Stadtring-Rennen: Unterschied zwischen den Versionen

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Das Dreieck zwischen [[Reutlinger Straße|Reutlinger]], [[Stuttgarter Straße|Stuttgarter]] und [[Hechinger Straße]] wurde im Juni [[1949]] erstmalig für das Tübinger '''Stadtring-Rennen''' genutzt. 50.000 Leute strömten damals in die Südstadt, um Rennfahrer wie Schorsch Meier auf seiner Kompressor-BMW über den Dreieckskurs jagen zu sehen. So viele Menschen waren nie zuvor und danach nie wieder bei einem Sportereignis in Tübingen.
 
Dte zweitägige Motorsport-Veranstaltung wurde vom damals 28-jährigen Eugen Genkinger mit seinen Kameraden vom Automobil- und Motorsport-Club Württemberg-Hohenzollern (AMC) organisiert. Der damalige [[Oberbürgermeister]] [[Wolfgang Mülberger]] war angetan von der Idee, knatternde Motorräder in die Südstadt zu holen. „Die Stadt Tübingen beweist damit, dass sie nicht nur eine stille Stadt der Wissenschaft ist, sondern dass sie an der modernen technischen Entwicklung lebhaften Anteil nimmt“, schrieb Mülberger in einem Grußwort zur Veranstaltung am letzten Juniwochenende 1949. Mülberger war nicht nur an der Freude der Zuschauer gelegen. Er wollte auch, dass der Einzelhandel vom Rennen profitiert. Deshalb setzte er durch, dass die Geschäfte auch am Rennsonntag geöffnet haben durften. Im Amtsblatt appellierte er an die Tübinger, nett zu den Gästen zu sein und forderte die Händler auf, „an eine geschmackvolle Herrichtung ihrer Geschäfte zu denken“.<ref>[http://www.zeit-zeugnisse.de/Home/index_artikel,-Mit-124-Sachen-durch-die-Suedstadt-_arid,131503.html Das erste Tübinger Stadtring-Rennen war ein Publikumsmagnet: Mit 124 Sachen durch die Südstadt]</ref>
 
Sieger in der Sportwagen-Klasse wurde der spätere Grand-Prix-Fahrer und Silberpfeil-Enthusiast Karl Kling auf einem Veritas RS. Die leistungsstarken Veritas-Sportwagen belegten in Tübingen außerdem die Plätze 3, 4, 5, und auch bei den Rennwagen gewann Veritas mit Toni Ulmen. Zur Überlegenheit von Veritas trugen die „federleichte Aluminiumhaut“ und die Löcher bei, die zur Gewichtsreduzierung in Felgen und Gitterrohrrahmen gebohrt wurden – so war die Karosserie des Veritas RS (ohne Kraftstoff) gerade mal 580 Kilogramm schwer.<ref>[http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten_artikel,-Reutlinger-Automobilgeschichte-4-Karl-Kling-auf-Veritas-in-Tuebingen-_arid,51113_print,1.html Reutlinger Automobilgeschichte (4): Karl Kling auf Veritas in Tübingen]</ref>
 
Die Tübinger waren nach dem Krieg richtige Autonarren. Die ''1. Tübinger Motorsportschau'' im Rittersaal des Tübinger [[Schloss Hohentübingen|Schlosses]] wurde 1948 von 11 000 Besuchern besichtigt, und 1949 kamen noch mehr. Organisiert wurden diese Veranstaltungen von den Brüdern Kurt, Hugo und Rolf Hammer, die einen Rennstall in der [[Neckarhalde]] betrieben.<ref>[http://www.tagblatt-anzeiger.de/Home/aus-der-region_artikel,-Tuebingen-und-Reutlingen-waren-nach-dem-Krieg-Auto-verrueckt-_arid,135367.html Tübingen und Reutlingen waren nach dem Krieg Auto-verrückt]</ref>
 
 
==Quellen==
<references/>
 
[[Kategorie:Geschichte]][[Kategorie:Sport]][[Kategorie:Südstadt]]

Version vom 30. Dezember 2019, 00:18 Uhr

1. Stadtringrennen in Tübingen
Anstecknadel des 1. Stadtringrennens in Tübingen

Das Dreieck zwischen Reutlinger, Stuttgarter und Hechinger Straße wurde im Juni 1949 erstmalig für das Tübinger Stadtring-Rennen genutzt. 50.000 Leute strömten damals in die Südstadt, um Rennfahrer wie Schorsch Meier auf seiner Kompressor-BMW über den Dreieckskurs jagen zu sehen. So viele Menschen waren nie zuvor und danach nie wieder bei einem Sportereignis in Tübingen.

Dte zweitägige Motorsport-Veranstaltung wurde vom damals 28-jährigen Eugen Genkinger mit seinen Kameraden vom Automobil- und Motorsport-Club Württemberg-Hohenzollern (AMC) organisiert. Der damalige Oberbürgermeister Wolfgang Mülberger war angetan von der Idee, knatternde Motorräder in die Südstadt zu holen. „Die Stadt Tübingen beweist damit, dass sie nicht nur eine stille Stadt der Wissenschaft ist, sondern dass sie an der modernen technischen Entwicklung lebhaften Anteil nimmt“, schrieb Mülberger in einem Grußwort zur Veranstaltung am letzten Juniwochenende 1949. Mülberger war nicht nur an der Freude der Zuschauer gelegen. Er wollte auch, dass der Einzelhandel vom Rennen profitiert. Deshalb setzte er durch, dass die Geschäfte auch am Rennsonntag geöffnet haben durften. Im Amtsblatt appellierte er an die Tübinger, nett zu den Gästen zu sein und forderte die Händler auf, „an eine geschmackvolle Herrichtung ihrer Geschäfte zu denken“.[1]

Sieger in der Sportwagen-Klasse wurde der spätere Grand-Prix-Fahrer und Silberpfeil-Enthusiast Karl Kling auf einem Veritas RS. Die leistungsstarken Veritas-Sportwagen belegten in Tübingen außerdem die Plätze 3, 4, 5, und auch bei den Rennwagen gewann Veritas mit Toni Ulmen. Zur Überlegenheit von Veritas trugen die „federleichte Aluminiumhaut“ und die Löcher bei, die zur Gewichtsreduzierung in Felgen und Gitterrohrrahmen gebohrt wurden – so war die Karosserie des Veritas RS (ohne Kraftstoff) gerade mal 580 Kilogramm schwer.[2]

Die Tübinger waren nach dem Krieg richtige Autonarren. Die 1. Tübinger Motorsportschau im Rittersaal des Tübinger Schlosses wurde 1948 von 11 000 Besuchern besichtigt, und 1949 kamen noch mehr. Organisiert wurden diese Veranstaltungen von den Brüdern Kurt, Hugo und Rolf Hammer, die einen Rennstall in der Neckarhalde betrieben.[3]


Quellen