Berghof: Unterschied zwischen den Versionen

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Das oberhalb [[Lustnau|Lustnaus]] mit spektakulärem Blick auf Tübingen gelegene '''Berghof'''-Ensemble "[[Ob dem Himmelreich]]" umfasst die von dem Kunstmaler [[Friedrich Zundel]] [[1919]]/[[1921|21]] entworfene "Villa Zundel" mit Ateliergebäude, die "Villa Sonnhalde" von [[1926]] sowie einen landwirtschaftlichen Gutshof.  
Das oberhalb [[Lustnau|Lustnaus]] mit spektakulärem Blick auf Tübingen gelegene '''Berghof'''-Ensemble "[[Ob dem Himmelreich]]" umfasst die von dem Kunstmaler [[Friedrich Zundel]] [[1919]]/[[1921|21]] entworfene "Villa Zundel" mit Ateliergebäude, die "Villa Sonnhalde" von [[1926]] sowie einen landwirtschaftlichen Gutshof.  


Das Atelier- und Wohngebäude Ob dem Himmelreich 1, 1/1 beherbergte 1975-2018 das [[Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW)]]. In der Villa wurden ca. 2011 umfangreiche Wiederherstellungsmaßnahmen originaler Oberflächen von historischen Decken und Wandvertäfelungen vorgenommen. Durch die Reduzierung alles Neueingebrachten auf die Farbe Weiß werden die reichhaltigen Türdetails, Wandverkleidungen und Decken noch stärker hervorgehoben.<ref>[[Tag des offenen Denkmals]], Führung am 9. Sept. 2012</ref> Johannes Zundel ließ den Komplex erneut umbauen, restaurieren und in eine Wohnfunktion zurückführen nebst Büro der Berghof-foundation für Konfliktforschung. <ref>[https://aedis-denkmal.de/project/1909/ aedis-denkmal.de], Villa Zundel mit 3 Fotos</ref> Die Architektur lässt sich stilistisch nicht einordnen. Sie folgt klassischen Grundmustern der Symmetrie mit Pilastern, Kapitellen, aber zeigt in der Fassade ungewöhnliche bauplastische Details.   
Das Atelier- und Wohngebäude Ob dem Himmelreich 1, 1/1 beherbergte 1975-2018 das [[Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW)]]. In der Villa wurden ca. 2011 umfangreiche Wiederherstellungsmaßnahmen originaler Oberflächen von historischen Decken und Wandvertäfelungen vorgenommen. Durch die Reduzierung alles Neueingebrachten auf die Farbe Weiß werden die reichhaltigen Türdetails, Wandverkleidungen und Decken noch stärker hervorgehoben.<ref>[[Tag des offenen Denkmals]], Führung am 9. Sept. 2012</ref> Johannes Zundel, einer der Enkel des Erbauers, ließ 2020-22 den Komplex erneut umbauen, restaurieren und in eine Wohnfunktion zurückführen nebst Büro der Berghof-Stiftung für Konfliktforschung. <ref>[https://aedis-denkmal.de/?s=illa+zundel+ aedis-denkmal.de], Villa Zundel mit 4 Fotos</ref> Die Architektur lässt sich stilistisch nicht einordnen. Sie folgt klassischen Grundmustern der Symmetrie mit Pilastern, Kapitellen, aber zeigt in der Fassade ungewöhnliche bauplastische Details.   


