Seegerei: Unterschied zwischen den Versionen

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Es gab dort auch eine Kegelbahn. Ke­gel­aben­de wur­den von der [[Studentenverbindungen|Studentenverbindung]] [[Akademische Gesellschaft Stuttgardia|Stuttgardia]] über Jahr­zehn­te im Fel­sen­kel­ler oder in der See­ge­rei ab­ge­hal­ten. Sie er­freu­ten sich je­doch kei­ner un­wi­der­spro­che­nen Be­liebt­heit. Nach Auf­stau­ung des Ne­ckars im Jahr 1912 er­warb sie deshalb ein Ru­der­boot, um auf der Was­ser­flä­che Sport trei­ben zu kön­nen.<ref>[http://www.stuttgardia.info/geschichte/vom-25-jubilaeum-bis-zum-ausbruch-des-ersten-weltkriegs/fechten-und-sport/ Stuttgardia: Fechten und Sport.]</ref>
Es gab dort auch eine Kegelbahn. Ke­gel­aben­de wur­den von der [[Studentenverbindungen|Studentenverbindung]] [[Akademische Gesellschaft Stuttgardia|Stuttgardia]] über Jahr­zehn­te im Fel­sen­kel­ler oder in der See­ge­rei ab­ge­hal­ten. Sie er­freu­ten sich je­doch kei­ner un­wi­der­spro­che­nen Be­liebt­heit. Nach Auf­stau­ung des Ne­ckars im Jahr 1912 er­warb sie deshalb ein Ru­der­boot, um auf der Was­ser­flä­che Sport trei­ben zu kön­nen.<ref>[http://www.stuttgardia.info/geschichte/vom-25-jubilaeum-bis-zum-ausbruch-des-ersten-weltkriegs/fechten-und-sport/ Stuttgardia: Fechten und Sport.]</ref>
[[Datei:Cafe Seeger zum Ratskeller in Tübingen.jpg|thumb|right|300px|Cafe Seeger zum Ratskeller in Tübingen]]
Die Seegerei in der Belthlestraße hatte offensichtlich den Beinamen "zum Ratskeller". Im Adressbuch 1898 steht "Bertha Seeger, Witwe, zum Ratskeller" mit der gleichen Telefonnummer 83 wie später die Seegerei. Im Tübinger Adressbuch 1914 steht unter "Wirtschaften": "Karl Seeger, Café-Restaurant zum Ratskeller, Weinhandlung, Kegelbahn und Gartenwirtschaft, Ecke Herrenberger und Belthlestraße 40". 


Auf einer alten Werbepostkarte heißt es:
Auf einer alten Werbepostkarte heißt es:

Version vom 26. Februar 2016, 08:42 Uhr

Gasthaus Seegerei in Tübingen

Die Seegerei war ein vom alten Karl Seeger seit 1858 betriebenes Weinlokal in der Belthlestraße 40 an der Stelle des heutigen Erasmushauses. Seine Frau kochte dort für gehobene Ansprüche. Dorthin kamen der in der Nähe lebende Hermann Hesse[1] und Tübingens Honoratioren, z.B. die Stadträte nach Ihren Gemeinderats-Sitzungen, während das einfache Volk von dem autoritären und vollbärtigen Karl Seeger abgewiesen wurde oder nur im Vorraum abgefertigt wurde. Es wurde im Adressbuch als Gartenlokal bezeichnet, vermutlich weil immer ein paar Tische vor dem idyllischen, schweizerisch wirkenden Gebäude standen.[2] In einer Zeitungsanzeige wurde mit folgendem Slogan geworben:

"Sie speisen gut und preiswert mit ihrer Familie in der 'Seegerei'."

Es gab dort auch eine Kegelbahn. Ke­gel­aben­de wur­den von der Studentenverbindung Stuttgardia über Jahr­zehn­te im Fel­sen­kel­ler oder in der See­ge­rei ab­ge­hal­ten. Sie er­freu­ten sich je­doch kei­ner un­wi­der­spro­che­nen Be­liebt­heit. Nach Auf­stau­ung des Ne­ckars im Jahr 1912 er­warb sie deshalb ein Ru­der­boot, um auf der Was­ser­flä­che Sport trei­ben zu kön­nen.[3]

Cafe Seeger zum Ratskeller in Tübingen

Die Seegerei in der Belthlestraße hatte offensichtlich den Beinamen "zum Ratskeller". Im Adressbuch 1898 steht "Bertha Seeger, Witwe, zum Ratskeller" mit der gleichen Telefonnummer 83 wie später die Seegerei. Im Tübinger Adressbuch 1914 steht unter "Wirtschaften": "Karl Seeger, Café-Restaurant zum Ratskeller, Weinhandlung, Kegelbahn und Gartenwirtschaft, Ecke Herrenberger und Belthlestraße 40".

Auf einer alten Werbepostkarte heißt es:

Wenn Sie etwas Gutes oder einmal etwas Besonderes essen und einen guten Tropfen dazu trinken wollen, scheuen Sie nicht den Weg in die Seegerei. Seit 1865 bestehendes gut bürgerliches gemütliches Lokal. Tübingen, Ecke Herrenberger- und Belthlestraße, Fernsprecher 83. Besitzer Karl u. Julia Seeger


Quellen

  1. Richard C. Helt: A poet or nothing at all: the Tübingen and Basel years of Hermann Hesse. Berghahn Books, 1996. Fußnote auf Seite 72.
  2. Helmut Hornbogen: Erinnerung an Anfänge. Tübingen. Vom Gedenken. Gespräche mit Albrecht Goes und Hermann Lenz. Gunter Narr Verlag, 1996. Seiten 56 und 58, mit Foto des Hauses auf S. 57
  3. Stuttgardia: Fechten und Sport.