten fällt das Gelände allmählich zum Großen Goldersbach ab, dem rechten Quellbach des Goldersbachs, und nach Süden scharf zum kleinen Käsbach, einem nördlichen Ammer-Zufluss.[2] Sie ist das Ziel eines bei Hohenentringen beginnenden Wanderweges.

Geschichte

Die Burg wurde im 11. und 12. Jahrhundert von den Herren von Müneck, einer Nebenlinie der Herren von Hailfingen, Gefolgsleuten der Pfalzgrafen von Tübingen, als Schutz- und Trutzburg erbaut. Im Jahr 1259 wurde die Burg erstmalig schriftlich erwähnt, als Ritter Hugo von Müneck einen Hof an das Kloster Kilchberg verkaufte. Hugo bezeichnete sich dabei ausdrücklich als Ministeriale des Grafen Rudolf von Tübingen, der auch die Urkunde für ihn ausstellte. Im Jahre 1270 erschien Ritter Hugo erneut als Zeuge für Graf Rudolf zusammen mit einem Arnold von Müneck. Danach taucht er erst wieder 1291/92 als Zeuge au£. Der seit 1286 genannte Heinrich von Müneck dürfte wohl ein Sohn Hugos gewesen sein.

Bereits in der folgenden Generation begann offenbar der Ausverkauf des Münecker Besitzes. Im Jahre 1330 verkauften die Schwestern Gere, Gute und Adelheid von Müneck eine leibeigene Frau von Entringen um 10 lb. hlr. an das Kloter Bebenhausen, wobei ihr Bruder Heinrich bürgte. Im selben Jahr hat Heinrich zusammen mit Renhard von Altingen gewisse Güter an die Herren von Hailfingen verkauft. Diese lagen in Entringen und Breitenholz und kamen 1338/40 an Bebenhausen. Im Jahr 1336 verkaufte Heinrich, der sich als Edelknecht bezeichnete, einen Hellerzins aus seinen Gütern zu Breitenholz um 19 lb. hlr. an das Kloster Kirchberg, wobei auch sein gleichnamiger Sohn erwähnt wird. Bereits ein Jahr später verkaufte Heinrich zusammen mit seiner Gemahlin Sophie von Neuneck seine Güter in Breitenholz und Entringen um 320 Ib. hlr. an die Herter von Dußlingen, was vom Grafen von Tübingen 1338 bestätigt wurde.[3]

Der restliche Münecker Besitz dürfte an Heinz von Hailfingen gekommen sein, denn dieser verkaufte 1364 seinen Anteil an Breitenholz und Müneck ebenfalls an die Herter. Letzter Münecker dürfte jener Albrecht gewesen sein, der 1373/83 als Chorherr zu Sindelfingen bzw. Kirchherr zu Altingen genannt wird. Die Burg fand in der Folge offensichtlich keine Verwendung mehr, so dass sie nach und nach verfiel und als Steinbruch verwendet wurde.

Einzelnachweise