Der Künstler, Bauer und Mäzen [[Friedrich Zundel]] (1875-1948) war in erster Ehe mit der Politikerin [[Clara-Zetkin-Straße|Clara Zetkin]] verheiratet. Mit seiner zweiten Ehefrau [[Paula Zundel|Paula geb. Bosch]], Tochter des Unternehmers [[Robert Bosch]] zog er sich auf diesen 1921 von Bosch für seine Töchter gebauten Gutshof, den Berghof zurück. Nach Maßgabe der dezidierten eigenen Vorstellungen und Entwürfe Zundels gestaltete und erbaute der Tübinger Architekt [[Franz Bärtle]] (1872-1960) unter vorwiegender Verwendung des Gesteins Travertin die Gebäude des Ensembles (1919-27). Hier widmete sich Zundel neben der künstlerischen Tätigkeit auch verstärkt der bäuerlichen Arbeit. Im Landhaus Sonnhalde wohnte ab 1926 bis zu ihrem Tod 1949 [[Anna Bosch]], die erste Ehefrau Robert Boschs und Mutter Paula Zundels.  
Der Künstler, Bauer und Mäzen [[Friedrich Zundel]] (1875-1948) war in erster Ehe mit der Politikerin [[Clara-Zetkin-Straße|Clara Zetkin]] verheiratet. Mit seiner zweiten Ehefrau [[Paula Zundel|Paula geb. Bosch]], Tochter des Unternehmers [[Robert Bosch]] zog er sich auf diesen 1921 von Bosch für seine Töchter gebauten Gutshof, den Berghof zurück. Nach Maßgabe der dezidierten eigenen Vorstellungen und Entwürfe Zundels gestaltete und erbaute der Tübinger Architekt [[Franz Bärtle]] (1872-1960) unter vorwiegender Verwendung des Gesteins Travertin die Gebäude des Ensembles (1919-27). Hier widmete sich Zundel neben der künstlerischen Tätigkeit auch verstärkt der bäuerlichen Arbeit. Im Landhaus Sonnhalde wohnte ab 1926 bis zu ihrem Tod 1949 [[Anna Bosch]], die erste Ehefrau Robert Boschs und Mutter Paula Zundels.  


Nebenan wurden [[1965]] zwei (weniger schöne) Büro- und Laborbauten errichtet. In Nr. 9 ist heute eurofins food testing, Umwelt und ... Analytik ansässsig, einst von Zundels Sohn dem Physiker Prof. [[Georg Zundel]] als Berghof Analytik gegründet ([https://www.berghof.com/historie Geschichte]). Und in Nr. 7 sind Einrichtungen der [[Universität]] untergebracht: start-up/Gründer Büros der Universität, das [http://www.neuroschool-tuebingen-schuelerlabor.de/index.php?id=189 Schülerlabor Neurowissenschaften], das Hertie-Institut für klinische Hirnforschung, das [http://www.kalbacher.uni-tuebingen.de/impressum/impressum_index.htm medizinisch-naturwissenschaftliche Forschungszentrum MNF der Universität / Kalbacher Lab] (noch?), das [[Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft]] samt Archiven, und die Abteilung Koreanistik.  
Nebenan wurden [[1965]] zwei (weniger schöne) Büro- und Laborbauten errichtet. In Nr. 9 ist seit 2022 Eurofins Umweltanalytik Süd GmbH (Eurofins Food Testing Süd)<ref>[https://www.eurofins.de/umwelt/unternehmen/aktuelles/news/eurofins-umwelt-labornetzwerk-um-drei-standorte-erweitert/ Eurofins Umweltanalytik Süd GmbH], eurofins.de/umwelt/unternehmen/aktuelles/</ref><ref>[https://www.eurofins.de/lebensmittel/food-news/food-testing-news/neuer-gmp-standort-eurofins-food-testing-sued/ Eurofins Food Testing Süd GmbH], eurofins.de/lebensmittel/food-news/food-testing-news/neuer-gmp-standort-eurofins-food-testing-sued/</ref> ansässig, einst von Zundels Sohn, dem Physiker Prof. [[Georg Zundel]] als Berghof Analytik + Umweltengineering gegründet ([https://www.berghof.com/historie Geschichte]). Und in Nr. 7 sind Einrichtungen der [[Universität]] untergebracht: Start-up/Gründer Büros der Universität, das [http://www.neuroschool-tuebingen-schuelerlabor.de/index.php?id=189 Schülerlabor Neurowissenschaften], das Hertie-Institut für klinische Hirnforschung, das [http://www.kalbacher.uni-tuebingen.de/impressum/impressum_index.htm medizinisch-naturwissenschaftliche Forschungszentrum MNF der Universität / Kalbacher Lab] (noch?), das [[Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft]] samt Archiven, und die Abteilung Koreanistik des [[Asien-Orient-Institut]]s.  





Aktuelle Version vom 11. März 2023, 08:25 Uhr

Villa Zundel mit Atelier
Tor des Berghofs in Lustnau
Das Landhaus Sonnhalde wurde als Altersruhesitz für Anna Bosch gebaut, Foto 2011
Der Eingang des Berghofs. An den Pfeilern steht: Arbeit, Freiheit, Wissen, Glaube.

Das oberhalb Lustnaus mit spektakulärem Blick auf Tübingen gelegene Berghof-Ensemble "Ob dem Himmelreich" umfasst die von dem Kunstmaler Friedrich Zundel 1919/21 entworfene "Villa Zundel" mit Ateliergebäude, die "Villa Sonnhalde" von 1926 sowie einen landwirtschaftlichen Gutshof.

Das Atelier- und Wohngebäude Ob dem Himmelreich 1, 1/1 beherbergte 1975-2018 das Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW). In der Villa wurden ca. 2011 umfangreiche Wiederherstellungsmaßnahmen originaler Oberflächen von historischen Decken und Wandvertäfelungen vorgenommen. Durch die Reduzierung alles Neueingebrachten auf die Farbe Weiß werden die reichhaltigen Türdetails, Wandverkleidungen und Decken noch stärker hervorgehoben.[1] Johannes Zundel, einer der Enkel des Erbauers, ließ 2020-22 den Komplex erneut umbauen, restaurieren und in eine Wohnfunktion zurückführen nebst Büro der Berghof-Stiftung für Konfliktforschung. [2] Die Architektur lässt sich stilistisch nicht einordnen. Sie folgt klassischen Grundmustern der Symmetrie mit Pilastern, Kapitellen, aber zeigt in der Fassade ungewöhnliche bauplastische Details.

Der Künstler, Bauer und Mäzen Friedrich Zundel (1875-1948) war in erster Ehe mit der Politikerin Clara Zetkin verheiratet. Mit seiner zweiten Ehefrau Paula geb. Bosch, Tochter des Unternehmers Robert Bosch zog er sich auf diesen 1921 von Bosch für seine Töchter gebauten Gutshof, den Berghof zurück. Nach Maßgabe der dezidierten eigenen Vorstellungen und Entwürfe Zundels gestaltete und erbaute der Tübinger Architekt Franz Bärtle (1872-1960) unter vorwiegender Verwendung des Gesteins Travertin die Gebäude des Ensembles (1919-27). Hier widmete sich Zundel neben der künstlerischen Tätigkeit auch verstärkt der bäuerlichen Arbeit. Im Landhaus Sonnhalde wohnte ab 1926 bis zu ihrem Tod 1949 Anna Bosch, die erste Ehefrau Robert Boschs und Mutter Paula Zundels.

Nebenan wurden 1965 zwei (weniger schöne) Büro- und Laborbauten errichtet. In Nr. 9 ist seit 2022 Eurofins Umweltanalytik Süd GmbH (Eurofins Food Testing Süd)[3][4] ansässig, einst von Zundels Sohn, dem Physiker Prof. Georg Zundel als Berghof Analytik + Umweltengineering gegründet (Geschichte). Und in Nr. 7 sind Einrichtungen der Universität untergebracht: Start-up/Gründer Büros der Universität, das Schülerlabor Neurowissenschaften, das Hertie-Institut für klinische Hirnforschung, das medizinisch-naturwissenschaftliche Forschungszentrum MNF der Universität / Kalbacher Lab (noch?), das Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft samt Archiven, und die Abteilung Koreanistik des Asien-Orient-Instituts.


Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Villa Sonnhalde

Villa Zundel

Luftbild und Karte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tag des offenen Denkmals, Führung am 9. Sept. 2012
  2. aedis-denkmal.de, Villa Zundel mit 4 Fotos
  3. Eurofins Umweltanalytik Süd GmbH, eurofins.de/umwelt/unternehmen/aktuelles/
  4. Eurofins Food Testing Süd GmbH, eurofins.de/lebensmittel/food-news/food-testing-news/neuer-gmp-standort-eurofins-food-testing-sued/

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bioland Hofladen Berghof